Kapitel 17.4

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Kapitel 17.4

„Ich ertrage es jetzt nicht, angefasst zu werden", murmelte er, bewegte sich aber nicht von ihr weg. Möglicherweise, weil sie nicht ganz sicher stand. Trotzdem klang seine Stimme rau und kratzig, als würde er versuchen, nicht zu weinen. „Und ja, der Schnee ist schön."

„Würdet Ihr irgendwann mit mir draußen im Schnee spielen?", fragte sie leise und hoffnungsvoll. „Ich glaube, dass ich noch nie im Schnee gespielt habe."

„Doch hast du", versicherte der Prinz, ließ den Blick aber nicht von draußen.

„Habe ich?", fragte sie, denn es fühlte sich irgendwie nicht so an. Irgendwie zog der Schnee sie an.

„Ja, hast du", sagte er ernst und bewegte sich nicht.

Nanami gab einen nachdenklichen Laut von sich. „Allein?", fragte sie, denn auch an eventuelle Freunde konnte sie sich nicht erinnern.

„Anfangs, aber ich hab dich dann reingeholt", antwortete Victor und drehte sich langsam um.

„Warum?", fragte sie überrascht. Hatte sie etwas Falsches gemacht?

Nur leicht löste sie sich von ihm, weil sie sich festhalten musste, um nicht zu fallen.

Außerdem hielt er sie fest. „Weiß ich nicht mehr", wich er aus.

Nanami hatte ein seltsames Gefühl. Sie wurde traurig, wusste aber nicht genau, warum.

„Ich glaube, ich habe dich reingeholt, weil du nicht gehört hast, aber so genau weiß ich es nicht mehr", gestand er.

„Nicht gehört?", fragte sie überrascht. Hatte sie ihn nicht gehört oder nicht auf ihn gehört? So genau konnte sie das gar nicht sagen.

Nanami lehnte sich leicht an ihn. „Ist es verboten, rauszugehen?" Vielleicht lag es auch daran.

„Nein. Vergiss es. Geh raus, wenn du meinst, aber werd nicht schon wieder krank", bat Victor und löste sich von ihr, um sie zurück zum Bett zu schieben.

Das ließ Nanami stolpern und sie fiel mehr aufs Bett, als dass sie hin lief.

Jedoch passte er auf, dass sie sich nicht weh tat. „Ich glaube, du bist nach draußen gegangen, anstatt im Bett zu sein und dich zu erholen. Deshalb hatte ich dich reingeholt", erinnerte sich der Prinz plötzlich.

„Im Bett sitzen ist langweilig", murmelte sie, kletterte aber wieder ins Bett, weil sie selbst einsah, dass ihr Körper zu schwach war.

„Mag sein, aber du hattest dich verausgabt", bemerkte er schulterzuckend.

Nanami brummte. „Das klingt bei Euch so, als wäre das bei mir normal", bemerkte sie, wobei es auch wie eine frage klang.

„Scheint so, weil du es sehr oft tust, obwohl es dir nicht bewusst ist. Oder war", sagte er seufzend.

„Oh", machte Nanami und runzelte dann die Stirn, während sie sich wieder zudeckte, aber sitzenblieb. „Ich merke auch jetzt nicht, dass ich sehr schwach bin. Aber da ich gewankt habe, wird das wohl so sein."

„Richtig. Deshalb wirst du jetzt auch schön im Bett bleiben und auf Kaze hören, wenn er dir etwas sagt", befahl Victor und deckte sie zu, bevor er eine weitere Decke holte.

Nanami nickte, weil sie ihm irgendwie einen Gefallen tun wollte. Das würde sie tun, indem sie auf ihn hörte. Auch, wenn sie eigentlich lieber etwas anderes machen wollte.

Da Kaze erst wie abgemacht später zurückkommen würde, musste Victor solange warten. Er ließ sich auf dem Stuhl nieder und verschränkte seine Arme.

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