Kapitel 8.3

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Kapitel 8.3

"Ich versichere mich lieber persönlich. Bitte nicht erschrecken", bat sie und legte ihr für einen Moment eine Hand auf den Oberarm. Sie musste die Wärme spüren, die sie durchströmte. Zum Glück fand Nanami allerdings nichts Gefährliches.

Ruhig war die Frau stehen geblieben und lächelte dankbar. „Ich danke Euch", sagte sie leise und fragte nach Nanamis Namen. „Damit ich sagen kann, wer so freundlich war, uns zu helfen."

"Nana", sagte sie leise. "Ich werde mich jetzt um euren Mann kümmern", bemerkte sie und überlegte, ob sie hinausgehen oder von innen helfen sollte.

„Ein sehr schöner Name", meinte die Frau lächelnd.

Von draußen erklang die Stimme von Maurice, der anscheinend gerade nach Hause kam und mit Gustaf redete. „Da ist Maurice", bemerkte die Frau überflüssigerweise.

Nanami lächelte. "Dann kann ich ihn auch gleich ansehen", sagte sie und bat Gustaf, für einen Moment hereinzukommen.

Nicht gerade begeistert kam der Mann hinein. „Was will sie hier?", fragte er an seine Frau gerichtet, anstatt Nanami zu begrüßen. Er schien nicht erfreut zu sein, dass sie hierher gekommen war.

Nanami zeigte auch ihm das Schreiben und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. "Ich möchte euch nur kurz untersuchen", sagte sie und legte Gustaf unbemerkt eine Hand auf. Die Frau hatte Recht. Ihm ging es nicht so gut.

Grob schob er Nanami von sich weg. „Ich sage schon, wenn es mir nicht gut geht", behauptete er und warf Nanami einen verächtlichen Blick zu. Als würde er nicht viel davon halten, dass eine Frau helfen würde.

Die ältere Dame im Hintergrund zuckte zusammen. „Gustaf, sie meint es nur gut", sagte sie beschwichtigend, doch der Mann schien nicht zu wollen.

Stattdessen wandte er sich an Nanami. „Dein Platz ist in der Küche und hinter dem Herd. Geh dorthin zurück und lass uns zufrieden."

Nanami hob die Hand und berührte einen Punkt an seiner Brust, was dafür sorgte, dass Gustaf plötzlich auf dem Stuhl saß und sich kaum rührte. Dann legte Nanami ihm die Hand auf und leitete Magie in ihn, um ihn zu heilen. "Keine Angst, das wird gleich wieder vergehen", versicherte sie. Es war nicht das erste Mal, dass ein Patient unwillig war. Damit konnte sie umgehen. "Lungenentzündung", sagte sie schließlich. "Das sollte kein großes Problem darstellen", murmelte Nanami zu sich selbst und leitete ihre Magie in seine Lungen, bevor sie die Hand zurückzog. Der Mann würde sich gleich wieder bewegen können, bis dahin würde Nanami allerdings verschwunden sein.

Im Hintergrund bekam sie mit, wie die ältere Frau Maurice und das Mädchen festhielt. Als hätte sie Angst, dass etwas Schreckliches passieren würde. Allerdings schien sie froh zu sein, dass ihr Mann Hilfe bekam.

Nanami ließ von ihm ab. "Ihr solltet wirklich vorsichtiger mit diesen Dingen sein", sagte sie. "In wenigen Tagen wäre es zu spät gewesen", informierte sie und reichte Maurice noch ein Brötchen, bevor sie sich noch einmal bedankte und schließlich das Haus verließ, um nach der alten Dame zu suchen.

Nach einigen Schritten hörte sie, wie Gustaf lospolterte. Ihm schien es besser zu gehen, doch er war überhaupt nicht begeistert davon, dass eine Frau ihm Befehle erteilen wollte.

Nanami hörte die Frau sagen, dass es wichtiger war, dass er wieder gesund war und er sich bitte beruhigen sollte. Daraufhin polterte es und etwas klirrte.

Nanami wandte sich wieder um und lief zurück, um zu sehen, ob jemand verletzt wurde. Solche Leute mochte sie überhaupt nicht. Vor allem nicht, wenn er auch noch auf seine Frau losging.

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