Kapitel 13.5

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Kapitel 13.5

Nanami ließ kurz von ihm ab und erhob sich, bevor sie in ihrem Rucksack herumsuchte. Dann holte sie Essen hervor. "Bitte kochte ihm eine Suppe", bat sie, während sie Gemüse und ein gekochtes Hähnchen hervorholte. "Ich mache euch ein Feuer", erklärte sie und trat sofort an den Herd, um dort ein magisches Feuer zu erschaffen. Holz war wirklich nötig.

"Ich ... wir haben keine Töpfe oder sonstiges, worin ich kochen kann", gestand die Frau verlegen, schien aber von Nanamis Hilfe und Freundlichkeit gerührt zu sein.

Die junge Frau hielt inne und runzelte nachdenklich die Stirn, bevor sie eine Art Suppenschüssel hervorzog. Darin kochte man im Grunde nicht, doch es würde reichen. "Geht das?"

"Wenn sie feuerfest ist, ja", antwortete die Frau strahlend. Sie schien auch Hunger zu haben, würde aber mit Sicherheit das Essen ihrem Mann geben, damit es ihm bald besser ging. So wurden die Frauen bei den Kriegsmagiern erzogen: Sich um das Wohlergehen des Mannes zu kümmern. Oft steckten sie dabei auch viel zurück.

"Ja, das sollte gehen", stimmte Nanami zu. "Er braucht dringend Kraft. Ihr aber auch", sagte Nanami und kümmerte sich nun wieder um den Mann. Seine Heilung würde sehr lange brauchen und sie Kraft kosten.

In der Zwischenzeit begann die Frau, das Essen zu machen. Schon bald erfüllte ein angenehmer Suppenduft das Haus und sie fragte, ob Nanami mitessen wollte. Allerdings mussten sie aus der Schüssel essen, da es keine Teller oder Besteck gab. Das stellte die Frau anscheinend vor eine neue Herausforderung.

Nanami half jedoch erst einmal dem Mann, sich aufzusetzen, damit er essen konnte. Bisher ging es ihm noch nicht wieder so gut, aber besser.

"Das wird schon gehen. Er kann aus der Schüssel trinken. Ich kann die Suppe etwas abkühlen", bot Nanami an, die sehr hoffte, dass sie mit der Suppe gegen die Anzeichen von Nahrungs- und Wassermangel ankämpfen konnte.

"Würdet Ihr die Schüssel bitte er herunterkühlen? Sie ist zu heiß, als das ich sie nehmen kann", bat die Frau und starrte unschlüssig auf das Essen und dann zu ihrem Mann.

Nanami nickte, erhob sich wieder und holte die Schüssel. Sobald er sie berührte, kühlte sie diese leicht hinab, damit man die Suppe essen konnte. Dann reichte sie diese der Frau und lächelte. Oder versuchte es. Noch immer war sie sehr traurig.

"Könnt Ihr ihn halten oder wollte Ihr ihm die Suppe geben? Beides kann ich nicht tun", gestand die Frau. Ihr Mann konnte kaum allein sitzen.

"Ich halte ihn", sagte Nanami, denn so konnte sie ihn auch gleich weiter heilen. Daher setzte sie sich hinter ihn.

Dank ihrer Hilfe konnte die Frau ihrem Mann die Suppe langsam einflößen. Durch Nanamis zeitgleiche Heilung wurde er langsam wieder lebendiger und sein Körper schien sich aufzurichten.

Nanami hingegen spürte die Kopfschmerzen immer stärker. Eigentlich brauchte sie eine Pause, wollte jedoch nicht.

Langsam ging es dem Mann soweit wieder besser, sodass er von allein sitzen konnte. Auch sprechen konnte er wieder, obwohl seine Stimme kratzig und brüchig klang. „Danke für Eure Hilfe", brachte er krächzend hervor.

"Erholt Euch gut", bat Nanami lächelnd. "Für heute war es das mit der Heilung, aber ich komme wieder", versicherte sie.

„Das wäre sehr nett. Vielen Dank", sagte die Frau erfreut. Selbst der Mann lächelte dankbar.

„Seid vorsichtig bei dem Schnee da draußen", bat er und legte seine runzelige Hand auf ihre.

"Das bin ich", versicherte sie und lächelte ihn an. "Ich komme, denke ich, morgen wieder vorbei." Sofern Victor sie lassen würde.

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