Kapitel 8.13

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Kapitel 8.13

Tatsächlich fand sie eine Spur zu ihm und wusste, dass er wieder in seinem Zimmer war. Ob die Heilung auch funktionieren würde, wenn er gar nicht im Schloss war? Wahrscheinlich war es nicht möglich, die Fäden aufrecht zu erhalten, wenn man nicht irgendwie in der Nähe war.

Trotzdem war es nicht gut, dass er wieder in seinem Zimmer war. Als wäre es ihm egal, was mit ihr passierte.

Nanami atmete ruhig und gelassen, während sie sogar versuchte, die Umgebung um Victor herum, wahrzunehmen. Waren Geister bei ihm?

Sie konnte nur Madeleine wahrnehmen, die wohl bekümmert über sein Auftreten war.

Was sie durchaus verstehen konnte. Sie war es auch. Es brachte also so auf alle Fälle nichts, wenn sie nicht jedes Mal so in ihrem Bett landen wollte. Aber wenigstens sperrte er sie nicht irgendwo anders ein. Wie lange er vorhatte, sie so gefesselt zu lassen?

Nanami seufzte und nutzte die Zeit, Victors Körper weiterhin zu heilen. Es funktionierte auf die Entfernung und somit hatte sie zumindest ein Ziel erreicht.

Wahrscheinlich wusste er irgendwie, dass sie ihm half und es würde eventuell ein Nachspiel haben. Blieb nur die Frage, wie lange er brauchte, um sie zu befreien.

Da sie ihn irgendwie spürte, war es gar nicht so schlimm. Trotzdem fühlte sie sich irgendwie einsam. Es gefiel ihr nicht, so gefesselt zu sein. Allen, die ihr schaden wollten, ausgeliefert. "Torque, seid Ihr da?", fragte sie, nachdem sie die Heilung bei Victor beendet hatte. Vielleicht konnte sie wenigstens mit dem Geist üben.

„Ich bin hier", sagte er und es klang, als wäre er in der Nähe.

Dadurch, dass sie gefesselt war, konnte sie sich kaum bewegen. Nicht einmal den Kopf. "Da ich sowieso gerade nichts Bessres zu tun habe: Würdest du mit mir üben?"

Sie sah, dass er durch die Wand geflogen kam und sich verneigte. „Wie Ihr wünscht", sagte er. „Madeleine sollte auch bald kommen."

"Mir wäre es fast lieber, sie sieht mich so nicht", grummelte Nanami und erklärte dann, dass sie ihm Kraft geben würde und er nach etwas greifen sollte.

„Sie hat gesehen, was geschehen ist", bemerkte er nüchtern und sah sich um, als würde er überlegen, was er greifen sollte.

Daran hatte Nanami nicht gedacht und seufzte.

Um sich abzulenken, konzentrierte sie sich auf Torque und versuchte, ihn ihre Kraft langsam zu übermitteln. Es sollte dazu führen, dass er diese nutzen konnte, um Dinge zu berühren. Gleichzeitig achtete sie aber darauf, dass es nicht so viel war. Immerhin wollte sie es mit kleinen Mengen schaffen.

Wohl damit nichts zu Bruch ging, berührte Torque ein Handtuch, das sorgsam zusammengefaltet über einem Stuhl hing.

Nanami bemerkte, dass es nicht so richtig funktionierte und versuchte es anders.

Gemeinsam übten sie einige Zeit, bis Madeleine tatsächlich wiederkam.

Die Geisterfrau schien besorgt zu sein, als sie sich seufzend in der Fensternische nieder ließ. „Geht es dir gut?", fragte sie und beobachtete Torque.

"Es könnte besser sein", grummelte Nanami. "Was ist mit Victor?"

„Er ist sehr wütend", erklärte Madeleine. „Hast du Schmerzen? Oder was ist los?", erkundigte sie sich.

"Ich bin gefesselt", murmelte Nanami. "Warum genau ist er wütend?"

Seufzend erklärte Madeleine, dass ihm Nanamis Heilung nicht verborgen geblieben war. Er hasste es, als schwach dargestellt zu werden und er hatte geschworen, am nächsten Tag wieder abzureisen. „Die Fesseln werden noch einige Stunden nach seinem Verschwinden bestehen, bevor sie sich von selbst auflösen", sagte sie kopfschüttelnd. „Zudem gefällt ihm deine Aufdringlichkeit und Hartnäckigkeit nicht."

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