Kapitel 21

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Kapitel 21

Nanami spürte, wie sie wach wurde. Gleichzeitig hatte sie aber auch das Gefühl, dass ihr Kopf gleich platzen würde. Das hätte sie sich denke können.

Auch, dass sie ganz allein in Victors Bett lag. Scheinbar war er bereits sehr früh aufgewacht und war gegangen.

Das hatte sie allerdings erwartet. Er musste immerhin los, doch sie hatte trotzdem irgendwie gehofft, dass er sich von ihr verabschiedete.

Nanami setzte sich auf und fröstelte leicht. Ihr Körper war noch sehr weit heruntergefahren, was es nicht einfach machte mit der Kälte klarzukommen. Trotzdem erhob sie sich und zog sich ihr Kleid an, bevor sie sich mit den Fingern ihre Haare kämmte. Dann tapste sie müde zurück in ihr Zimmer. Hoffentlich hatte sie keinen Fehler begangen.

Das würde sich irgendwann herausstellen. Da es aber noch sehr früh war, konnte sie sich noch erholen.

Allerdings war Lilly bereits zu ihren Diensten und fragte, ob sie frühstücken wollte. Die Dienstmädchen schienen die Anweisungen zu haben, sehr früh aufzustehen.

„Ja, ich hätte gern Rührei", murmelte Nanami. Wenn sie bis zu ihrem Termin mit den Angestellten ihren Körper wieder aufbauen wollte, brauchte sie sehr viel Essen. „Einen Schwarztee und Kaffee wäre gut."

„Wie Ihr wünscht", sagte Lilly mit einer Verneigung und verschwand.

Nanami wartete und war froh, als sie das Frühstück bekam. Sofort aß sie, während sie die Dinge für den heutigen Tag durchging. Sie wollte sich ablenken und am besten nicht darüber nachdenken, was letzte Nacht geschehen war. Das brachte sie nur dazu, sich zu fragen, was sie da nur getan hatte.

Sie aß alles auf und spürte, wie die Kraft wiederkam. Zudem ließ sie sich von Lilly beim Einkleiden helfen, da sie heute ein etwas edleres Kleid und Haarschmuck trug. Dazu ihre kleine Krone, damit die Handwerker auch sofort wussten, mit wem sie sprachen. Es war immerhin offiziell.

„Möchtet Ihr die Neuen im Empfangssaal empfangen oder doch lieber im kleinen Salon?", erkundigte sich Lilly, während sie Nanami sorgfältig die Krone auflegte.

„Im kleinen Salon", sagte sie, denn das war einer ihrer Bereiche. Dort würde sie regelmäßig Besuch empfangen müssen, weshalb sie sich bereits daran gewöhnen wollte.

„Wie Ihr wünscht", sagte Lilly mit einer Verneigung und kündigte an, dass sie fertig war.

Nanami nickte und machte sich auf den Weg, um die neuen Arbeiter zu empfangen.

Das Ganze dauerte nicht so lange und doch länger, als sie angenommen hatte. Ob Eric schon auf sie wartete?

Immerhin wollten sie heute in die Stadt. Dazu zog sich die junge Prinzessin noch einmal um, bevor sie sich auf den Weg zu Erics Arbeitszimmer machte. Sie musste ihn auch noch über die neuen Leute informieren.

Als sie sein Arbeitszimmer betrat, saß der König mit gesenktem Kopf über einem Dokument und sah nur kurz auf. „Warte bitte noch ein paar Minuten. Ich möchte das noch fertig machen", sagte er gedankenverloren.

Nanami nickte und ließ sich auf einem Stuhl nieder. Jetzt, nachdem sie fertig war, hatte sie Zeit. Was nicht gerade gut war, denn so begann sie an den gestrigen Abend zu denken. Dabei wurde sie rot im Gesicht und auch ein bisschen wehmütig. Wenn Victor nicht zurückkehrte, würde Eric sie wahrscheinlich wirklich mit einem anderen Mann verheiraten.

Von ihrem Gefühlschaos schien er nichts zu bemerken. Selbst als er aufstand, merkte er nichts. „Lass uns gehen."

Nanami nickte und erhob sich. Sie war froh über die Ablenkung. Trotzdem konnte sie das Thema nicht ganz lassen. „Ich habe vielleicht ... Mist gebaut", murmelte sie leise, weil sie keine Ahnung hatte, ob das alles so gut gewesen war.

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