Kapitel 33.2

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Kapitel 33.2

Als würde er es genießen, sie so zu halten. Daher ließ sie es einfach zu und genoss es selbst. Sie mochte es, so mit ihm zu kuscheln. Egal wo und wann. Es gab ihr ein inneres Gefühl von Ruhe und Geborgenheit.

Er hielt sie die ganze Zeit so, bis sie die Stadttore erreichten. Erst dann löste sich sein Griff um sie. Sofort sah Nanami, dass er ein bisschen erholter aussah als zuvor. "Du solltest essen und dann baden. Es ist spät", bemerkte er mit einem Blick aus dem Fenster. Tatsächlich war die Sonne kaum noch zu sehen.

"Werde ich machen", sagte sie und gähnte leise. "Was habt Ihr für heute geplant?", wollte sie wissen.

"Schlafen", antwortete er und gähnte genauso.

"Ja, schlafen ist gut", murmelte sie, wollte sich aber am liebsten wieder zu ihm kuscheln. Aber wahrscheinlich würde sie heute wieder allein schlafen.

"Dann erhol dich gut, ja? Und komm morgen früh vor Sonnenaufgang in das Musikzimmer", schlug er vor, als die Kutsche schließlich hielt. Victor streckte sich und gähnte noch einmal, bevor er aufstand und Nanami hochhob.

Diese wirkte überrascht, denn sie hatte nicht damit gerechnet. Aktuell ging es ihr wieder gut, obwohl sie die letzten Tage Muskelkater hatte.

Wahrscheinlich würde er sie auch nur bei Lilly oder Clarissa abliefern, bevor er sich zurückzog. So schätzte sie ihn ein.

Ohne Probleme stieg Victor aus und ging die Treppen nach oben. "Ihr Frauen seid wirklich anstrengend", brummelte er.

"Irgendwas muss uns ja von euch Männern unterscheiden", murmelte Nanami und widerstand dem Drang, an seinem Kinn zu knabbern.

"Reicht doch schon mit euren Blumen und aufdringliche Art", bemerkte er trocken auf dem Weg zu ihrem Zimmer.

"Was ist denn noch anstrengend?", wollte sie wissen und schmiegte sich leicht an seine Brust.

"Dein Wille, mir etwas anzudrehen, zum Beispiel", sagte er und schmunzelte nur leicht.

"Ich möchte Eure Welt halt gern etwas ... liebevoller gestalten", meinte sie, hatte aber Mühe die richtigen Worte zu finden.

"Sag ich doch. Deine Heimat ist völlig anders als meine", sagte Victor seufzend. "Und du möchtest hier einige Sachen, die für dich normal sind, unterbringen. Das verstehe ich."

"Also eine liebevolle Familie ist für mich nicht zwingend sehr normal", murmelte sie. "Ich dachte, dass hättet Ihr während unserer Reise verstanden."

"Also willst du eine liebevolle Familie?", fragte er nach.

"Habe ich doch schon", murmelte sie. "Immerhin seid Ihr oft liebevoll zu mir", sagte sie, denn für sie waren diese Kleinigkeiten schon eine Wohltat.

"Ich bin aber nicht so, wie du es dir vielleicht wünschst", gestand er, sah aber nicht so aus, als würde es ihn stören. Vermutlich war sein Herz nicht mehr zu reparieren. Oder ihn wirklich zu ändern. Er würde wahrscheinlich immer ein Brummbär sein.

"Ihr seid so, wie Ihr seid. Trotzdem habe ich mich in Euch verliebt", murmelte sie leise gegen seine Brust, weil sie nicht wollte, dass andere Leute das hörten.

"Nanami ...", seufzte er und öffnete ihre Tür, um sie in ihr Zimmer zu bringen.

Dort setzte er sie sanft auf ihrem Bett ab und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ich werde nie der Ehemann sein, den du dir wünschst. Niemals die ganze Zeit bei dir sein, wie du es möchtest. Das ... ist nicht meine Art., sagte er und klang entschuldigend.

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