Kapitel 36.3

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Kapitel 36.3

Als Zeichen ihres Bundes, streckten die beiden ihre verschlungenen Hände nach vorn und der Geistliche band sie symbolisch mit einem wunderschönen Band zusammen. Dabei sprach er von Vertrauen und Partnerschaft.

Victor hatte auf eine Rede verzichtet. Es lag ihm nicht und Nanami wusste, dass er nicht gut war, Gefühle auszusprechen.

Deshalb kam der Geistliche dazu, Nanami zu fragen, ob sie Victor zu ihren rechtsmäßigen Ehemann nehmen wollte.

Auch sie hielt sich kurz, denn sie wollte nicht, dass sich Victor unwohl fühlte. Daher stimmte sie mit einem einfachen: "Ja, ich will", zu.

Als der Geistliche an Victor wandte und ihn fragte, hörte Nanami ein Raunen durch die Menge gehen. Wohl, weil sie Angst hatten, dass er nein sagen würde.

Doch das passierte nicht. Mit erstaunlich klarer und nüchternen Stimme gab er ein: „Ja, ich will", von sich. So, als hätte er es heimlich geübt.

Nanami, die nie daran gezweifelt hatte, strahlte weiter und drückte leicht seine Hand. Die Menge raunte, bevor sie jubelte.

Eric reichte ihnen die eigens angefertigten Ringe und Victor nahm einen, den er Nanami an ihren Finger steckte. Dabei sah er nicht auf ihre Hand, sondern ihr direkt in die Augen und sie hatte das Gefühl, dass er sie verliebt ansah.

Nanami wurde warm und sie erwiderte den Blick ähnlich verliebt, als sie ihm den Ring ansteckte. Es fühlte sich wahnsinnig gut an.

Dann kam der Moment, der sie vereinigen würde: Der heiß-ersehnte Kuss, bei dem sich Victor zu ihr hinabbeugte und seine Lippen sanft auf ihre legte.

Der Kuss war innig, sanft aber viel zu kurz. Nanami schloss trotzdem für einen Moment die Augen und drückte seine Hand, die sie noch immer hielt. Sie genoss es sichtlich, doch als er sich löste, öffnete sie ihre Augen wieder, blickte ihn verliebt an und wandte sich dann, wie es sein sollte, der Menge zu, um mit Victor gemeinsam ihre Hände mit dem Ring zu präsentieren.

Die Anwesenden jubelten und schienen erleichtert zu sein. Schließlich hätte Victor auch nein sagen können. Was dann geschehen wäre, konnte Nanami sich nicht vorstellen.

Sie wusste, dass sie nun auf den Balkon gehen mussten, wo beide gekrönt werden sollten. Auch dort war alles vorbereitet, weshalb sich Victor in Bewegung setzte.

Sie liefen in das Schloss hinein, wo sie erst einmal ein paar Momente hatten, wo sie nicht mehr gesehen wurden. Das sorgte dafür, dass Nanami sich etwas entspannte. Es war schön und gleichzeitig sehr stressig. "Ich hab Euch vermisst", murmelte sie leise.

„Nanami, es waren zwei Tage", seufzte er. „Es wird auch mehrere Tage geben, wo wir uns auch nicht sehen."

"Ich weiß. Das ändert aber nichts", murmelte sie und zog leicht ihren Kopf ein.

Victor legte eine Hand auf ihren Arm. „Entschuldige. Aber es ist es nicht wert, mich wegen zwei Tage zu vermissen, okay?", fragte er und grinste schief.

"Ich werde Euch immer vermissen. Egal ob einen Tag oder zweit", murmelte sie und legte ihre Hand auf seine, bevor sie seinen Handrücken leicht streichelte. "Es ist einfach nicht so schön ohne Euch."

Daraufhin seufzte Victor, doch er schwieg. Stattdessen gingen sie nun den Weg zum Balkon, wo Eric und der Geistliche warteten.

Es war ein anderer Geistlicher als der, der die Hochzeit geleitet hatte. Dieser hier war älter und schon dabei gewesen, als Eric gekrönt worden war.

Es musste schließlich alles seine Ordnung haben und dokumentiert werden.

Als sich das frisch gebackene Ehepaar auf dem Balkon zeigte, jubelten ihnen eine Menge Menschen von unten her zu. Es sah so aus, als hätte sich die gesamte Stadt versammelt.

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