Kapitel 12

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Kapitel 12

Am nächsten Morgen wachte Nanami auf, weil ihr kalt wurde. Wie sie angenommen hatte, war Victor nicht mehr da und sie fragte sich, ob sie nur geträumt hatte. Als sie sich jedoch aufsetzte, bemerkte sie das Kleid und wurde rot. Doch kein Traum.

Für einen Moment schloss Nanami ihre Augen wieder und erinnerte sich an seinen Geruch und seine Berührungen. Ihr Körper kribbelte angenehm und sie musste lächeln.

Es war schön gewesen, so intim mit ihm zu sein und ihn von einer anderen Seite kennenzulernen.

Wann er gegangen war, hatte sie nicht mitbekommen. Wahrscheinlich war er so leise gewesen und sie in einem tiefen Schlaf.

Draußen bemerkte Nanami, dass sich eine dicke Schneedecke über das Land gelegt hatte.

Sie erhob sich, nahm sich einen Mantel und öffnete die Tür. Ein kalter Luftzug kam herein, der sie schaudern ließ. Für einen Moment ließ sie die Tür dennoch offen, um zu lüften, schloss sie dann allerdings wieder.

Ob es Victor gut ging? Er hatte eine ganze Menge getrunken und vielleicht Nachwirkungen. Ob sie ihm helfen sollte? Würde er einen Trank annehmen?

Sollte er wieder nüchtern sein, war es eher unwahrscheinlich. Das hatte Nanami gelernt. Wenigstens schien er im Alkoholrausch Hilfe anzunehmen. Die Frage war auch, ob er überhaupt schon wach war oder ob er überhaupt geschlafen und weitergetrunken hatte.

Nanami begann, sich umzuziehen und ihre Haare zu kämmen. Sie würde es trotzdem versuchen. Ob er es annahm oder nicht, würde sich zeigen.

Sie ging zu ihrem Spiegelschrank und musterte sich. Sah sie heute besser aus? Irgendwie wirkte sie ausgeruhter als sonst. Das war gut.

Von draußen erklang ein zaghaftes Klopfen. „Prinzessin?", fragte Lilly leise und sichtlich besorgt nach.

"Du kannst hereinkommen", rief Nanami ihr zu und band zwei Strähnen hinter ihrem Kopf zusammen.

Die Kammerzoffe schlüpfte in ihr Zimmer und verneigte sich. „Guten Morgen. Geht es Euch gut? Ich habe mich nicht getraut, Euch zu wecken", gestand sie verlegen.

"Das war auch gut, ich habe es gebraucht", erwiderte Nanami, die sich erhob. Sie war fertig angezogen und frisiert. "Gab es schon Frühstück?"

„Für einige, aber ich habe Euch einen Speisewagen besorgt, damit Ihr frühstücken könnt", erklärte Lilly und öffnete die Tür, damit Nanami es sah.

"Das ist sehr gut, ich glaube mein Appetit ist zurückgekehrt", lächelte Nanami, die wirklich Hunger bekam. Zudem wollte sie etwas zum Trinken für Victor vorbereiten und ihm bringen.

„Kaze hat mir Medikamente gegeben, die Ihr einnehmen solltet", sagte die Kammerzoffe und schob den Speisewagen in das Zimmer.

Dieser bestand aus drei Etagen und beherbergte neben dem üblichen Frühstück auch Tee und heiße Suppen.

"Medikamente?", fragte Nanami überrascht. "Ich dachte, ich wäre soweit wieder auf den Beinen, dass ich keine mehr brauche", sagte sie, da sie die Erkältung eigentlich überwunden hatte. Glaubte sie zumindest.

„Es sind eher Aufbaupräparate, wie er sagt. Er würde Euch gerne heute Mittag sehen", erklärte Lilly ihr und schenkte ihr eine Tasse Tee ein, die aus den Kräutern, die ihren Körper reinigen sollten.

"Verstehe", murmelte Nanami und nahm sich etwas Suppe. Sie hatte großen Hunger, was seit einigen Tagen ein gutes Zeichen war. Daher aß sie auch begierig, trank den Tee und bat Lilly dann um eine Tasse, da sie diese Victor bringen wollte.

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