Kapitel 14.6

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Kapitel 14.6

„Ich will nicht verweichlicht werden und alles zehnmal hinterfragen, ob es mit der Moral zusammenpasst", meinte Victor fast schon stur. Wenigstens sprach er darüber, anstatt zu schweigen.

"Bist du glücklich mit deinem Leben?", fragte Nanami neugierig.

Victor schüttelte den Kopf. „Nein. Ich war glücklich, als Madeleine und Katja noch gelebt haben."

"Warum willst du dann unbedingt an diese, unglücklichen Leben festhalten?", fragte sie und küsste erneut seinen Hals.

Dabei spürte sie seine plötzliche Gänsehaut.

„Es ist das einzige, was ich noch habe", flüsterte er.

Erneut küsste sie ihn und leckte dann an seinem Nacken hinauf.

„Was machst du da?", fragte er kopfschüttelnd, als würde er nicht verstehen, was gerade passierte. Oder es war eine theoretische Frage.

Nanami kicherte leicht und hauchte dann gegen seine Haut. "Deinen Geschmack genießen", flüsterte sie und saugte dann erneut an seiner Haut.

„Du versuchst mich zu verführen", bemerkte er trocken, hielt sie aber nicht auf, sondern schloss genussvoll die Augen.

"Stört es dich?", fragte sie und ließ sogar ihre Hände über seine Arme wandern.

„Ja", sagte er ernst. „Ich verführe Frauen. Nicht andersherum." Das schien ihm wichtig zu sein, weil er vermutlich glaubte, die Kontrolle zu verlieren, wenn er sich gehen ließ.

Nanami reagierte nicht darauf, sondern drückte sich fest an ihn. Dabei glitten ihre Brüste provokant über seinen Rücken.

„Lass das", murmelte der Prinz, tat aber nichts dagegen. „Bist du hier um zu reden oder mich herumzubekommen?"

"Das kommt drauf an, was dir lieber ist. Wenn wir uns unterhalten oder du abschalten willst", murmelte Nanami, die einfach nur die Nähe genießen wollte.

„Keine Ahnung. Ich sehe keinen Sinn im reden. Bringt doch sowieso nur Gefühlsduselei zutage", grummelte Victor und lehnte sich noch mehr an Nanami. Möglicherweise brauchte er richtige Nähe viel mehr als angenommen.

"Es hilft mehr, als du vielleicht denkst. Manchmal ist es einfach sehr angenehm, sich Dinge von der Seele zu reden", flüsterte Nanami, die ihr Gesicht an seinen Haaen vergrub.

Es sah aus, als wollte Victor etwas sagen, doch dann zuckte er mit den Schultern und seufzte.

"Ich höre dir zu", versicherte sie und setzte sich etwas bequemer neben ihn.

„Es gibt nichts zu sagen", behauptete er, obwohl es nicht sehr fest klang. Vielleicht konnte er sich auch nicht gut genug ausdrücken, um verstanden zu werden.

"Ich habe Zeit", flüsterte sie und hielt ihn noch immer sanft in den Armen.

Victor legte seine Hand auf ihren Arm und atmete tief ein. „Es gibt trotzdem nichts. Wenn ich etwas sage, wird es nur gegen mich verwendet. Ich werde meine Schwachstelle nicht zugeben", sagte er und drehte sich langsam zu ihr um, um sie mit glasigen Augen anzusehen, bevor er sie hungrig küsste.

Nanami erwiderte den Kuss sanft und hungrig. Als sie sich löste, flüsterte sie: "Ich verspreche dir, dass ich nichts verrate und auch nichts davon gegen dich verwende."

„Ruhe", knurrte er an ihre Lippen und presste sich dann gegen Nanami, sodass sie sich nach hinten lehnen musste.

Das tat sie auch, da sie sowieso nicht gegen ihn ankam. Was sie hatte sagen wollen, war gesagt und jetzt war es an ihm, mit ihr zu tun, was er wollte.

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