Kapitel 26.3

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Kapitel 26.3

Allerdings gelang es ihr nicht wirklich einzuschlafen. Sie wandte sich im Bett und versucht es, doch irgendwie war sie zu unruhig.

"Ist alles in Ordnung, Prinzessin?", fragte Lilly, die sich auf einen Stuhl gesetzt hatte und etwas flickte.

"Ich kann nicht schlafen", murmelte sie. Lag es vielleicht sogar an Lillys Gegenwart? Sie konnte es nicht sagen. Bisher hatte sie lediglich in Victors Gegenwart geschlafen. Noch nie war Lilly während der Nacht bei ihr gewesen.

Da es allerdings erst Mittag war, war es ihr wohl aufgetragen worden, bei Nanami zu bleiben, falls sie etwas brauchte. "Prinz Victor sagte, dass Ihr in seinem Zimmer schlafen könnt, wenn Ihr wollt. Nur kann dann keiner bei Euch sein, falls Ihr etwas braucht", informierte die Kammerzofe.

Es war sehr verlockend, doch Nanami wusste nicht, ob das gut war. "Erst heute Abend", murmelte sie. Es war nicht gut, wenn sie jetzt allein war.

"Ich werde Euch hinbringen", erklärte Lilly, wollte aber wissen, ob Nanami beabsichtigte, mit König Eric zu Abend zu essen.

"Ich ... weiß nicht", gestand sie und rieb sich leicht die Augen. Hunger hatte sie, aber ob sie sich dazu durchkämpfen konnte, sich zu bewegen? Vielleicht sollte sie es versuchen, weshalb sie sich auch aufsetzte.

"Möchtet Ihr hier essen? Eventuell wird der König zu Euch kommen, da Ihr krank seid", fragte Lilly vorsichtig.

Kurz überlegte Nanami, schüttelte dann jedoch den Kopf. "Nein, ich möchte es versuchen."

Ihre Kammerzofe stand auf und öffnete den Schrank. Nanamis Kleidersammlung hatte in der Zwischenzeit zugenommen und beherbergte wunderschöne, speziell angefertigte Stücke. "Welches Kleid möchtet Ihr tragen?", fragte sie die Prinzessin.

"Irgendwas Warmes, aber nicht zu kompliziertes", meinte Nanami, die sich erst einmal auf den Bettrand setzte, um ihren Körper durch Bewegung ihrer Beine wieder anregte.

Lilly zog ein warmes, dunkelrotes Kleid heraus, dass Nanami gut wärmen sollte. "Möchtet Ihr auch Schuhe?", fragte sie, da es besser war, wenn Nanami auch an den Füßen warm blieb.

"Ja", stimmte sie zu und nahm das Kleid. Sie zog ihr Schlafkleid aus, das ziemlich verschwitzt war. Dann nahm sie ein neues Unterkleid, zog es sich an und dann das rote Kleid drüber. Es war zum Glück so einfach geschnitten, dass es ohne Probleme ging.

"Möchtet Ihr einen leichten Mantel? Und ein durchgängiges Feuer in Eurem Zimmer haben?", fragte Lilly weiter und begann, Nanamis Haare zu bürsten, um sie anschließend hochzustecken.

"Ich ... glaube ich gehe danach gleich zu Victor ins Zimmer", entschied sie. "Ich möchte nur noch ein warmes Nachtkleid und einen Morgenmantel mitnehmen", erklärte sie und hatte Mühe, nicht einzuschlafen.

"In Ordnung", erwiderte die Kammerzofe, half Nanami beim Anziehen und begleitete sie anschließend zum Speisesaal.

Dort wurde Nanami bereits vom König erwartet, doch zu ihrer Überraschung war auch Victor da, der ihr musternd entgegenblickte, als sie eintrat und die Augenbraue nach oben zog, als sein Vater Nanami freundlich und mit einem Handkuss begrüßte.

Nanami erwiderte das Lächeln, wenn auch müde. "Guten Abend", sagte sie mit leicht rauer Stimme und schielte leicht zu Victor. Diesen hatte sie hier wirklich nicht erwartet.

"Setz dich, mein Kind", sagte Eric und klang besorgt, als er Nanami zum Tisch führte.

Dabei bemerkte sie, dass Victor ziemlich weit von seinem Vater entfernt saß.

"Stör ich?", fragte sie etwas irritiert und ließ sich auf dem Stuhl neben Eric nieder. Dort, wo sie schon die letzten Male gesessen hatte.

"Nein, im Gegenteil. Ich bin froh, dich zu sehen. Aber du siehst sehr blass aus. Deine Erkältung?", fragte der König nach, während er sie musternd ansah. Genau wie sein Sohn zuvor, der nun schweigend dasaß.

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