Kapitel 21.2

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Kapitel 21.2

Dort war noch nicht ganz so viel los, doch sie erkannte Miruim, dem sie ein Lächeln schenkte. Nanami versuchte, sich auf das zu freuen, was kommen würde, gleichzeitig vermisste sie jedoch Victor.

"Hey, du bist wieder da!", rief Miruim ihr erfreut entgegen und hielt dann einen Moment inne. "Verzeiht. Ihr seid wieder da", korrigierte er sich selbst und schien verschmitzt.

Nanami verdrehte innerlich die Augen. Genau das hatte sie erwartet. Allerdings würde sie sich nicht darüber aufregen. Ihr reichte es schon, wenn er trotzdem noch mit mir sprach. "Und ich habe Schlittschuhe. Erst einmal zum Testen", sagte sie mit strahlenden Augen.

"Dann können wir gemeinsam fahren! Ich verspreche auch, dass ich Euch nicht loslassen werde!", sagte er feierlich und wirkte nicht, als würde es ihn stören, wer oder was Nanami war.

Die junge Prinzessin lachte. "Sehr gut", sagte sie und ließ sich am Boden nieder, um ihre Schlittschuhe anzuziehen.

Miruim sah ihr neugierig dabei zu. "Sind das spezielle?", fragte er nachdenklich, weil es hier wohl sonst niemand gab, der solche trug.

"Ja", lächelte Nanami. "Ich trage sehr ungern Schuhe", gestand sie verlegen. Sie sah kein Problem darin, das zu verheimlichen. Es war an sich keine Schwäche. Zumindest sah Nanami es nicht so.

Der Junge schien etwas sagen zu wollen, hielt sich aber zurück und reichte ihr stattdessen seine Hand, als Nanami die Schuhe angezogen hatte, um ihr aufzuhelfen.

Diese nahm sie, wollte aber wissen, was los war. Seine Reaktion war irgendwie seltsam.

"Was meint Ihr?", fragte er verwundert, als er ihr half, auf den spiegelglatten See zu kommen. Seine Hand hielt Nanami fest genug, dass sie nicht einfach stürzen konnte.

"Du wolltest etwas sagen", bemerkte sie leise. "Das ist mir nicht entgangen."

"Ich wollte nur fragen, ob Ihr wirklich Prinz Victors neue Frau werden sollt", gestand Miruim verlegen und wurde ein bisschen rot um die Nase.

Das brachte Nanami leicht zum Lächeln. "Ja. Die Hochzeit ist geplant", sagte sie und kam gar nicht auf die Idee es zu leugnen.

Miruims Gesicht verzog sich. "Er verdient eine Frau wie Euch nicht", murmelte er, während er über das Eis glitt. "Aber er sah zum ersten Mal ein wenig zufriedener aus als sonst."

Nanami lächelte leicht und bewegte sich leicht über das Eis, um die Schlittschuhe zu testen. "Zu mir war er bisher sehr ... nett. Meistens jedenfalls", sagte sie zärtlich. Vielleicht erinnerte sie sich noch nicht an alles, doch sie hatte seine gute Seite gesehen.

"Er ist ein ...", begann Mirium, beendete den Satz aber nicht, weil er wohl wusste, dass es sich nicht gehörte und er sich damit nur Ärger einfangen würde.

"Deshalb bin ich hier", murmelte sie widerwillig. Immerhin wollte Eric, dass sie versuchte, ihn zu verändern.

Fragend sah Miruim sie an und manövrierte sie vorsichtig zur Mitte des Sees. "Wie meint Ihr das?"

"Victor ist ein sehr ... strenger Prinz, der ... sich zu sehr auf Rache fokussiert", flüsterte sie. "Vielleicht lässt sich das ändern."

"Er ist nur auf Rache aus und wird uns alle ins Unglück stürzen. Nicht nur Euer Reich, Prinzessin, sondern auch unseres. Er braucht einen kräftigen Schlag auf den Kopf, um alles zu vergessen, was bisher gewesen war", grummelte der Junge, schien aber trotzdem Spaß am Schlittschuhfahren zu haben.

"Das ist möglich", stimmte Nanami widerwillig zu. "Ich gebe mein Bestes", versprach sie und ärgerte sich gleichzeitig darüber. Sie wollte nicht schon wieder jemanden Rechenschaft schuldig sein, weil sie die Erwartungen nicht erfüllte. Gleichzeitig war es ihr aber auch nicht möglich seine indirekte Bitte abzulehnen.

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