Kapitel 12.7

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Kapitel 12.7

„Richtig. Für mich bist du nutzlos", gab er ohne Umschweife zu. Plötzlich änderte sich sein Blick und er wirkte nachdenklich.

Nanami schwieg. Es war ihr egal, ob er einen Nutzen in ihr sah oder nicht. Die Besuche in der Stadt hatten ihr gezeigt, dass es besser war, wenn er nicht mehr hier war. Er würde sich nicht ändern oder ändern lassen. Solange er es nicht selbst wollte.

„Was würde wohl geschehen, wenn ich dich weiterhin in die Stadt zu den Leuten lasse ...", murmelte er fragend und wohl mehr zu sich selbst gerichtet als zu Nanami.

Sie versuchte keine Hoffnung zu zeigen. Damit könnte sie den Menschen helfen, doch sie ahnte, dass er damit irgendwas bezwecken wollte. Die Frage war nur was.

Einige Minuten starrte der Prinz sie schweigend an, streichelte aber immer wieder über ihre Wange. „Lässt du mich verflixt nochmal in Ruhe, wenn du dich um die Leute im Abschaumviertel kümmerst?"

Sie würde alles tun, wenn er sie sich um die Leute kümmern lassen würde. "Wenn das die Bedingung dazu ist, ihnen zu helfen, ja", sagte sie und wollte es noch gar nicht richtig glauben. Irgendwas schien er vorzuhaben.

Sein Griff um ihr Kinn wurde ein bisschen fester. „In Ordnung. Nun zu den Bedingungen. Erstens: Du wirst deine Samaritereigenschaft nur auf das Abschaumviertel begrenzen. Sollte mir zu Ohren kommen, dass du wo anders deine Hilfe anbietest, kannst du was erleben", sagte er, wobei er eine besondere Betonung auf das Wort „Hilfe" hatte. „Zweitens: Du wirst mich nicht mehr kontaktieren, aufsuchen, belästigen oder mir etwas aufzwingen. Die Reise ist abgesagt. Zur Hochzeit sind wir ein paar Stunden zusammen. Ab da gehen wir wieder getrennte Wege. Du wirst deinen Aufgaben hier im Schloss nachkommen, ohne etwas ändern zu wollen. Verstanden?"

Was war, wenn die Leute zu ihr kamen und um Hilfe baten? Immerhin hatte sie in der Stadt bereits den ein oder anderen, der sich von ihr hatte behandeln lassen. "Das bedeutet auch, dass ich Euch nicht heilen werde, wenn Ihr krank oder schwer verletzt seid", stellte sie sofort klar. Sein Leben gegen das von vielen anderen. Es ging ihr gegen den Strich so zu denken, doch wenn er wollte, dass sie eine solche Entscheidung traf, dann würde sie es tun.

„Ist mir egal. Ich brauche deine Hilfe nicht. Du wirst keinen anderen behandeln außer die Menschen im Abschaumviertel. Zudem wirst du dich in meine Entscheidungen nicht mehr einmischen", verlangte er.

"Wie sehr darf ich mich um die Leute dort kümmern?", fragte sie, da sie wissen wollte, ob es sich auf die körperliche Heilung beschränkte oder ob sie dort auch Dinge wie Essensausgaben oder Häuser reparieren tun durfte. Doch das fragte sie nicht explizit. Sie wollte ihn nicht verraten, was sie alles tun wollte. Es kam drauf an, wie weit er ihr diesen Teil der Stadt übergab.

„Körperlich soweit heilen, damit du deine verdammte Fähigkeit zur Schau bringen kannst", sagte er angewidert. „Nicht mehr."

Also hatte sie zu viel gehofft. Aber vielleicht war es auch nicht nötig mehr zu tun, wenn Eric sie wegbrachte. "Werdet Ihr sie dafür bestrafen, wenn ich sie heile?", fragte sie, denn sie würde es ihm zutrauen.

„Sollte ich. Dann hast du wenigstens was zu tun", murmelte er, schien aber nicht den Gedanken zu hegen, das zu tun.

Nanami senkte die Lider. "Wenn Ihr mich quälen wollt, dann lasst bitte die anderen aus dem Spiel", bat sie.

„Aber nein, meine Liebe", lächelte der Prinz grausam. „Ich verschaffe dir lediglich Arbeit", meinte er arrogant. „So gehst du mir nicht auf den Keks und du kannst dein heiliges Auftreten weiterhin machen."

"Ihr seid ein grausamer Mann", bemerkte sie. "Ich verstehe nicht, warum Ihr andere so quälen müsst. Vor allem die, die schwächer sind als Ihr."

Victor lachte schallend. „Ja, ich bin grausam und werde den Leuten genau das antun, was sie uns für langer Zeit angetan haben. Die Rache wird mein sein." Dann verstummte er einen Augenblick. „Du musst mich nicht verstehen. Es geht dich nichts an."

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