Kapitel 9.4

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Kapitel 9.4

Victor schien nur zu warten, bis Kaze wieder zurückkam, dass er endlich gehen konnte.

"Mir ist kalt", flüsterte Nanami, die zu zittern begann und versuchte irgendwie, ihre Arme um sich zu schlingen.

Genervt stöhnte der Prinz und stand auf. Kurz darauf warf er achtlos drei Decken über Nanami und vergrub sie beinahe dadurch.

Mühsam kämpfte sie ihren Kopf frei, um wieder Luft holen zu können. "Danke", brachte sie hervor, doch ihr Körper zitterte weiter.

Der Prinz schien jedoch nicht auf Idee zu kommen, etwas anderes dagegen zu tun. Stattdessen ließ er sich wieder nieder und drückte den Eisbeutel erneut auf ihre heiße Stirn. „Ich würde dich am liebsten verprügeln, damit du es nicht noch einmal wagst, meine Zeit zu stehlen, indem du dich verletzen lässt", murrte er.

"Dann tut das, wenn es Euch hilf, Euch abzureagieren", murmelte Nanami, als die Tür geöffnet wurde und Kaze wieder zurückkehrte. Er trug eine Kanne in der sich, nach dem Duft zu urteilen, Suppe befand.

„Verleite mich nicht dazu", warnte Victor noch und stand auf, um zu gehen. Dabei sah er sich nicht mehr nach Nanami um, dafür knallte er die Tür hinter sich zu.

Kaze seufzte. „Wie geht es Euch? Hat er Euch etwas getan?", fragte er und füllte von der Flüssigkeit etwas in eine Tasse, um sie Nanami an die Lippen zu halten.

"Es geht mir schrecklich", gestand sie und trank dann etwas. Es war warm und gab ihr Kraft, die sie jedoch in ihre Heilung steckte.

Kaze passte gut darauf auf, dass sie sich nicht verbrannte oder sie zu viel auf einmal trank. „Könnt Ihr die Symptome beschreiben? Falls Ihr nicht zu geschwächt seid", bat er und gab zu, sich im Moment überfordert zu fühlen. „Es wäre natürlich gut, wenn Ihr Euch selbst heilen könnt."

"Ich tue es bereits", sagte sie zwischen zwei Schlucken. "Aber es sind so viele unterschiedliche Dinge, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Fieber, Schüttelfrost, Hals- und Kopfschmerzen", begann sie aufzuzählen. "Am einfachsten wäre ein Schlaftrank, damit ich mich beruhige."

„Wie Ihr wünscht", sagte Kaze mitfühlend und sorgenvoll. „Aber bitte trinkt ein bisschen, bevor Ihr den Trank nehmt. Eure Symptome hören sich wie eine starke Erkältung an, was kein Wunder wäre, wenn man mit dem dünnen Kleid in die Kälte hinaus geht", bemerkte er und fügte hinzu, dass er jedoch nicht glaubte, dass es daran lag.

"Erkältung wäre schön", murmelte sie. "Hatte ich noch nie und ist leicht zu heilen", gab sie Auskunft und trank noch einen Schluck.

„Es tut mir leid, dass ich nicht viel für Euch tun kann. Ich werde bei Euch bleiben", versicherte er und stand auf, um den Schlaftrank vorzubereiten.

"Das müsst Ihr nicht, ich bin sicher Ihr habt einiges zu tun", murmelte Nanami, die eigentlich gern zurück in ihren Flügel wollte, um dort zu ruhen. Irgendwie hatte sie sich in dem Krankenzimmer dort wohlgefühlt.

„Ihr seid wichtiger als die anderen. Außerdem ist es gerade ein wenig ruhiger", erklärte der Heiler und sie hörte, wie er anfing, Kräuter mit dem Mörser zu verkleinern.

"Ich bin nicht wichtig", murmelte sie und schloss erschöpft die Augen. Vielleicht brauchte sie gar keinen Tee. Ihr Körper fühlte sich schon jetzt an, als würde er aufgeben.

„Ihr seid dem König sehr wichtig", sagte der Heiler ernst und legte das Glas an ihre Lippen. „Trinkt bitte. Ich werde die Verlegung auf Euer Krankenzimmer veranlassen", versprach er.

Mühsam schaffte es Nanami, etwas zu trinken. Nur die Tatsache, dass sie Eric nicht noch mehr Sorgen bereiten wollte, brachte sie dazu. "Er soll ich keine Sorgen machen", murmelte sie. "Das wird schon wieder."

„Wärt Ihr früher hierher gekommen, wäre es ihm egal gewesen", sagte Kaze sanft. „Wenigstens ist er offener für Dinge geworden."

"Zeit ändert die Menschen", behauptete Nanami, bevor sie in einen tiefen Schlaf glitt, der sie mehrere Tage gefangen halten sollte. 

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