Kapitel 4.4

2.6K 160 4
                                    


Kapitel 4.4

„Er ist in einem Stadtteil, um dort mit den Arbeitern zu sprechen, die für die Erneuerungen zuständig sind", antwortete Eric und nahm sich einen Keks. „Danach hat er Schwert- und Krafttraining."

„Dann wäre jetzt vielleicht der beste Zeitpunkt. Sobald er wieder zurückkommt sollte er beschäftigt sein, oder?", fragte sie nachdenklich.

„Du hast Recht. Bleibe aber bitte nicht länger als ein paar Stunden weg und sage zumindest mir Bescheid. Lilly hat sich gestern unendlich viele Sorgen gemacht", sagte er nüchtern.

Nanami lächelte leicht. „Entschuldigt", sagte sie und nickte dann. „Kann ich Lilly sagen, dass ich in der Stadt bin?"

„Ja." Trotzdem wollte Eric, dass er ihr sagte, wann sie in das Problemviertel ging. Dann konnte er vielleicht auch etwas dazu tun, dass Victor diesem in der Zeit fernblieb.

„In Ordnung", stimmte sie zu. Ob sie wohl auch etwas zu Essen mitbringen konnte? Das wäre sicherlich gut.

„Zuerst triffst du dich allerdings mit meinem Heiler. Er kann dir Berichte über die Menschen geben. Sie sind streng vertraulich und nur mir oder ihm zugänglich", sagte Eric ernst.

Obwohl das nicht nötig war, nickte Nanami. Sie brauchte nur eine Berührung, um in den Menschen zu lesen. Das war etwas, was fast alle Heilmagier konnten.

Jedoch würde sie auch Berichte anfertigen müssen, weshalb es nicht schlecht war, alles Vorherige zu wissen. „Wenn es Probleme gibt, komm zu ihm oder mir. Die Leute sind mir wichtig und ich möchte, dass es ihnen besser geht."

Nanami nickte. „In Ordnung", stimmte sie zu und fragte sich, was sie in der Zeit machen sollte, bis Victor wiederkam. Ob Madeleine ihr vielleicht Geschichte über ihn erzählen würde?

Oder sollte sie die Zeit nutzen, mit dem Heiler zu sprechen? Es war zwar nicht wichtig, was er konnte, aber sie war trotzdem neugierig, wie viel er für die Menschen tat oder eben nicht.

„Ist der Heiler jetzt da?", fragte sie, denn sie wollte gern wissen, auf welchem Stand der Dinge sie waren.

Eric nickte. „Er sollte im Heilerflügel sein und alles vorbereiten", sagte der König.

„Er ist ein Magier, oder?", fragte Nanami vorsichtig. Oder war er sogar ein Mensch?

„Leider nur ein Mensch. Mein magischer Heiler steht den Kämpfern im Moment bei", sagte Eric.

„Verstehe", murmelte Nanami und unterdrückte das Bedürfnis ebenfalls auf dem Schlachtfeld zu stehen und die Menschen zu heilen.

„Seine Fähigkeiten sind daher beschränkt, aber ich brauche meinen magischen Heiler mehr für die Kämpfer", sagte Eric entschuldigend. Er klang wirklich so und schien nichts vorzuheucheln. „Anfangs hat der magische Heiler geholfen, doch mittlerweile muss Kaze es allein machen."

Nanami nickte. „Die Front ist gefährlicher", sagte sie, da sie das sehr genau wusste. „Ich hoffe sehr, dass ich Kaze helfen kann."

„Weiß ich", erwiderte der König. „Sei ihm bitte nicht böse, er mag es nur nicht, wenn ihm jemand hilft", bat er und meinte, dass Kaze sich dann immer überflüssig vorkam. Als wäre er nicht genug oder würde nicht genügend tun, obwohl er ausgelastet war.

Nanami lächelte schief. „Das kenne ich irgendwoher", meinte sie, denn es ging ihr und auch ihren Schwestern oft auch so.

„Er ist nicht mehr der Jüngste, grantig und wortkarg, aber er versucht zumindest zu helfen." Eric nahm eine andere Karte in die Hand und faltete sie auf. „Hier sollte Victor heute sein", sagte er und zeigte auf die Karte. Der Bereich war am Ende der Stadt und weit genug weg, aber das war eigentlich egal, wenn Nanami erst ging, wenn er Training hatte.

MagierkriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt