Kapitel 36.5

1.1K 103 1
                                    

Kapitel 36.5

Victor zuckte mit den Schultern. „Das musst du doch wissen, nachdem du für die Planung verantwortlich gewesen bist", sagte er.

Nanami schüttelte leicht den Kopf. "Dafür war ich nicht zuständig", murmelte sie leise und fragte, ob es vielleicht Eric zu verdanken war.

Möglich war es, denn er wusste genau, wie sehr Nanami Blumen mochte. „Weiß ich nicht", sagte Victor, während sie die belebten Straßen entlangliefen.

"Es sieht jedenfalls schön aus", meinte sie lächelnd und genoss sehr die Atmosphäre. Überall klang Musik und die Straßen waren hell erleuchtet.

Da der Weg zum anderen Marktplatz ein wenig weiter war, verbrachten sie einige Zeit in der Stadt und Caliane bekam ein bisschen mehr zu sehen. Schließlich hatten sie sich nicht alles ansehen können.

Die neue Königin der Heilmagier lief allerdings etwas weiter von dem jungen Paar entfernt. Als wolle sie ihnen Freiraum geben. Nanami hätte sich am liebsten mit Victor zurückgezogen, doch sie wusste, dass es nicht so leicht war.

Erst am späten Abend würden sie die Gelegenheit dazu haben und ob sie die Nacht gemeinsam verbringen würden, wusste sie nicht.

Auch an der anderen Festtafel wurde ihnen Essen angeboten und sie konnten tanzen, wenn sie das wollten.

Da dieser Marktplatz größer war, herrschte hier auch größerer Andrang.

Nanami nutzte ihre Magie, um die Geister zu beobachten, die ebenfalls feierten. Zudem brauchte sie die Erschöpfung, um noch mehr essen zu können. Das Tanzen an sich reichte nicht aus, um sie zu erschöpfen.

Und bei dem vielen Essen konnte sie auch nicht so einfach nein sagen. Es schmeckte gut und die Menschen hatten sich große Mühen gegeben. Sie wollten das Königspaar zufrieden stellen und glücklich machen.

Nanami gefiel es sehr, doch sie hatte das Gefühl, dass Victor irgendwie angespannt war. Das gefiel ihr nicht, doch sie konnte es wohl nicht ändern.

Bei ihm gab es viele Gründe, warum er angespannt war, das wusste sie. Vielleicht ging ihm auch das ganze Treiben auf die Nerven.

"Möchtet Ihr zurück?", fragte sie irgendwann, denn im Grunde waren sie fertig mit den Orten, die sie besuchen mussten. Zudem war Nanami müde.

„Ja", erwiderte er und kündigte an, dass sie sich zurückziehen würden. Die Feier würde noch die nächsten Tage anhalten. Das war bei solchen Trauungen üblich.

Erleichtert seufzte Nanami und erhob sich, weil sie einfach zu müde war. Sie wollte nicht während der Feier einschlafen. Das wäre sicherlich nicht sonderlich gut.

Da es spät war, war es bereits dunkel, doch die zahlreichen Lichter der Stadt spendeten genug Licht. Von überall her erklang Musik und die Stadt wirkte auf Nanami ganz anders als bei ihrer Ankunft.

Sie waren ständig von Menschen umgeben und somit hatte Nanami auch ein gewisses Gefühl von Sicherheit. Die Leute kamen ihnen sehr nach und sie erwartete nicht, dass jemand sie auf offener Straße angreifen würde. Daher war sie auch so überrascht, als ein Mann direkt auf sie zu gelaufen kam und sie heftig anrempelte. So sehr, dass sie das Gleichgewicht verlor. Dabei wurde sie auch gepackt, als würde man sie wegziehen wollen.

Im gleichen Moment schnellte die Hand von Victor an ihr vorbei und packte den Mann so stark am Handgelenk, dass Nanami glaubte, Knochen brechen zu hören. "Was soll das? Finger weg von meiner Frau", knurrte er in einem dunklen, angsteinflößenden Ton, während er den Mann anfunkelte.

Seine schnelle Reaktion zeigte ihr, dass er, trotz allem, ständig auf der Hut war und seine Umgebung wahrnahm, um eingreifen zu können.

Der Mann schien sich jedoch nicht davon beeindrucken zu lassen und Nanami merkte schnell, dass er nicht allein war. Sie sah ein Schimmern, als ein Schwert in ihre Richtung sauste.

MagierkriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt