Kapitel 26.4

1.2K 94 0
                                    

Kapitel 26.4

Nanami lief an ihnen vorbei und direkt auf Victors Zimmer zu. Sie blieb stehen und klopfte leise, damit sie ihn nicht störte.

Jedoch erklang kein Geräusch von dort, weshalb sie die Tür öffnete und ein leeres Zimmer vorfand.

Sie seufzte leise. Wahrscheinlich arbeitete sie noch.

Nanami stellte den Kuchen auf dem kleinen Tisch ab, bevor sie sich auskleidete. Im Flur hatte Lilly ihr das Nachtkleid und den Morgenmantel mitgegeben, weshalb sie jetzt beides anzog.

Es dauerte noch einige Zeit, bis Victor endlich kam. Scheinbar hatte er ein Bad genommen, da seine schwarzen Haare tropfnass waren, als er das Zimmer betrat.

Er warf ihr einen kurzen Blick zu, bevor er an den Schrank ging und sich neue Wäsche anzog.

Nanami legte das Kleid über den Stuhl und setzte sich dann aufs Bett. "Wie geht es Euch?", fragte sie nach und beobachtete ihn.

„Nach dem Training geschafft. Ich werde jetzt hoffentlich schlafen", antwortete er und wollte dann von ihr wissen, wie es ihr ging. „Hast du die Medizin dreimal genommen?"

Nanami nickte und holte aus ihrer Tasche die letzten Tabletten für heute. "Aber die hier erst vor dem Schlafen gehen", sagte sie. Eigentlich hatte sie gehofft, sie nicht nehmen zu müssen, weil sie das nicht mochte, aber da Victor sie fragte, war es wohl besser.

„Gut", bemerkte er lediglich und trocknete seine Haare gründlich ab, bevor er sich auf den Stuhl setzte und eine Salbendose öffnete, um sich einzusalben.

"Habt Ihr Euch verletzt?", fragte sie und beobachtete ihn, während sie eine der Tabletten in den Mund nahm und versuchte zu schlucken.

„Nein?" Seine Stimme klang nicht so, als würde er lügen. Oder er konnte es gut verstecken.

Mit Hilfe seiner magischen Fäden holte er eine seltsam aussehende kleine Bürste zu sich, die er in die Salbe tauchte. In der Zwischenzeit zog er sein Oberteil aus und begann dann, sich mit der Bürste die Narben am Rücken zu bearbeiten. Sie waren gerötet.

Nanami runzelte die Stirn und betrachtete ihn nachdenklich. Allerdings schwieg sie und krallte die Finger ins Bett, auf dem sie saß. Das sah nicht so aus, als wäre er nicht verletzt. Im Gegenteil. Hatte er sich diese gerade zugezogen oder war sie noch von seiner Entführung und nun entzündet?

Einige wirkten jedoch so, als ob er sie schon lange hatte und nicht erst seit kurzem.

Sein Seufzen erfüllte den Raum, als er bestimmte Stellen bearbeitete. Die Salbe verströmte einen starken Geruch nach Kamille, Minze und einige Kräuter, von denen Nanami wusste, dass sie zur Linderung gedacht waren.

Schließlich zog er sein Oberteil wieder an und verschloss die Dose, die er in eine Schublade steckte und abschloss.

Erst dann kam er zu Nanami und legte sich neben sie.

Die Prinzessin schluckte die zweite Tablette und griff dann zu dem Stück Kuchen, um dem Geschmack im Mund loszuwerden. Allerdings aß sie nur zwei Bissen, bevor ihr schlecht wurde und sie den Kuchen zurück stellte. Erst dann legte sie sich richtig ins Bett.

Der Prinz lag neben ihr und starrte an die Decke. Er schien nachzudenken.

"Entschuldigt, dass ich Euch gestört habe", sagte sie. "Ich wusste nicht, dass Ihr mit Eurem Vater die Dokumente durchgehen wolltet. Sonst wäre ich nicht gekommen."

„Ich wusste nicht, dass du kommst und es ist egal. Er soll sie einfach machen und mir dann geben", murmelte Victor.

"Euer Vater hat mir erzählt, dass ... man versucht hat ... Euch zu vergiften", sagte sie entschuldigend. Ihr war bewusst, dass es Victor nicht gefiel.

MagierkriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt