Kapitel 25.7

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Kapitel 25.7

"Das stimmt nicht ganz. Ich habe meine Aufgaben", widersprach sie. Diesen müsste sie ebenfalls wieder nachgehen. Sie wollte diese nicht zu lange schleifen lassen.

"Abgesehen davon", stimmte Eric lächelnd zu. Ihm schien ihr Ernst und Willen zu gefallen.

"Im Moment bin ich froh, wenn ich etwas zu tun habe", gestand sie und löffelte die leicht scharfe Suppe, die sie sehr mochte.

Der König nickte. So ein Erlebnis war nicht einfach zu verarbeiten, das wusste er wahrscheinlich, weshalb er nicht nachbohrte, sondern darauf hoffte, dass Nanami kam, wenn sie etwas brauchte.

"Ich glaube", begann Nanami irgendwann, als die Suppe leer war, "Victor gibt sich die Schuld daran", sagte sie unsicher.

Nachdenklich legte Eric seinen Löffel zur Seite. "Er trägt gewiss einen Großteil der Schuld daran, Nanami. Und nein", sagte er, bevor sie etwas darauf erwidern konnte, "du brauchst nicht zu widersprechen. Es ist so, auch wenn du es nicht glauben willst. Du hast alles getan, um auf das Kind aufzupassen. Er nicht."

Nanami schüttelte den Kopf. "Er war doch überhaupt nicht da", sagte sie frustriert. "Zudem wusste er auch nichts davon. Als er davon wusste, war er sehr ... zärtlich."

"Genau. Er war nicht da, obwohl er mit dir geschlafen hat. Er weiß schließlich von den Konsequenzen. Aber als er zurückgekommen ist, hat er dich nicht unbedingt gut behandelt", sagte Eric ernst.

Nanami blickte ihn einfach nur entgegen. "Das ist Ansichtssache."

"Genauso ist es. Aber er trägt trotzdem einen Anteil daran. Er hat bei dir zu viele Sorgen, Ängste und andere Dinge ausgelöst, die von einer Schwangeren ferngehalten werden sollten", erklärte der König und lächelte.

Irgendwie machte das Nanami wütend. Er war Victors Vater! Er sollte seinem Sohn keine Schuld geben. Er wollte ihn eher verteidigen. Zumindest hätte Nanami das erwartet.

Vielleicht war die Mentalität der Kriegsmagier dabei sehr verschieden und das konnte sie wohl auch nicht ändern.

Eric winkte ab. "Lass uns nicht darüber streiten. Er wird schon wissen, warum er ... Egal."

"Warum er was?", fragte Nanami nach, da sie wissen wollte, was er zu sagen hatte.

Daraufhin seufzte Eric. "Er wird schon wissen, warum er sich die Schuld gibt, Nanami. Er ist nicht dumm und weiß, dass sein Verhalten und seine Ablehnung durchaus einen Teil dazu beigetragen haben."

"Aber sich bei mir beschweren, wenn ich mir die Schuld gebe. Ich habe genau so Schuld daran, wie er", grummelte sie. "Aber ich darf mir nicht die Schuld geben."

"Du bist die Frau, Nanami", versuchte Eric zu erklären. Die Kriegsmagier behandelten ihre Frauen zwar nicht so gut wie es bei den Heilmagiern war, doch ihnen die Schuld für eine Fehlgeburt zu geben, wenn die Frau tatsächlich gut aufgepasst hatte, war nicht in Ordnung. Es gab eine Menge anderer Gründe dafür und es war offensichtlich, dass Nanami ihr bestes versucht hatte.

"Es war trotzdem meine Schuld", sagte sie murrend. "Und wenn ich daran nichts ändere, wird es immer wieder passieren."

Sie bemerkte, dass Erics Hand zitterte, als er sie fragte, warum sie glaubte, dass es ihre Schuld gewesen sei.

"Weil ich meine Magie nicht im Griff habe", sagte sie seufzend. "Ich kann mich selbst nicht daran hindern Verletzte in meiner Umgebung zu heilen und ich habe die letzten Wochen zu wenig meiner Magie ... abgebaut."

"Also meinst du, der Magieüberschuss hat dazu geführt?", wollte er wissen.

"Das könnte durchaus sein. Das ist nichts Unnatürliches", gestand sie. Bei ihnen waren meist die Frauen an einer Fehlgeburt schuld. Das lag daran, dass sich die Männer bei ihnen sehr gut kümmerten, aber es an der Frau lag, ihren Körper zu verstehen und dafür zu sorgen, dass er dem Kind nicht schadete. Leider hatte Nanami das nie gelernt.

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