Kapitel 25.8

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Kapitel 25.8

Vielleicht sollte sie Victor fragen, da er am Ende alles absegnen musste.

"Kann ich kurz stören?", fragte sie vorsichtig. Sie kam sich irgendwie seltsam vor.

"Hm?", fragte er, hob aber nicht seinen Kopf, da er las.

"Ich weiß, dass ich meine Rollschuhe auf die Rechnung des Schlosses setzen kann, aber wie sieht das bei der Dienerschaft aus?", wollte sie wissen.

"Auch", sagte er kurz angebunden. Schließlich gehörten sie auch zum Schloss.

"Danke für Eure Zeit", sagte sie, denn damit war sie durchaus zufrieden.

Victor nickte und widmete sich wieder seinen Dokumenten. Für ihn war das Thema scheinbar bereits erledigt.

Nanami zog sich zurück. Wenn er nicht weiter mit ihr sprechen wollte, war das in Ordnung. Bevor sie den Raum jedoch verließ, blieb sie noch einmal stehen. "Darf ich heute Nacht bei Euch schlafen?"

„Wenn es sein muss. Aber stör mich nicht", bat er und seufzte.

Nanami schenkte ihm ein Lächeln. "Danke", sagte sie und zog sich dann zurück. Sie würde noch ein wenig im Garten spazieren gehen, sich dann umziehen und in Victors Zimmer warten.

Die Zeit konnte sie vielleicht auch nutzen, sich die Trainingshallen anzusehen. Zu dieser Zeit sollte zumindest eine Halle frei sein.

Nanami lief die Gänge entlang, inspizierte kurz die Halle und ging dann hinaus, um frische Luft zu schnappen. Dann kehrte sie zurück in ihr Zimmer, informierte Lilly, dass sie bei Victor schlafen würde und zog sich ihr Nachtkleid an. Sie war müde.

Als sie in seinem Zimmer ankam, war er natürlich noch nicht da, doch sie sah, dass er hier gewesen sein musste, denn es standen einige Flaschen Alkohol auf dem Tisch. Wie lange er wohl arbeiten mochte? Wahrscheinlich würde er so lange wie möglich arbeiten, um nicht so viel Zeit mit ihr verbringen zu müssen.

Nanami seufzte und stellte die kleine Kerze auf, die sie mitgebracht hatte. Sie entzündete sie und atmete den beruhigenden Rauch ein.

Der Duft war leicht süßlich, aber nicht aufdringlich.

Dennoch schnupperte Victor und hob seine Nase, als er endlich das Zimmer betrat. „Schon wieder deine Frauengerüche?", fragte er und klang spöttisch.

Nanami löschte die Kerze wieder. "Es ist ein beruhigender Geruch. Ich hatte gehofft, er hilft mir zusätzlich, mich etwas zu entspannen", sagte sie, schenkte ihm aber nun ein Lächeln. Eigentlich hatte sie diese für ihn geholt, aber das würde ihm nicht gefallen.

Der Prinz schnaubte belustigt, als hätte er ihren wahren Grund verstanden. Es war nicht das erste Mal, dass so eine Kerze hier war. „Schlaf jetzt", befahl er ihr und ging zum Tisch. Dort zog er seine Uniform teilweise aus und legte sie über einen Stuhl.

Nanami schlüpfte ins Bett, beobachtete ihn aber bei dem, was er tat. Dabei entspannte sie sich etwas.

Überraschenderweise sah Victor nur kurz die Flaschen auf dem Tisch an, bevor er zu ihr kam und sich ins Bett legte. Scheinbar hatte er keinen Bedarf zu trinken, hatte jedoch vorsorgen wollen.

Das gefiel Nanami. "Danke für Eure Hilfe", murmelte sie erschöpft. Damit meinte sie den gesamten Tag. Zudem spürte sie, dass ihr Körper vor Müdigkeit langsam herunterfuhr.

Der Prinz sagte nichts, sondern zog sie an sich heran, die Decke über sie und schloss die Augen.

Nanami atmete seinen Duft ein und genoss es sehr. Ob er es auch so sehr mochte?

Es war schwer zu sagen, doch sein Brustkorb hob sich gleichmäßig und ruhig. Das konnte ein Zeichen sein, dass er sich ebenfalls irgendwie wohlfühlte.

Nanami entschied sich dazu, einfach zu schlafen. Dann würde Victor hoffentlich auch schlafen. Er konnte es gebrauchen.

Eine entspannte Atmosphäre breitete sich über beiden aus und es half Nanami, leichter in den Schlaf zu finden. Bald darauf waren beide eingeschlafen. 

MagierkriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt