Kapitel 7

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Kapitel 7

Nanami schlief mehrere Tage durch, ohne auch nur ein Lebenszeichen von sich zu geben. Kaze kam immer wieder, um nach ihr zu sehen und ihr zumindest ein bisschen Nahrung einzuflößen. Es half nur bedingt und so war sie noch immer erschöpft und abgemagert, als sie ihre Augen endlich wieder aufschlug.

Zu ihrer Überraschung saß Eric an ihrem Bett und hielt ihre Hand. Auch Madeleine war anwesend und seufzte, als Nanami endlich erwachte. „Wie geht es dir?", fragte Eric leise.

„Erschöpft", murmelte sie und horchte in sich hinein. Es schien, als wäre ihr Körper von den Spuren des Angriffs befrei und sie spürte sogar ihre Beine wieder. „Aber sonst scheine ich in Ordnung. Körperlich", murmelte sie und versuchte, sich aufzusetzen.

„Möchtest du etwas essen? Kaze hat dir die anderen Tage etwas gegeben", bemerkte Eric und nickte auf ein Tablett, das voller Essen war.

„Ja, bitte", murmelte Nanami, die sofort bemerkte, dass neben Madeleine noch andere Geister anwesend waren. Der stille Soldat, dem sie immer wieder begegnet war, der jedoch nie mit ihr sprach. Zudem ein paar älter Geister, wohl ehemalige Haremsdamen oder sowas. Und, was ihr gar nicht gefiel, der Mann, den Victor umgebracht hatte. Er war kein Magier und würde wohl nicht lange bleiben, doch an seinem Blick erkannte sie, dass er ihr das Leben zur Hölle machen würde, so gut er konnte.

Sein Blick war wütend und eiskalt zugleich. Ein Zeichen, dass er nur darauf wartete, dass Nanami allein war.

Diese schloss für einen Moment die Augen. Ob einer der anderen Geister sie vor ihm beschützen würde? Wahrscheinlich nicht.

Der Geruch von Essen sorgte dafür, dass sie ihre Augen wieder öffnete, um zu sehen, was es war, das Eric ihr reichte. Auf dem Tablett befanden sich Speisen, die sehr weich waren und leicht gegessen werden konnte. Suppen und Früchte. Nanami leckte sich leicht und hungrig die Lippen, bevor sie sich eine Schüssel Suppe nahm. „Wie geht es Victor?", fragte sie leise, bevor sie einfach aus der Schüssel trank.

„Ich habe ihn seitdem nicht mehr gesehen", sagte Eric entschuldigend und sah ihr beim Essen zu. „Er verbarrikadiert sich in seinem Flügel, geht aber täglich in die Stadt, um seine Aufgaben zu erledigen und absolviert sein Training."

Nanami blickte fragend zu Madeleine und hoffte, dass diese vielleicht mehr Informationen für sie hatte. „Sich zu wünschen, dass er wenigstens nach mir gesehen hat, ist wohl zu viel verlang", murmelte sie und nahm eine weitere Schale Suppe. Das Essen half ihr, doch sie musste es auch verdauen.

„Er war jeden Morgen bei dir, wenn niemand da war. Sogar vor Morgengrauen", flüsterte Madeleine. „Zweimal sogar mitten in der Nacht, weil er nicht schlafen konnte. Aber Eric weiß nichts davon", fügte sie hinzu.

Das sah sie als gutes Zeichen, auch wenn sie gern wissen wollte, warum.

„Ist sonst noch etwas passiert, was ich wissen sollte?", fragte sie in den Raum hinein und gab die Informationen von Madeleine nicht weiter.

Eric schüttelte den Kopf. „Wenn du von Victor sprichst: Ich weiß es nicht. Alles andere läuft normal weiter", versicherte er und klang entschuldigend.

„Verstehe", murmelte sie und lächelte dann schief. „Ich weiß, die Frage ist sicherlich seltsam, aber gibt es bei euch jemanden, der mir ... Übungen zum Stärken meines Körpers beibringen kann? Ich bin nicht sonderlich gut in diesen Dingen."

Zustimmend nickte Eric. „Ja, wir haben Angestellte, die einem dabei behilflich sind. Mental und körperlich", antwortete er und schien über den Vorschlag zufrieden zu sein.

„Dann würde ich gern wieder mit ein paar Übungen anfangen. Das hilft mir, meinen Körper schneller wieder dazu zu bringen, normal zu arbeiten", seufzte sie und stellte die leere Schüssel zurück. Sie wusste, dass es wichtig war, dass sie sich bewegte, auch wenn sie eigentlich keine Lust hatte.

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