Kapitel 19.6

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Kapitel 19.6

"Schau mal", rief einer der Jungen und zog so Nanamis Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er hielt Schittschuhe in der Hand, die Nanami passen könnten. "Meine Schwester hat sie mir geliehen, damit du es versuchen kannst", erklärte er mit einem breiten Grinsen. Nanami lächelte leicht.

"Das ist sehr lieb", sagte sie und stimmte nur zu, weil sie ihn nicht traurig machen wollte.

Auf den ersten Blick wirkten die Schlittschuhe auch ein bisschen klein, doch das konnte täuschen.

Der Junge wechselte von einem Bein aufs andere, um sich warm zu halten. „Probier sie bitte an", bat er Nanami.

Diese nahm sie entgegen und zog sie an. Es war genau so unangenehm wie die letzten Schuhe, doch sie lächelte. "Sie passen sehr gut", sagte sie und versuchte so zuversichtlich zu lächeln, wie es ging. Gleichzeitig hatte sie aber auch etwas Angst.

„Dann komm!", rief der Junge aufgeregt. „Oder kannst du nicht fahren?", fragte er plötzlich vorsichtiger.

"Ich habe das noch nie gemacht", gestand Nanami mit einem schiefen Lächeln. "Ich möchte es aber trotzdem versuchen." Sie wollte gern wissen wie es war zu fahren. Zudem war es einmal ganz gut ohne einen Wachhund unterwegs zu sein. Victor war zwar hier, wusste aber wohl gar nicht, dass sie hier war.

Dabei war sie eigentlich sehr auffällig. Ihre Haarfarbe war ganz besonders und stach hier sicherlich heraus.

„Macht nichts. Wir bringen es dir bei", sagte der Junge mit leuchtenden Augen und zog sie mit sich.

Nanami gab sich Mühe und war etwas wackelig auf den Beinen. Dennoch fiel sie nicht sofort. Was wohl auch daran lag, dass der Junge eine ihrer Hände gepackt hielt. Ein weiterer hatte ihre andere Hand und ein junges Mädchen versuchte ihr zu erklären, was sie tun musste.

Es gab einiges zu beachten, aber die drei schienen geduldig zu sein. Mit den drei war es eigentlich gar nicht so schwer und als Nanami ein wenig sicherer auf dem Kufen stand, ließen die beiden Jungen ihre Hände los. „Komm", forderten sie Nanami auf und fuhren ein kleines Stück voraus, bevor sie sich umdrehten und sie zu sich herwinkten. Das war das Zeichen, dass sie es allein versuchen sollte.

Zögerlich setzte Nanami einen Fuß vor den anderen und es gelang ihr sogar das Stückchen allein zu fahren. Dabei machte sie wohl leider keine all zu gute Form. Was sie jedoch nicht störte.

Die anderen schienen es auch nicht zu stören, doch plötzlich wurde sie von einem jüngeren Mädchen angefahren, das wohl noch nicht gut laufen konnte und die Kontrolle verloren hatte.

Anstatt sich jedoch aufs Hinterteil zu setzen, wurde Nanami von hinten aufgefangen.

Überrascht sah Nanami auf und nach hinten. Sie hatte nicht bemerkt, dass jemand hinter ihr gewesen war.

Sie bemerkte Victor, der ihr nur kurz einen Blick zuwarf und sie wieder ordentlich hinstellte, bevor er sich an das Kind wandte. „Du musst besser aufpassen. Andere umzufahren, kann Verletzungen hervorrufen", sagte er streng, aber er schrie das Mädchen nicht an.

Dieses wirkte trotzdem irgendwie verschreckt und zog den Kopf ein. "Entschuldigung", sagte sie kleinlaut. "Es war keine Absicht."

„Sei ein wenig vorsichtiger", sagte Victor noch einmal, ließ Nanami aber nicht los. „Es ist besser, wenn jemand deine Hand nimmt, bis du dich sicherer fühlst", erklärte er dem Mädchen und Nanami hörte, wie belehrend er klang.

"Das war mein erstes Mal allein", sagte sie und hielt den Kopf weiter gesenkt. Nanami bemerkte ein etwas älteres Mädchen, das zu ihnen kam.

"Mara, hast du dich verletzt?", fragte sie besorgt und griff nach ihrer Hand. "Entschuldigt bitte, ich hätte sie noch nicht loslassen sollen."

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