Kapitel 17

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Kapitel 17

Das erstes, was Nanami wahrnahm, war jemand, der ihre Hand festhielt und neben ihr am Bett saß. Erst dann spürte sie, dass die Schwerelosigkeit, die sie gefangen hielt, nachließ.

Mit einem gequälten Stöhnen versuchte sie, die Augen zu öffnen, um zu sehen, was los war.

„Sie wacht auf", hörte sie Erics Stimme, die gedämpft klang. Zusätzlich zwei verschiedene Seufzen, die deutlich männlich waren.

Waren alle drei bei ihr gewesen?

Nanami befeuchtete sich die Lippen. „Wie lange habe ich geschlafen?", brachte sie irgendwie krächzend hervor, bevor es ihr endlich gelang, ihre Augen zu öffnen.

„Ein paar Tage", sagte Eric sichtlich erleichtert. „Wie geht es dir, Nanami?", fragte er hoffnungsvoll. „Wir sind so froh, dass du wieder wach bist."

„Wer ist wir?", fragte sie, weil sie kaum etwas sehen konnte. Es schien, als hätten ihre Augen am meisten abbekommen.

„Victor, Kaze und ich", erwiderte der König.

Nanami wandte den Blick und versuchte, Leute zu erkennen. Warum konnte sie zu den Namen keine Erinnerungen finden, obwohl sie ihr bekannt vorkamen? „Was ist passiert?", fragte sie irritiert.

Die drei warfen sich einen Blick zu, den Nanami jedoch nicht sah. „Du warst vergiftet", räusperte sich Kaze. „Das Gegengift hat scheinbar geholfen, aber irgendetwas stimmt mit dir nicht. Wie geht es dir? Tut dir etwas weh?", erkundigte sich der Heiler besorgt.

Nanami blickte auf ihre Hand. Vergiftet.

Sie runzelte die Stirn und wandte dann ihren Blick von Eric über Victor und Kaze. „Ich ...", begann die und biss sich dann auf die Lippen. „Wer seid Ihr?"

Nanami konnte sich nicht erinnern. Was war nur geschehen und warum war sie hier?

„Du erinnerst dich nicht mehr?", fragte Eric verblüfft und warf Kaze einen Blick zu. „Ist das normal, dass sie das Gedächtnis verliert?"

Kaze runzelte die Stirn. „Es könnte durchaus sein, dass es ihr Gehirn angegriffen hat", sagte er nicht begeistert. „Oder es ist eine vorübergehende Amnesie."

„Hoffen wir auf das Zweite", fluchte Eric und streichelte Nanamis Hand. „Ich bin der König der Kriegsmagier, das ist mein Sohn Victor und das ist Kaze, mein Heiler", erklärte er und wiederholte dann die Frage, wie es ihr ging.

Nanami runzelte die Stirn. An sich kamen ihr die Namen bekannt vor, aber irgendwie auch nicht. „Es geht mir soweit ganz gut. Schätze ich", überlegte sie, weil sie nicht genau wusste, was sie sagen sollte. Ihr Kopf schmerzte etwas, aber das war auszuhalten.

Mehr bedruckte sie die Frage, warum sie bei den Kriegsmagiern war.

„Weißt du überhaupt, wer du selbst bist?", fragte Kaze vorsichtig.

Erst wollte Nanami sagen, dass das doch klar war und ihren Namen nennen, doch stattdessen wurde sie blass. Sie erinnerte sich daran, dass einer der Männer sie Nanami genannt hatte, doch mit diesem Namen konnte sie nichts verbinden.

„Scheint nicht so", bemerkte Victor nachdenklich.

„Du bist Nanami Sansa von Schimmerfels, die jüngste Tochter des Königs der Heilmagier und hier, um meinen Sohn zu heiraten, um den Frieden wiederherzustellen", erklärte Eric, dem es scheinbar nichts ausmachte, Nägel mit Köpfen zu machen und ehrlich zu sein.

„Euren Sohn?", fragte Nanami und wandte instinktiv den Blick von Eric zu Victor, bevor sie ihn musterte und den Kopf schief legte. „Ich bin eine Prinzessin?", fragte sie überrascht und hatte noch Probleme, die Sache mit den Heil- und Kriegsmagiern zu verarbeiten. Das ging zumindest etwas leichter als der ganze Rest.

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