Kapitel 29.3

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Kapitel 29.3

Sie versuchte den Weg zu dem Kräuterladen zu finden, wo sie bereits die ersten Kräuter geholt hatte und war froh, als sie diesen endlich erreichte. Schnell deckte sie sich mit einigen Kräutern ein und hoffte sehr, dass sie damit nicht alles schlimmer machte. Die meisten davon konnte sie kauen oder als Rauch einatmen. Nur wenige waren für den Tee.

Der Verkäufer erkundigte sich, ob sie noch etwas brauchte und er konnte sogar noch ein paar zusätzliche empfehlen. Allerdings eher mit gedämpfter Stimme, damit andere nichts mitbekamen.

Nanami nahm diese lächelnd an. Sie wusste, wie sie damit umgehen musste, denn die meisten gab es auch in ihrer Heimat. Dort wurden sie jedoch eher selten eingesetzt, da sie auch Nebenwirkungen hatten. Heilmagier vertrauten zu sehr auf ihre Magie.

Die Kriegsmagier hingegen eher auf Kräuter und fachliches Wissen. Es war ein großer Unterschied zwischen den Stämmen.

Die meisten Heilmagier kannten sich in der Theorie ebenfalls mit Kräutern aus, doch da sie daran nicht unbedingt glaubten, ging es oft darum, wie man sie mit der richtigen Magie einsetzte, um das Heilen zu verstärken. Etwas, was für Nanami im Moment nicht in Frage kam. Ihre Magie war, zumindest wenn es um ihren eigenen Körper ging, nicht mehr zuverlässig.

"Braucht Ihr noch etwas?", fragte Tanan, als sie den Laden verlassen hatte. "Möchtet Ihr den Juwelier aufsuchen und nachfragen, wie es mit Eurem Schmuck aussieht?"

Nanami zögerte kurz, bevor sie nickte. "Ja. Ich würde gern vorbeischauen", sagte sie schließlich. Sie wollte sich ablenken.

Auf dem Weg zum Juwelier bemerkte sie, dass der Schnee weiter geschmolzen war und teilweise riesige Pfützen auf der Straße hinterließ.

Es war eigentlich nicht so schlimm, doch durch das Aufspritzen des Wassers wurde ihr Kleid schmutzig. Vor allem, wenn Kutschen vorbeikamen, obwohl sie langsam fuhren.

Da Nanami selbst einen Zauber nutzte, um über den Pfützen zu gehen und nicht im Wasser oder Matsch zu versinken blieben ihre Schuhe trocken. Leider konnte sie das nicht von dem Kleid sagen, denn leider waren sehr viele Kutschen unterwegs. Das ärgerte sie etwas, doch sie konnte nicht viel dagegen tun. Sie würde sich später umziehen müssen.

Jetzt betrat sie erst einmal den Laden, um nach dem Fortschritt zu fragen.

Der Inhaber war allein und schien an ihrem Schmuckstück zu arbeiten. Er wirkte in Gedanken versunken, doch als Nanami näher trat, sah er auf und begrüßte sie voller Elan. „Seid Ihr hier, um den Fortschritt zu sehen?", fragte er und zeigte auf die Blume, die halb fertig auf dem Tisch lag. Der Stein war jedoch bereits eingearbeitet und stach heraus.

Scheinbar war der Juwelier gerade dabei, die Verzierungen zu machen, denn er hatte spezielle und dünne Arbeitsgeräte dafür.

Nanami nickte und betrachtete mit funkelnden Augen die Blume. "Sie ist wirklich sehr schön geworden", sagte sie, war sich aber durchaus bewusst, dass es noch nicht fertig war.

Der Juwelier schien damit zufrieden zu sein. „Kommt Ihr morgen noch einmal? Bis dahin ist sie mit Sicherheit fertig", versicherte er ihr.

Nanami nickte. "Ja, bevor wir morgen abreisen, komme ich noch einmal vorbei", sagte sie, würde das aber mit Victor besprechen müssen.

„Sehr gut", erwiderte er lächelnd. Zudem wollte er wissen, ob sie noch Wünsche hatte, die er vornehmen konnte.

"Nein, ich finde es so wie es ist schon jetzt sehr schön", sagte sie und freute sich schon darauf, es zu tragen.

„In Ordnung", meinte er und wirkte sehr erfreut über ihre Worte.

Nanami schenkte ihm ein Lächeln, bevor sie den Laden wieder verließ und draußen die kühle Luft einsog. Dabei griff sie sich jedoch etwas an den Kopf, weil sie ein leichtes Stechen spürte. Sie sollte sich ausruhen.

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