Kapitel 13.4

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Kapitel 13.4

„Ist das für uns?", fragte der Vater mit gehobenen Augenbrauen unsicher, aber ein Glanz in seinen Augen erschien.

„Die Kälte macht uns zu schaffen und wir haben nicht genügend zu essen", gestand die Frau und zog Nanami in die Küche, in der eigentlich ein Feuer brennen sollte, aber da es kein Holz gab, war das unmöglich.

"Ja, das ist für euch", versicherte sie und betrachtete den Herd, bevor sie mit Magie darin ein Feuer erschuf. Es würde ohne Holz ein paar Stunden brennen.

Die Mutter keuchte und Nanami sah, wie ihr Tränen der Freude in die Augen stieg. „Das ist wirklich lieb von Euch", sagte sie gerührt und wischte sich die Freudentränen mit der Hand weg. „Möchtet Ihr vielleicht mit uns essen? Wir wollen uns irgendwie bedanken."

"Danke, aber ich möchte heute noch einen Patienten besuchen", sagte sie lächelnd. "Ich wollte nur nach euch sehen", erklärte sie und trat an das Bett den Kindes heran, um dieses noch einmal genau zu betrachten.

Der Vater trat neben Nanami. „Sie hat in der letzten Zeit sehr viel gefroren und hustet wieder", informierte der Vater leise, um das Kind nicht zu wecken.

"Es ist auch sehr kalt bei euch", sagte sie und überlegte, ob sie Decken oder Holz mitbringen sollte. "Was wäre euch lieber: Decken oder Holz?"

„Holz", sagte der Vater ernst. „Damit kann man das Gebäude wärmen. Die Decken hingegen helfen bei der klirrenden Kälte so gut wie nicht", erklärte er den Grund, warum er sich für Holz entscheiden würde.

„Und Holz könnten wir auch zum Kochen nutzen", fügte die Frau hinzu.

"Gut, dann werde ich sehen, ob ich welches besorgen kann", überlegte Nanami. Da sie herkommen durfte, war zumindest das Herbringen kein Problem. Aber das Organisieren.

Sicherlich konnte Eric einen Tipp geben, wenn er über sozusagen alles Bescheid wusste.

Nanami beugte sich hinab und legte vorsichtig ihre Hand auf die Stirn des Kindes. Sie leitete Magie hinein und heilte das Husten.

Sie spürte, wie das Kind zu zittern aufhörte und auch ruhiger wurde. Der leicht rasselnde Atem ließ ebenso nach. Ein Zeichen, dass es dem Kind wieder besser ging. „Sagt, können wir etwas für Euch tun?", fragte die Mutter, da sie anscheinend nicht ganz gewillt war, Nanamis Hilfe einfach so anzunehmen.

"Wärt ihr bereit, umzuziehen?", wollte Nanami vorsichtig wissen.

„Natürlich", antwortete die Mutter überrascht. „Wir warten darauf, dass König Eric uns einen Platz findet", sprach sie weiter.

Nanami nickte. "Gut, dann werde ich euch mit auf die Liste setzen. Sofern es euch nicht stört, dass es sich um einen Heilmagier handelt, wo ihr unterkommen könnt."

„H-Heilmagier?", fragte der Vater plötzlich angespannt.

"Ja, sie ist eine sehr nette, alte Dame", sagte Nanami beruhigend. "Sie wird euch helfen, gerade wenn euer Kind ständig krank ist."

„Warum würde ein Heilmagier uns aufnehmen wollen?", fragte er nicht gerade begeistert. Vielleicht hatte er Angst, dass es eine Falle sein würde.

"Sie ist eine Freundin von mir und schuldet mir noch etwas", sagte Nanami sanft lächelnd, bevor sie von dem Mädchen abließ. "Zudem ist sie eine alte Dame, die sich sehr gern um andere kümmert. Sie hatte früher ein Heim für Kinder, die ihre Eltern im Krieg verloren haben."

Die beiden Erwachsenen warfen sich einen Blick zu. „Dann seid Ihr auch ein Heilmagier", mutmaßten sie, denn es gab keine Freundschaften zwischen Kriegsmagiern und Heilmagiern. Bis jetzt.

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