Kapitel 8.9

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Kapitel 8.9

„Wer glaubt an Geister? Der König zumindest, nicht wahr?", erkundigte er sich.

"Ja. Aber wenn Ihr mich schützen wollt, dann muss nur ich daran glauben. Der Gegner muss Euch ja nicht sehen", bemerkte Nanami.

Der Soldat wirkte nachdenklich und nickte schließlich. „Was passiert dann, wenn Ihr mich sehen könnt, aber die anderen nicht?", fragte er weiter, weil er nicht ganz zu verstehen schien, wie es funktionierte.

"Wenn diese an Geiser glaube, sehen sie Euch nicht, aber Ihr könnt sie berühren", erklärte sie.

Fragend, weil er es scheinbar nicht ganz verstand, legte Torque den Kopf schief. „Es tut mir leid, aber ich verstehe es nicht. Vielleicht bin ich auch einfach zu alt."

"Als Geist seid Ihr normalerweise nicht zu sehen, könnt nichts berühren oder berührt werden", sagte Nanami langsam. "Ich kann allerdings dafür sorgen, dass Ihr gesehen werden könnt. Aber auch, dass Ihr Leute berühren könnt. Unabhängig davon, ob derjenige Euch sieht oder nicht."

Der Soldat ließ sich das Ganze durch den Kopf gehen und nickte schließlich. „Verstanden. Aber was ich nicht verstehe ist, was passiert, wenn ich jemanden berühre", gestand er.

Nanami runzelte die Stirn. "Nun, Ihr könnt Ihn festhalten, schlagen ... umbringen", erklärte sie. "Berühren, als wärt Ihr ein Mensch und gleichzeitig kann er Euch nicht berühren oder verletzen."

Das faltige Gesicht des Soldates begann zu strahlen. „Jetzt verstehe ich! Also kann ich auch jemanden zu Euch ziehen, damit derjenige Euch hilft?"

"Genau, das auch", nickte sie. Wobei er das nicht brauchen würde, da er eigentlich auch selbst helfen konnte.

„Ich bin damit einverstanden", erklärte Torque.

Nanami nickte. "Dann würde ich es gern üben", sagte sie. "Damit Ihr ein Gefühl dafür bekommt und ich mich langsam vortasten kann."

Doch bevor sie anfangen konnte, unterbrach Lilly sie. Die Kammerzofe kam auf sie zu und verneigte sich. „König Eric möchte mit Euch sprechen", sagte sie.

Nanami nickte und erhob sich. Es war schade, dass sie es nicht versuchen konnte.

Madeleine war auch noch nicht wieder gekommen und hatte ihr wie versprochen Bericht erstattet. Vielleicht war sie auch bei Victor.

Lilly führte sie die Flure entlang direkt zu König Erics Flügel. Dort blieb sie stehen. „Er wartet im Kaminzimmer auf Euch", sagte sie und verneigte sich.

"Krankenzimmer?", fragte Nanami überrascht und wusste nicht genau, was sie davon halten sollte. Ob Torque sie hinführen würde?

Langsam betrat sie den Flügel und sah sich um.

„Kaminzimmer", wiederholte Lilly.

Nanami blinzelte. Was hörte sie bloß wieder? Lag es an den Geräuschen im Hintergrund? Waren das Geister, die sie sprechen hörte. "Oh, ja, entschuldige", murmelte sie, weil es ihr peinlich war.

Hinter ihr verschloss Lilly die Flügeltüre und ließ sie allein. Nanami wusste noch, wo das Kaminzimmer lag, da sie dort bereits gewesen war.

Also schlug sie den Weg dorthin ein und klopfte, bevor sie die Zimmertür öffnete und zögerlich eintrat.

„Komm ruhig herein. Ich weiß ja, dass du kommst", sagte Eric, erhob sich aber nicht, sondern blieb im Sessel vor dem Kamin sitzen.

Nanami schloss die Tür hinter sich und trat näher. "Verlief das Gespräch gut?", fragte sie und setzte sich auf den Sessel.

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