Kapitel 36.2

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Kapitel 36.2

Dann blickte sie fragend zu Caliane.

Diese stand auf und nickte Eric zu, der sich ebenfalls erhob. „Ich sehe dich am Altar, mein Kind", sagte er und gab Nanami einen Kuss auf die Stirn. Das war völlig normal zwischen ihnen geworden.

Nanami mochte es sehr gern. Zudem freute sie sich darauf, endlich zu Victor an den Altar zu treten. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass Eric zu führte, da Victor nicht so begeistert war, dass sein Vater bei ihm stehen sollte. Für Nanami wurde es dadurch nur noch besonderer, denn sie hatte Eric mittlerweile als ihren Vater akzeptiert und auch sehr lieb gewonnen. Caliane hatte ebenfalls nichts dagegen, da sie selbst auf Nanamis anderer Seite laufen würde.

Das einzig traurige war, dass Victor sich bisher immer noch weigerte, mit seinem Vater wieder ein gutes Verhältnis zu haben. Entweder ignorierte er ihn völlig oder besprach nur noch die wichtigsten Dinge mit ihm. Es war viel weniger geworden als noch am Anfang.

Victor verzichtete auf Trauzeugen und hätte am liebsten eine schlichte Trauung gehabt, doch das ging als zukünftiges Königspaar nicht.

Nach der Trauung würden sie auf den Balkon des Schlosses gehen, zu dem die Menschen von einem Festplatz hinaufschauen konnten. Dort wurden Nanami und Victor von Eric anschließend gekrönt. So lief das bei den Kriegsmagiern ab.

Die Trauung an sich würde im Garten stattfinden. Es waren lediglich die wichtigsten Adligen geladen und Victor hatte die Gästeliste sehr klein gehalten. Das sagte Nanami durchaus zu, denn sie wollte ebenfalls nicht zu viele fremde Leute haben, die bespaßt werden mussten.

"Lilly wird mir beim Anziehen des Kleides helfen", erklärte Nanami, als sie mit Caliane ihr Zimmer betrat. Sie würde vorher noch baden gehen. "Ich würde mich freuen, wenn du mir dann bei den Haaren hilfst. Ich möchte die Frisur wie Mutter haben", erklärte sie. Ihre Mutter hatte ihre Haare meist in einer Art Kranz getragen, der aus mehreren kleinen, geflochtenen Zöpfen bestanden hatte. Dazu einige Strähnen vor den Ohren und Blumen. Eine Krone passte perfekt auf dies Frisur und Nanami liebte sie sehr.

„Wie ist eigentlich Clarissa?", erkundigte sich Caliane, da Nanami diese mehrmals erwähnt hatte.

Eigentlich hätte sie Nanami zur Seite gestanden und es war auch so abgemacht gewesen, doch da Lilly und Caliane ihr half, hatte Victor sein altes Kindermädchen gebeten, ihm zu helfen.

"Sie ist sehr mütterlich und ich mag sie sehr. Allerdings ist es mir lieber, wenn sie öfter bei Victor ist. Er scheint sie sehr zu mögen", erklärte Nanami, die sich bereits auszog.

„Wenn sie sich seit der Kindheit kennen, ist das kein Wunder. Aber sagtest du nicht etwas, dass sie hier ist, um mit der Geburt und dem Kind zu helfen?", fragte Caliane nach, während Lilly bereits das wunderschöne Hochzeitskleid, das auf einem Ständer hing, herunternahm und zu Nanami brachte.

"Ja, aber noch ist es ja nicht so weit", meinte Nanami schief lächelnd. Dass sie ihr erstes Kind verloren hatte, hatte sie Caliane noch gar nicht erzählt. Sie wollte auch nicht darüber sprechen. Zudem war sie im Moment nicht schwanger, weil sie es nicht, wie beim ersten Mal, erzwungen hatte. Dieses Mal wollte sie nicht magisch nachhelfen, sondern die Natur machen lassen. In der Hoffnung, dass ihr Kind dieses Mal gesünder war.

"Wir freuen uns, wenn es soweit ist", versicherte Caliane und zwinkerte verschwörerisch. "Hoffentlich wirst du es mich wissen lassen."

Nanami lachte leise. "Natürlich werde ich es dich wissen lassen", versicherte sie, während sie sich in das Kleid helfen ließ.

Lilly schloss es ihr und richtete dann den Rock wunderschön. Sie wusste genau, was sie zu tun hatte.

Das Kleid war nicht einfach nur weiß. Es hatte einen wunderschönen, aber sehr dezenten Farbverlauf. Zudem gab es Viele Blumen, die das Kleid zierten.

MagierkriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt