Kapitel 20.11

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Kapitel 20.11

Den Weg zurück zum Schloss schwieg der Prinz. Er nickte zwar den Leuten, die ihnen begegneten, zu, aber sein Mund stand still.

Erst im Schloss fragte er, welche Bereiche sie noch besuchen wollte.

Nanami wusste nicht so genau, was noch fehlte. Eigentlich hatte sie alle Bereiche durch. „Gibt es noch etwas, was zu meinen Bereichen zählt?", fragte sie.

„Wenn nichts mehr drin steht, nein", antwortete der Prinz. „Sollte es in den nächsten Tagen Probleme geben, gib Bescheid. Ich muss jetzt gehen", sagte er.

„Entschuldigt", sagte sie leise. „Danke für Eure Hilfe. Ich bin gern in Eurer Nähe."

Er nickte ihr zu und ließ sie dann stehen. Wahrscheinlich ging er nun seiner eigenen Arbeit nach.

Nanami blickte ihm lange nach, bevor sie leise seufzte. Sie hatte ebenfalls noch einiges zu tun und hoffte, dass sie die Sachen gut hinbekam. Sie wollte nicht, dass Victors Einsatz um sonst war. Gleichzeitig wünschte sie sich, weiterhin Zeit mit ihm zu verbringen.

Ihre Aufgaben waren reichlich, doch nicht so viel, als dass sie den ganzen Tag in Anspruch nehmen würden.

Nanami seufzte leise. Sie würde heute Abend Victor wieder nerven, weil sie bei ihm schlafen wollte. Oder eher wollte sie ihm ein paar ruhige Stunden geben. Das würde ihm zwar nicht gefallen, doch das war ihr egal.

Nachmittags kam Lilly auf sie zu und bat sie, König Eric zu treffen. „Er möchte mit Euch reden", informierte sie Nanami.

Die Prinzessin legte ihre Unterlagen zusammen und erhob sich dann, bevor sie sich auf den Weg machte. Was Eric wohl wollte?

Das erfuhr sie relativ bald. Lilly brachte sie in Erics Kaminzimmer und verneigte sich dann, bevor sie verschwand.

„Gut, das du gekommen bist, Nanami", grüßte der König Nanami. „Setz dich doch bitte."

„Gibt es ein Problem?", fragte Nanami besorgt und setzte sich zu König Eric.

„Nein. Ich wollte nur mit dir über den angekündigten Besuch reden. Ich denke, du kannst dir vorstellen, wie er Frauen gegenüber steht?", fragte er.

„Ich nehme an nicht sonderlich gut. Und da ich auch noch eine Heilmagier bin ..." Nanami beendete den Satz nicht, denn sie wusste durchaus, dass der Besuch wenig Interesse an ihr haben würde, wenn er sie nicht umbringen wollte.

Eric nickte. „Möchtest du bei dem Abendessen und bei Besprechungen oder Besichtigungen dabei sein?", fragte er direkt.

„Wird Victor auch da sein und wird das von mir erwartet?", fragte sie vorsichtig. Sie würde dabei sein, wenn Victor da war und es wollte.

Der König schüttelte den Kopf. „Nein, er wird nicht dabei sein. Erstens will er nicht und zweitens wird er morgen ins Kriegsgebiet reisen."

Nanami versteifte sich. „Wird er?", fragte sie, denn davon hatte sie gar nichts gewusst. „Dann wäre es vielleicht wichtig, dass ich dabei bin", überlegte sie. Immerhin wäre es auch ihre Aufgabe ihn zu vertreten, wenn er nicht da war. Oder sich zumindest die Dinge anzuhören. Gleichzeitig hatte sie keine Lust und sogar ein bisschen Angst davor.

Ohne, auf ihre Frage einzugehen, nickte er. „Gut. Der Gast wird übermorgen eintreffen. Du und ich gehen morgen wegen deinen Schlittschuhen in die Stadt."

Nanami nickte. „Morgen früh kommen ein paar neue Leute. Da ich ein paar Schwierigkeiten mit einigen Handwerkern und Küchenjungen habe, habe ich sie ersetzt", erklärte sie. „Ich habe also zumindest am Morgen einige Zeit noch zu tun."

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