Kapitel 25.4

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Kapitel 25.4

Nanami knurrte ihn an. Wollte er sie wütend machen? Vielleicht sogar ihren Ärger auf sich ziehen?

„Mach endlich!", befahl er und ihre Hand hob sich plötzlich dank seiner Fäden. Er schien es ernst zu meinen. Entweder würde sie es selbst tun oder er.

Nanami schlug ihn gegen seine Brust, um ihn etwas von sich zu schieben. "Lass das", forderte sie, weil sie das gar nicht mochte.

Wie aus heiterem Himmel schlug sie erneut gegen seine Brust, aber mit einer großen Kraft. Es war sofort klar, dass er selbst dafür verantwortlich war, obwohl er ganz ruhig stehen blieb. „Du hast mir nichts zu befehlen. Und nun schlag zu."

Nanami gefiel das gar nicht. "Ich mag das nicht", sagte sie beleidigt. Sie wollte nicht, dass er für sie entschied, was sie tat.

„Nanami", knurrte er und wirkte wütend. „Mach!"

Sie schlug erneut zu und ließ ihren Gefühlen freien lauf. Sie war nicht wirklich wütend. Nicht, auf Victor, aber sie hatte gelernt auf Dinge einzuschlagen, statt sich selbst zu verletzen. Dabei wäre ihr das im Moment wesentlich lieber.

Nur würde er es wohl nicht zulassen. Er hatte sie mit seinen Fäden im wahrsten Sinne des Wortes in der Hand. „So ist es gut. Stärker", sagte er und klang zufrieden.

Erneut ließ sich Nanami dazu hinreißen, ihm mit der flachen Hand gegen die Brust zu schlagen. Dabei wirkte es mehr, als würde sie ihn wegschupsen wollen.

Der Prinz schnaubte. "Lass das spielen und mach ernst", verlangte er und klang spöttisch. "Oder bist du dir zu fein dazu?"

"Ich mag es nicht, andere zu schlagen", erklärte sie verärgert. "Ich würde lieber gegen einen unnachgiebigen Baum schlagen, bis meine Hände bluten", gestand sie, schlug aber erneut zu.

"Dann denk dir, dass ich das bin", meinte er leichthin und runzelte die Stirn, bevor er seine Fäden leicht löste.

"Von Eurer Brust werden meine Hände aber nicht blutig", sagte sie beleidigt und schlug ihn erneut mit der flachen Hand. Seltsamer Weise fühlte sich das gut an.

"Dann schlag härter zu", befahl er und verschränkte seine Arme vor der Brust. Dabei sah er sie spöttisch und herablassend an.

"Das wird auch nichts ändern", knurrte sie, bevor sie noch einmal kräftiger zuschlug. So sehr, dass es nicht nur laut klatsche, sondern auch ihre Hände brannten.

"Wirst du dann sehen", bemerkte er spöttisch.

Nanami knurrte. Sie schlug noch einmal zu und konzentrierte sich darauf, ihre Gefühle auszulassen. Jetzt konnte sie es noch. Wenn sie erneut schwanger wurde, würde sie sehr viel besser aufpassen. "Könnt Ihr mir einen Gefallen tun?", fragte sie irgendwann zögerlich.

"Was? Erst reagierst du dich ab", sagte er ernst.

"Hilf mir dabei, zu lernen, wie ich diese verfluchte Magie in den Griff bekomme", sagte sie und aus Wut über genau das Problem, was wohl ihrem Kind das Leben gekostet hatte, schlug sie zu. Viel kraftvoller als zuvor.

Und trotzdem bewegte sich der Prinz nicht oder zuckte mit der Wimper. "Ich bin kein Heilmagier, die ihre Magie ständig aussenden", bemerkte Victor und wirkte nachdenklich. "Kriegsmagier können die Magie leichter zurückhalten."

"Ich kann es nicht", sagte sie verärgert und schlug erneut zu. Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt. "Ich kann mich kaum zurückhalten. Gleichzeitig muss ich meine Magie irgendwie loswerden, sonst schadet sie erneut dem Kind."

"Dann ist das so", erklärte Victor und nahm ihre Hand, um sie an seine Brust zu legen. "Dann solltest du Kaze weiterhin helfen, andere zu heilen, damit du nicht zu viel Magie speicherst. Oder suche dir eine Freizeitbeschäftigung."

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