Kapitel 29.2

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Kapitel 29.2

"Ich möchte es, wenn schon richtig machen", murmelte sie. "Solche Arten von Kraftübungen hat Nanto nicht mit mir gemacht", erklärte sie und betrachtete ein Buch in dem Regal.

"Weil das Band die beste Lösung für dich ist", bemerkte Victor kopfschüttelnd. "Erst danach kommt etwas Schwereres", seufzte er und nahm ihr das Buch aus der Hand, um ihr die Übung zu zeigen.

Nanami beobachtete ihn sehr genau. Diese Übung brauchte weniger Platz. Das war sicherlich für die Kutsche praktisch.

Nach mehrmaliger Wiederholung warf er ihr das Buch zu. "Jetzt du."

Nanami fing es ungeschickt, schaffte es aber, es nicht fallen zu lassen.

Sie atmete tief durch und machte die Übung langsam nach.

"Na, also. Irgendwelche Probleme?", fragte Victor und klang nicht so freundlich wie Nanto, der ebenfalls sehr geduldig war.

"Es geht", meinte Nanami langsam, die jedoch schon jetzt schwer atmete und spürte, dass ihre Arme zitterten.

"Gut, dann mach diese Übungen täglich. Sonst noch etwas?", fragte Victor.

"Wie lange soll ich sie machen?", wollte sie wissen. Nanato hatte ihr oft gesagt, wie viele Wiederholungen sie machen sollte, doch sie wusste auch nicht, ob Victor das einschätzen konnte.

"Zehn", antwortete er. "Nach einer Woche fünfzehn", fügte er hinzu, da er wahrscheinlich davon ausging, dass eine langsamere Steigung bei Nanami besser war.

Diese nickte und hoffte, dass sie zehn überhaupt hinbekam. "Danke für Eure Hilfe", sagte sie schief lächelnd. Vielleicht sollte sie wirklich einen Arzt aufsuchen.

"Mehr kann ich nicht tun, es tut mir leid", erwiderte Victor und wirkte zerknirscht. Vielleicht gefiel es ihm nicht, dass er nur so wenig für sie tun konnte.

"Ich bin schon dankbar, dass Ihr mir eine weitere Möglichkeit zum Testen gezeigt habt", sagte sie. Sie selbst war sehr vorsichtig, was Übungen betraf. Sie kannte sich nicht so gut damit aus und wollte nichts falsch machen.

"Vielleicht sollte ich dir einen zusätzlichen Trainer verschaffen", schlug Victor nachdenklich vor.

"Wenn es jemanden gibt, dem Ihr in dieser Angelegenheit vertraut, wäre ich nicht abgeneigt", gestand sie und wechselte den Arm, um mit diesem die Übung zu machen.

Dass Victor sie dabei genau beobachtete, entging ihr nicht. "Weiß ich nicht. Muss ich erst nachsehen. Auf der Reise haben wir keinen dabei", erklärte er.

"Das weiß ich. Ich kann nur tun, was mir möglich ist", sagte sie mit angespannter Stimme, weil ihr Arm schmerzte.

"Gut. Du solltest dich danach von Lilly massieren lassen und ein Bad nehmen, damit die Schmerzen weniger werden. Oder dich selbst heilen", schlug er vor.

Nanami nickte. Massage und Bad klang gut, heilen eher weniger. Sie spürte keine wirklichen Beschwerden. Nichts, was sie jetzt auf die Schnelle heilen würde.

Dennoch hatte sie Schmerzen, weshalb Victor wohl davon ausging, dass sie sich selbst heilen konnte.

Nanami senkte das Buch und starrte es für einen Moment an, bevor sie ihre Arme ansah. Sie kribbelten schon wieder so unangenehm. Als wäre etwas eingeklemmt.

"Was ist los?", erkundigte sich der Prinz.

"Keine Ahnung", murmelte sie und ballte die Hand zur Faust. Das Kribbeln ließ etwas nach. "Es kribbelt, wie eingeschlafen", seufzte sie und legte das Buch dann zur Seite. Sie würde später noch ein bisschen üben.

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