Kapitel 29.4

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Kapitel 29.4

Nanami versuchte, sich zu beruhigend und sich von dem Gefühl nicht fertig machen zu lassen. Sie hatte Angst, das konnte sie nicht verhindern, doch diese Angst durfte sie nicht lähmen.

Da kein Heiler mit auf der Reise war, konnte sie eigentlich nur zu Victor gehen und ihn um Hilfe bitten. Er hatte besorgt geklungen, weshalb er ihr vielleicht helfen würde.

Aber was sollte er tun? Er konnte selbst kaum Magie und würde nicht finden, was ihr Probleme machte. Damit würde sie ihn noch mehr beunruhigen, da war sie sich sicher. Wollte sie das?

Allerdings war er ihr einzig richtiger Ansprechpartner auf der Reise und er sollte es wissen. Schließlich würde er ihr Ehemann sein.

Wenn es jemals zur Hochzeit kam. Tränen traten in ihre Augen. Vielleicht würde sie niemals heiraten oder ein Kind bekommen. Wahrscheinlich würde sie vorher sterben.

Nanami erhob sich langsam, spülte sich den Mund aus und kehrte dann in ihr Zimmer zurück.

Zu ihrer Überraschung wartete dort Victor und starrte sie durchdringend an. „Wir sollten die Reise absagen, da es dir nicht gut geht", sagte er.

"Und dann?", wollte Nanami wissen. "Ob es mir nicht gut geht, während wir unterwegs sind oder ob es mir im Schloss nicht gut geht, spielt das eine Rolle?", fragte sie, obwohl es ihr wirklich gefiel, dass er sich so um sie sorgte. Daher ging sie auch zu ihm hin und schmiegte sich an seine Brust.

Er zog seine Augenbrauen nach oben und schnaubte. „Natürlich spielt das eine Rolle. Im Schloss sind Kaze und Nanto, die dir weitaus besser helfen können als ich", bemerkte er ernst.

"Sie können mir auch nicht helfen", seufzte Nanami und wollte einfach nur seine Nähe. Sie fühlte sich müde und erschöpft, spürte aber nicht, dass sie heiß war.

„Mehr als ich auf jeden Fall", sagte er empört. „Sie wissen, was für dich besser ist, nachdem du es nicht weißt. Ich aber nicht. Ich bin mit solchen Sachen nicht vertraut", versuchte Victor zu erklären.

"Ich möchte einfach nur bei Euch sein", murmelte sie. "Und die Zeit, die wir haben, genießen."

„Nanami", seufzte Victor gequält und legte seine Lippen auf ihre, bevor er seine Stirn gegen ihre legte. „Verstehst du nicht, dass ich mir Sorgen um dich mache? Dass ich will, dass es dir besser geht?"

"Doch, das verstehe ich", flüsterte sie und schloss traurig ihre Augen. "Wenn es Euch beruhigt, dann brechen wir die Reise ab und ich lass mich von Kaze und Nanto untersuchen", gab sie sich geschlagen, auch wenn sie das eigentlich nicht wollte. Ihr aktueller Zustand hatte sich jedoch so schnell verschlimmert, dass sie nicht drumherum kommen würde. Jedoch glaubte sie nicht, dass es irgendetwas bringen würde. Kaze konnte ihr lediglich den Trank gegen das Gift erneut geben.

„Nein. Ich werde dich besser zu den Heilmagiern bringen", sagte er noch immer ernst. „Ihr heiligen wisst doch sowieso so viel und es ist vielleicht einfacher, wenn sie dir helfen."

Nanami hatte Sorge, dass er eine weitere schlechte Erfahrungen machen würde und bekam Angst. "Sicher? Ist das nicht ... gegen Eure Vorsätze?", fragte sie, da sie wusste, dass er noch immer Krieg wollte. "Und kommen wir da so einfach hin?"

„Nein, ja und nein", antwortete er auf alle drei Fragen. „Aber was soll ich machen? Ich kann es nicht mitansehen, wie du leidest. Nur die Anhaltspunkte aus dem Buch habe ich", sagte er und klang niedergeschlagen.

"Ich möchte nicht, dass Ihr Euch sorgt", flüsterte sie. Vielleicht sollte sie es vorzeitig beenden, damit Victor zurück in sein altes Leben konnte.

„Warum? Wolltest du nicht einen Mann, der sich um dich sorgt? Dich glücklich macht und alles gibt, was du brauchst? Dir gehorcht, weil du es von zuhause nicht anders gewöhnt bist?", fragte er gegen.

"Nein", antwortete sie. "Er muss mir nicht gehorchen. Es reicht mir, wenn er mich mag", behauptete sich und schloss ihre Augen, während sie seine Wärme und seinen Geruch einatmete. "Was ich damit meinte war, dass ich es nicht ertrage, wenn Ihr Euch Sorgen macht. Ich möchte nicht, dass es Euch wegen mir schlecht geht."

„Mir geht es nicht schlecht", bemerkte er verwundert. „Wie kommst du darauf? Und reicht es nicht, dass ich dir einmal gesagt habe, dass ich dich liebe?"

Nanami schwieg, weil ein plötzlicher Schwindelanfall sie packte und fast in die Knie zwang.

Jedoch wurde sie von Victor so gehalten, dass sie nicht fiel, sondern auf seinem Schoß landete. „Ich versuche mich für dich zu ändern, aber nichts ist gut genug für dich. Ich wünschte, du hättest mich einfach sterben lassen und meinen Vater geheiratet. Er wäre die weitaus bessere Wahl gewesen, auch wenn er älter ist", flüsterte er.

"Ich liebe Euch", murmelte Nanami, bevor sie in seinen Armen förmlich zusammenbrach und ihr Atem heftiger ging. Sie wurde jedoch nicht ohnmächtig.

Zudem spürte sie, wie er sie leicht an sich drückte und dann in ihr Bett legte. "Ruh dich aus, Nanami", bat er leise und erneut fühlte sie Magie, die ihren Körper durchströmte.

Ihr Blick wandte sich zu ihm, aber ihr Körper an sich, machte nicht mit. "Bitte lasst mich nicht allein", bat sie, weil sie plötzlich Angst hatte, dass sie nicht wieder aufstehen würde.

"Ich bin doch da", murmelte der Prinz seufzend und setzte sich an ihr Bett. "Ich weiß nicht, was ich mit dir machen soll, außer dir ein wenig Kraft von mir zu geben."

Nanami griff seine Hand und drückte sie, war aber sehr schwach dabei. "Ich möchte bei Euch bleiben", sagte sie leise. Vor der Schwangerschaft hätte sie ihrem Leben in manchen Momenten gern ein Ende gesetzt, doch jetzt hatte sich einiges geändert. Sie sah eine Zukunft für sich und wollte diese erleben.

Nanami spürte den sanften Druck, der von Victors Hand ausging. So, als wolle er ihr versichern, dass er da war und sie bleiben würde.

Nanami beruhigte das sehr und sie gab sich der Erschöpfung hin, auch wenn noch immer ein wenig Angst blieb, dass sie vielleicht nicht wieder aufwachte.

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