Kapitel 14.5

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Kapitel 14.5

"Ich habe nicht gesagt, dass ich schon so weit bin", murmelte sie und bewegte sich nicht. Allerdings tat seine Gleichgültigkeit ihr weh. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie aufhalten würde, doch dass er es so sagte, schmerzte.

„Du bist ein Feigling", bemerkte er trocken. „Wenn dir alles zu viel ist und du dich sowieso überflüssig fühlst, was hält dich dann noch hier?"

"Ich habe dich noch nicht aufgegeben", sagte sie nüchtern.

„Wird Zeit, dass du es tust", grummelte er und zog sie einfach wieder an sich. „Trotzdem danke. Somit bist du die Erste."

"Bist du so erpicht darauf, mich loszuwerden?", wollte sie wissen und schmiegte sich einfach an ihn. Die Worte, die sie beiden sagten, passten überhaupt nicht zur Situation, was irgendwie seltsam war.

„Ja. Du passt nicht in mein fixiertes Leben und bringst alles durcheinander. Ich brauche keine Frau, die mich ständig verfolgt und was von mir will", sagte Victor trocken. „Und trotzdem ist es irgendwie schön, dich zu haben. Keine Ahnung, warum."

"Du bist es nicht mehr gewohnt, dass sich jemand Sorgen um dich macht", erwiderte sie genauso trocken. Zu hören, dass er es irgendwie schön fand, gefiel ihr. Das hieß, es war doch nicht ganz so vergebens. "Ich mag es, am Morgen mit dir zu spielen."

„Du spielst auch gut. Gefühlvoll. Ich mag es auch", gestand Victor und schloss seine Augen.

"Wieso können wir nicht einfach versuchen, uns irgendwie zu arrangieren?", fragte sie. Das würde ihr auch die Möglichkeit geben, ein geregeltes Leben zu führen.

„Ich will nicht", murmelte Victor trotzig.

"Wieso?", wollte Nanami wissen. "Dann hast du es leichter und ich nerve dich nicht so oft."

„Du fragst ernsthaft wieso? Du machst mir mein Leben doch genauso zur Hölle und wirst mich selbst dann nicht in Ruhe lassen. Da ziehe ich mich lieber zurück und tauche ein paar Tage unter", erwiderte der Prinz und es klang, als würde mehr dahinter stecken.

Nanami seufzte. "Damit zwingst du mich förmlich, dass ich dir hinterherrenne", grummelte sie. War es denn so schwer am Morgen ein paar Stunden gemeinsam zu verbringen?

„Du musst mir nicht hinterher rennen. Mach einfach deine Sachen. Das reicht mir schon", murmelte Victor und gähnte.

"Dir reicht das vielleicht, aber mir nicht", grummelte sie. "Wenn du nicht da bist, bin ich erst recht überflüssig."

„Bist du nicht. Eric braucht dich", behauptete der Prinz eindringlich. „Da du Madeleine so ähnlich bist, ist es gut für ihn, wenn du ihn heiratest."

"Will er nicht", erwiderte sie seufzend. Immerhin hatte sie es ihm angeboten.

„Sein Problem, wenn er seine Chance verpasst, dich zu heiraten", sagte Victor ernst.

Nanami schnaubte. "Er ist ganz nett, ich hätte nichts dagegen, aber ich glaube, dass er nicht noch einmal einen Fehler machen möchte. Außerdem würden wir sowieso keine Kinder bekommen können. Dazu ist er ... zu alt."

„Männer können selbst noch im hohen Alter Kinder zeugen", behauptete Victor, drehte sich um, damit er die nächste Flasche greifen konnte.

"Normalerweise ja", stimmte sie zu, verschwieg aber, dass sie Eric untersucht hatte und er es wohl körperlich nicht mehr schaffen würde. Auch von seinen Gefühlen her.

„Und wenn schon. Ist doch egal, ob die Kriegsmagier untergehen oder nicht. Also zumindest ohne König", meinte Victor gleichgültig.

"Eigentlich sollte es mir egal sein, da hast du Recht, aber es hängen Menschenleben an dieser Sache", seufzte Nanami und schmiegte sich noch mehr an Victor, als wäre er ihr Anker.

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