Kapitel 36

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Kapitel 36

Die Tage vergingen rasch und Nanami sprach viel mit Clarissa und plante die Hochzeit sehr genau.

Daher war sie aufgeregt, als sie am Morgen dieser Hochzeit aufwachte. Sie konnte es noch nicht ganz glauben, doch ihre Schwester würde heute ankommen und am Abend würde sie mit Victor verheiratet sein.

In der letzten Zeit hatten sie sich mehrmals vereint, dennoch war der Prinz wie eh und je stur und eher zurückgezogen.

Schon am Morgen war das ganze Schloß hellauf und die Dienstmädchen huschten überall herum, um die allerletzten Vorbereitungen zu treffen.

Nanami selbst hatte nicht mehr so viel zu erledigen. Sie kontrollierte lediglich, ob das Zimmer für Caliane hergerichtet war und sprach noch einmal mit Clarissa, ob auch alles lief, wie es musste. Sie hatte mittlerweile einen ganz guten Einblick in das Treiben bei den Dienstmädchen und war Nanami damit eine sehr große Hilfe.

Außerdem würde sie ihr sogar beim Anziehen und Herrichten der Frisur helfen.

Es klopfte an Nanamis Zimmertür und Lilly blickte hinein. „Prinzessin? Königin Caliane ist soeben angekommen", informierte sie Nanami.

Nanami sprang sofort auf und machte sich auf den Weg. Sie musste diese begrüßen. Es wäre unhöflich, sie nicht zu empfangen, sobald die Kutsche ankam. Daher hoffte sie, dass Lilly sie nicht erst geholt hatte, als sie schon vorgefahren war.

Tatsächlich bog die Kutsche gerade um den Springbrunnen, der auf dem Vorhof stand und blieb wenige Sekunden vor den Stufen stehen, nachdem Nanami angekommen war.

Diese seufzte erleichtert, während sie dabei zusah, wie der Kutscher ihrer Schwester die Tür öffnete und diese ausstieg. Ihr kurzes, schwarzes Haar schimmerte leicht im Licht der frühen Morgensonne und wippte auf und ab, als sie mit gezielten Schritten zu Nanami ging und sie in den Arm schloss.

„Wie schön, dich wieder zu sehen", begrüßte sie Nanami und drückte sie ein Stück von sich weg, um sie zu begutachten. „Du siehst gesund aus."

"Schön auch dich wiederzusehen", flüsterte Nanami, die mit den Tränen kämpfte. "Ich freue mich, dass du gekommen bist", gestand sie und küsste sie auf die Wange. "Mir geht es wieder richtig gut."

"Das sieht man dir an", sagte Caliane lächelnd und sah sich dann um.

"Komm, ich zeigte dir erst einmal dein Zimmer, damit du dich ausruhen kannst", sagte Nanami und wies ein anderes Dienstmädchen an, sich um die Dienerinnen zu kümmern, die Caliane mitgebracht hatte.

"Das ist lieb. Der Weg ist doch ziemlich weit", sagte sie und wollte dann wissen, wie es Nanami in der Zeit ergangen war.

Während beide durch das Schloss liefen, erzählte Nanami ihr einiges. Victor würde Caliane später begrüßen. Heute war er noch dabei, einige Dinge vorzubereiten, auch wenn Nanami nicht ganz wusste, was.

Er war für einen Teil selbst verantwortlich und wollte sicherlich überprüfen, ob alles seine Richtigkeit hatte. Zudem hatten sie sich zwei Tage lang nicht gesehen, weil Victor es so gewollt hatte.

Nanami gefiel das gar nicht, doch sie sah es als eine Art Brauch. Ob das wirklich so war, wusste sie nicht, freute sich aber schon sehr, ihn heute wiederzusehen.

"Mir gefällt es hier sehr, auch wenn ich die Blumen unserer Heimat vermisse", gestand sie leise.

"Dann habe ich dir vermutlich genau das richtige Geschenk mitgebracht", zwinkerte Caliane ihr zu. Sie nahm aus ihrer Tasche einen Beutel, der Samen für verschiedene Blumen und Kräuter, die es hier nicht gab, befüllt war.

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