Kapitel 14.2

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Kapitel 14.2

"Zwischen Euch und Victor", erklärte Nanami und nahm einen Schluck Wein. "Sofern Ihr das überhaupt wollt."

„Natürlich. Ich würde wirklich gerne wieder ein besseres Verhältnis mit ihm haben", versicherte der König.

"Gut, dann kann ich mir das mit auf meine Liste setzen", meinte Nanami, die gar nicht wusste, wo sie anfangen sollte. "Wisst Ihr, wann er isst? Nur am Abend oder auch am Morgen?"

Niedergeschlagen schüttelte er den Kopf. „Er isst, wann er will. Manchmal morgens, manchmal geht er auf nüchternem Magen nach draußen", gestand er.

"Verstehe", murmelte Nanami nachdenklich. Sie würde ihn einfach fragen. Vielleicht war er dann entspannter.

Nanami lächelte leicht. Sie leerte ihre Suppe und nahm ein Stück Brot, um dieses mit einer leckeren, süß-scharfen Paste zu essen.

„Ich habe alles falsch gemacht", flüsterte Eric plötzlich traurig und er schien um Fassung zu ringen.

"Irren ist menschlich", meinte Nanami beruhigend. "Die Frage ist nur, ob es schon zu spät ist, Fehler wieder gutzumachen." Aus Erfahrung wusste sie leider sehr genau, dass nicht alle Fehler wieder behoben werden konnten. Manche hinterließen Narben, die man nicht mehr beseitigen konnte. Man konnte nur lernen damit zu leben.

Bisher sah es nicht so aus, als würde Victor damit leben wollen, wenn er nur auf Rache aus war. Zudem blockte er ab, was ein Zusammenleben beinahe unmöglich machte.

„Mag sein, aber ich glaube, dass es bei ihm zu spät ist. Sein Verhalten ist nicht in Ordnung und er ist ein Einzelgänger geworden", erklärte Eric und trank seinen Wein.

"Ich denke nicht, dass es zu spät ist", sagte Nanami nachdenklich. "Zu mir kann er sehr sanft sein. Auch ohne Alkohol."

Nanami leerte ihren Teller und lächelte Eric schief an. "Tut mir leid, ich fühle mich heute nicht so gut. Ich würde mich gern zurückziehen." Das machte ihr zu schaffen. Der ganze Tag heute und auch die Tatsache, dass alles so schieflief.

„Natürlich. Aber bitte nimm Essen mit, ja?", bat er und schnipste dann mit dem Finger. „Wolltest du mir nicht noch etwas von der Stadt erzählen?", erinnerte er sich.

"Ich würde das gern verlegen. Ich möchte erst einmal darüber nachdenken", bat Nanami schief lächelnd.

„Wie du wünschst", sagte Eric und entließ sie. Er blieb niedergeschlagen am Tisch zurück und schien nicht glücklich zu sein.

Bevor Nanami ging, legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. "Das wird schon wieder", versprach sie. "Aber das braucht Zeit."

Der König zwang sich zu lächeln. „Ich wünschte, ich könnte deinen Optimismus im Moment teilen."

Nanami versuchte aufmunternd zu lächeln. "Noch ist es nicht zu spät", sagte sie noch einmal. "Ich verspreche, mich darum zu kümmern." Sie knickste leicht, bevor sie den Raum verließ.

Sie hörte den König ihr noch hinterher rufen, dass sie das Essen nicht vergessen sollte.

Da Lilly vor der Tür gewartet hatte, nickte sie unwillkürlich, als wäre es ein Befehl für sie gewesen. „Wohin möchtet Ihr, Prinzessin?", fragte sie Nanami.

"Ich möchte ins Musikzimmer und ein paar Stunden nachdenken", sagte sie. "Es ist in Ordnung, wenn du mir dort etwas zu essen hinbringst, damit sich König Eric nicht so viele Sorgen macht."

„Wie Ihr wünscht", sagte Lilly mit einer Verneigung und ließ sie allein, um sich um die Speisen zu kümmern.

Nanami lief sofort auf den Musikraum zu, öffnete die Tür und ging direkt auf das Klavier zu, ohne sich im Raum umzusehen.

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