Kapitel 23.3

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Kapitel 23.3

„Ich gehe baden und du essen", widersprach er und löste sich von ihr, um aufzustehen.

Nanami zögerte. "Ich bringe Euch etwas mit", sagte sie. "Ihr müsst auch essen", entschied sie.

„Ich mag nichts essen", sagte er und stand schließlich auf, bevor er sich die Verbände löste.

Nanami sah ihn dabei genau zu. "Es wird Euch helfen, wieder zu Kräften zu kommen", beharrte sie. Sie würde ihm einfach etwas mitbringen und dann hoffen, dass er etwas aß.

„Mir ist schlecht und mag nichts essen", sagte er und klang eher wie ein quengeliges Kind, während er langsam den Verband von seinem Kopf abmachte.

Nanami schmunzelte. "Dagegen kann ich etwas tun", erwiderte sie, bevor sie auf ihn zutrat und ihm dabei half, den Verband zu lösen. Gerade um den Kopf war es schwierig.

Victor grummelte nur und warf ihr einen musternden Blick zu. Einen, der plötzlich eiskalt wirkte, als seine Augen auf ihrem Bauch lagen. „Was ist das?", fragte er mit zusammengebissenen Zähnen.

Sofort versteifte sich Nanami. "Was meint Ihr?", fragte sie nach und spürte, wie ihr Herz bei seiner Reaktion schneller klopfte. Er war wütend.

„Dein Bauch ist anders geworden", bemerkte er und wirkte nicht wirklich begeistert. „Vom Essen kann es nicht kommen. Dazu isst du zu wenig", stellte er fest und legte eine Hand auf ihren Bauch. Dann verengte er seine Augen und fixierte sie.

Panisch wich Nanami zurück und legte ihre Arme schützend um ihr Ungeborenes. Ihr Blick lag dabei lauernd auf Victor, weil sie jeder Zeit damit rechnete, dass er verstand, was los war. Zudem traute sie ihm zu, dass er sie sogar angriff. "Das", sagte sie langsam. "Ist Eure Tochter."

Zuerst sagte Victor nichts, sondern schnaubte so stark, dass seine Nasenflügel bebten. „Dann kümmere dich auch um sie. Jetzt hast du, was du wolltest", sagte er so ruhig wie möglich. Schließlich waren die Frauen bei ihnen dazu zuständig.

Seine Worte verunsicherten Nanami. Er klang nicht böse, aber auch nicht erfreut. Einfach, als wäre es ihm egal. Das wiederum machte sie traurig. "Es ist Euch egal", bemerkte sie leise und niedergeschlagen. Warum hatte sie sich etwas anderes erhofft?

„Was will ich mit einem Kind?", fragte er. „Wir haben einmal miteinander geschlafen. Ist schon merkwürdig, dass es ausgerechnet von mir sein soll, oder?"

"Ich habe mit keinem anderen Mann geschlafen", sagte sie ernst. Wie kam er auf die Idee, dass es nicht von ihm war? "Und wie Ihr sicher wisst, habt Ihr mich entjungfert."

„Als könnte ich das vergessen", murmelte Victor und rieb sich den Kopf, als hätte er Kopfschmerzen. „Warum ist das ausgerechnet jetzt passiert?", seufzte er.

Nanami wusste warum, doch sie schwieg. Es war besser, wenn er nicht wusste, dass sie es gewollt hatte. "Ich weiß, dass Ihr keine Kinder wollt", sagte sie leise und entschuldigend.

„Dann weißt du auch, dass du dich darum kümmern wirst", bemerkte er. „Ich habe andere Dinge zu tun. Aber behalte es von mir aus. Vielleicht ist es dann eine Aufgabe, die dich erfüllt", fuhr er fort und seufzte erneut. „Hoffentlich wird sie nur halb so nervtötend wie du." Seine letzten Worte können merkwürdigerweise amüsiert und schelmisch, so, als würde er sich zumindest ein bisschen freuen.

"Natürlich werde ich mich um sie kümmern", meinte Nanami beleidigt. "Sie ist ja auch meine Tochter."

Dass er scheinbar doch irgendwie froh darüber war, beruhigte sie zumindest ein bisschen. Vielleicht würde ihn eine Tochter noch mehr auftauen.

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