Kapitel 34.3

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Kapitel 34.3

Nanami seufzte. "Ich möchte nicht unbedingt darüber sprechen", gestand sie und ließ die Schultern hängen. "Ich versuche gerade, es zu vergessen."

„Okay. Wenn du reden möchtest, ich bin in der Bibliothek", sagte Eric mit einem schiefen Lächeln.

"Danke, aber im Moment nicht unbedingt. Zumindest nicht mit Euch, aber Victor ist gerade nicht da", erklärte sie und klang traurig. "Dabei habe ich ihm nur etwas Gutes tun wollen."

Eric runzelte die Stirn, sagte aber nichts mehr, sondern zog sich zurück.

Das er sich zurückzog, war Nanami gerade recht. Sie wollte einfach nur vergessen. Daher widmete sie sich auch wieder ihren Dokumenten.

Dabei ging sie recht flink damit um, nachdem sie sich an die Arbeit gewöhnt hatte.

Sie brauchte nicht lange und war fertig. Was sie seufzen ließ. Sie wollte sich ablenken!

Nur was sollte sie tun?

Sie erhob sich und lief dann ein bisschen im Schloss umher. Einfach, weil sie nicht wusste, was sie machen sollte. Am liebsten wäre sie weiter durch die Stadt und die nahe Umgebung gewandert, doch sie wollte Tanan nicht damit belasten. Es war spät.

Sie begegnete auch Clarissa und Lilly, die von ihr wissen wollten, ob sie ihr helfen konnten.

Nanami schüttelte den Kopf. "Ich möchte etwas allein sein", gestand sie.

Weil sie nicht schlafe wollte und wohl auch nicht konnte, lief sie ziellos durch das Schloss, bis der Morgen graute und sie ihren Aufgaben nachging, als wäre nichts gewesen.

Die Müdigkeit war nicht schlimm, weshalb sie auch am nächsten Tag ihre Arbeit gut verrichtete.

Sie war zeitiger fertig, als sie eigentlich wollte und lenkte sich etwas damit ab, dass sie in der Halle Rollschuh fuhr. Sie wollte einfach nur Zeit totschlagen.

„Dürfen wir mitmachen?", fragten einige Angestellten, als sie Nanami sahen.

Die Prinzessin stimmte zu. Sie konnten mittlerweile schon recht gut fahren, taten es aber kaum allein.

Doch das änderte sich jetzt. Sie versuchten sich gegenseitig zu helfen, was auch ganz gut klappte. Nur hin und wieder gab es kleinere Zusammenstöße und eigentlich wurde Nanami auch in Ruhe gelassen. Wenn jemand Rat oder Hilfe brauchte, kamen sie allerdings zu der Prinzessin.

Nanami fuhr lange. Länger als die anderen und erst am Abend hörte sie auf. Sie spürte eine leichte Müdigkeit und hoffte, etwas schlafen zu können.

Von Clarissa bekam sie Essen serviert und Lilly ließ ihr ein Bad ein, doch beide waren sehr schweigsam, als würden sie respektieren, dass Nanami nicht reden wollte.

Diese aß, badete und legte sich dann in ihr Bett, bevor sie versuchte, einzuschlafen. Ihre Gedanken bei Victor.

Wann er wiederkommen würde, wusste sie nicht. Clarissa hatte lediglich ausgerichtet, dass er ein paar Tage weg sein würde. Ob er sich in seine eigene Residenz zurückgezogen hatte?

Es war schwer zu sagen. Sie vermisste ihn sehr, wollte ihn aber nicht noch mehr stören oder traurig machen. Nanami wollte ebenfalls vergessen, weshalb sie mitten in der Nacht aufstand und zu ihrem Schrank ging, um dort aus einer Schachtel ein Kraut zu nehmen. Sie legte es in eine Schüssel und zündete es magische an, bevor sie den Rauch einatmete. Dieser roch sehr lecker, doch das eigentlich angenehme war, dass er ihre Gedanken auf eine Reise schickte, die nicht aus Trauer und Victor bestand. Früher hatte sie diese Kräuter oft zum Einschlafen verwendet, doch sie waren nicht ganz nebenwirkungsfrei.

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