Kapitel 10.2

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Kapitel 10.2

"Hier vertrauen wir mehr auf Kräuterkunde", erklärte Kaze. Es gab nicht sehr viele Kriegsmagier, die sehr gut heilen konnten. Es lag nicht in ihren Genen, das zu tun.

Eric nahm ein nasses Tuch und wischte Nanami das Blut von den Lippen. "Lass dich von Victor nicht einschüchtern. Er meinte vor ein paar Tagen, dass er überrascht war, dass du dich ihm gegenüber auflehnst und alles, was er eigentlich von dir will, ignorierst und ihn stattdessen sogar schützt."

Nanami lächelte schief. "Das war meine eigene Entscheidung", murmelte sie. "Wenn er nicht geheilt werden will, denn werde ich dafür sorgen, dass er nicht geheilt werden muss. Zumindest, wenn ich es kann", murmelte sie.

"Ach Nanami", sagte Eric liebevoll. "Er ist ein Sturkopf und du lehnst dich gut gegen ihn auf und zwingst ihn zu etwas. Das ist gut", versicherte er und streichelte über ihre wunderschönen Haare, die jedoch völlig verschwitzt waren. Ihm schien das nichts auszumachen. "Es war gut, dass du ihn geheilt hast, wenn du sagtest, dass da noch mehr war. Ich hoffe, er wird es irgendwann verstehen."

"Hoffentlich", murmelte sie und öffnete leicht die Augen. "Ich würde gern baden", gestand sie murmelnd. Sie fühlte sich verschwitzt und klebrig an. Das war nicht schön.

"Ich werde Lilly die Anweisung geben, dir ein Bad einzulassen", versicherte Eric und nickte Kaze zu, dass er die Tränke für Nanami vorbereiten sollte. "Aber weißt du was? Der Vorschlag, die Kräuter und den Saft zu holen, kam von Victor. Wie gesagt, er musste eine Besorgung machen und meinte, dass er das gleich mitbringen konnte", sagte er verschwörerisch zu Nanami und streichelte kurz über ihre Wange. Er schien irgendwie stolz zu sein, dass Victor den Vorschlag gebracht hatte, auch wenn er wahrscheinlich nur hatte fliehen wollen. Oder hatte der Prinz sich tatsächlich Sorgen gemacht?

Nanami lächelte. "Ich wünschte, dass es so wäre. Das wäre ein guter Schritt", sagte sie und spürte eine leichte Hoffnung in sich. "Was ist mit der Reise? Hat er schon etwas dazu gesagt?"

Der König schüttelte den Kopf. "Nein, bisher noch nicht", sagte er entschuldigend. Es war nicht sicher, ob Victor warten wollte, bis Nanami vorzeige fähig war oder ob er ganz einfach gar nicht gehen wollte.

"Ich hoffe, ich bin bald wieder soweit. Ich hasse es, ans Bett gefesselt zu sein", murmelte sie und versuchte, sich etwas aufzusetzen.

Dabei bekam sie Hilfe von Eric und Kaze, der ihr ein Kissen hinter den Rücken legte. "Ich hoffe es auch. Ich vermisse deine Anwesenheit", gestand Eric und stand schließlich auf, um Lilly zu sagen, dass sie ein Bad einlassen sollte.

"War ich wirklich so lange ... weg?", fragte sie, da sie sich gar nicht so fühlte, als hätte sie so lange geschlafen. Wahrscheinlich, weil es ihr noch immer so schlecht ging.

"Eine Woche, Prinzessin Nanami", erklärte Kaze und half ihr, sich bequem hinzusetzen.

"Ich werde Lilly jetzt Bescheid geben", sagte Eric und verließ das Krankenzimmer.

"Nach einer Woche hätte es wesentlich besser aussehen müssen", behauptete sie grummelnd. "Vielleicht war es wirklich zu viel für meinen Körper."

„Ihr habt nicht genügend gegessen und Euch erholt, Prinzessin", sagte der Heiler und reichte ihr einen Trank, den er während dem Gespräch von Eric und Nanami zubereitet hatte. „Dieser sollte Euch helfen, Erreger im Körper loszuwerden."

"Danke", murmelte sie und nahm einen Schluck. "Würdet Ihr mich in Kräuterkunde unterrichten?", wollte sie wissen, da sie zwar einige Dinge kannte, doch dieses Wissen nicht so tief reichte.

„Wie Ihr wünscht. Es wäre mir eine Ehre", sagte er, gab jedoch zu, dass er selbst nicht alles wusste. Sein Lehrmeister, der im Krieg und Erics Leibarzt war, wusste viel mehr. „Aber er ist sehr streng und sieht auf die Frauen herab. Er ist der Meinung, sie sollten sich aus diesen Dingen heraushalten."

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