Kapitel 27.3

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Kapitel 27.3

"Und Ihr wollt es weitertragen", meinte sie. "Dabei wärt Ihr durchaus in einer Position es zu ändern", bemerkte sie und schmiegte ihren Kopf an seinen Hals.

"Wieso sollte ich?", fragte er und wirkte verblüfft. "Es ist besser, wenn es so ist, wie es ist."

"Ist es das?", wollte Nanami wissen. "Ihr scheint nicht glücklich damit zu sein."

„Wer sagt das?", fragte Victor nicht minder verblüfft. „Ich bin so aufgewachsen und kenne nichts anderes."

"Ihr klang gerade so", murmelte Nanami und entschuldigte sich, dass sie ihn falsch verstanden hatte, bevor sie leise gähnte.

„Schlaf. Wir machen bald Rast und ihr könnt essen. Ich werde die Kutschen und alles überprüfen und dann fahren wir weiter", bestimmte er.

"Esst Ihr nichts?", murmelte sie, die damit begann, seine Brust zu streicheln.

„Nein", sagte er und hob seine Augenbrauen. „Willst du mich verführen?"

"Nein, ich möchte einfach nur Eure Nähe genießen. Ich mag es, Euch zu streicheln", murmelte sie und war schon selbst halb eingeschlafen.

„Hmpf", grummelte Victor, hielt sie aber nicht davon ab. Wahrscheinlich wollte er, dass sie schlief.

Was ihr nicht so leicht fiel, denn sie war es nicht gewohnt, in einer Kutsche zu reisen. Zuhause war sie immer geritten.

Glücklicherweise ruckelte es nicht zu stark. Nur an manchen Stellen war es für einen kurzen Moment sehr wackelig, bevor es wieder ruhig wurde. Scheinbar waren die Reitwege gut instand gehalten, um Reisende die Wege einfacher zu machen.

Dennoch spürte Nanami ein mulmiges Gefühl im Bauch. Sie hoffte sehr, dass ihr nicht noch schlechter wurde. So konnte sie es ertragen, doch je länger sie in der Kutsche blieb, desto schlimmer würde es werden, da war sie sich sicher.

Vielleicht machten sie deshalb mehrere Pausen. Es war gut, dass sie die Planung in der Hand gehabt hatte. Victor hätte sicherlich keine Pause gemacht.

Beinahe schlief sie ein, als Victor sie weckte. „Wir machen eine Rast", verkündete er und schälte sich aus der Decke.

"Sehr gut", murmelte Nanami mit belegter Stimme, bevor sie sich räusperte und bewegte. Irgendwie hatte sie Kopfschmerzen, doch das würde sich sicher bald geben. Es war einfach ungewohnt.

Erstaunlicherweise half Victor ihr aus der Kutsche. Dabei bemerkte Nanami, dass die Leute, die mitkamen, bereits dabei waren, die Ausrüstung und die Pferde zu überprüfen, während Lilly und zwei Dienstmädchen für das Essen sorgten.

Als sie aus der Kutsche traten, atmete Nanami tief die frische Luft ein und streckte sich etwas. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt, doch das würde sich hoffentlich bei einem guten Essen geben.

Ihre Kammerzofe kam zu ihr und reichte ihr einen heißen Tee, aber auch Suppe und Brot. Gemeinsam mit den anderen Dienstmädchen hatten sie Stühle aufgestellt, auf denen dicke Felle lagen, damit es nicht zu kalt wurde.

Ein paar der Männer, die geritten waren, vertraten sich die Beine und ließen die Tiere lauwarmes Wasser trinken. Victor überprüfte die Kutschen und unterhielt sich mit den Männern.

Nanami nahm den Tee, bevor sie ein Stück umherwanderte, um sich ebenfalls die Beine zu vertreten. Sie blieb jedoch sehr nah bei der Kutsche, damit sich Victor nicht beschweren konnte.

Dabei beachtete er sie gar nicht, sondern widmete sich seinen Aufgaben.

Wenn er mit den anderen zusammen war, war Nanami oft Luft für ihn oder er schenkte ihr nur wenig Beachtung.

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