Kapitel 32

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Kapitel 32

Nanami blickte zu Victor und wurde angespannter, je näher sie dem Reich der Heilmagier kamen. Sie wollte ihre Schwestern sehen, doch sie hatte auch Angst vor ihrem Stiefvater.

Dass Victor an ihrer Seite war, bedeutete ihr viel. Es hatte gedauert, bis sie ihn weichgeklopft hatte. Zwar war er missmutig, aber er war wenigstens mitgekommen, um ihr Beistand zu leisten.

Er sah zu ihr und seufzte. „Auf was habe ich mich eingelassen?", murmelte er und schien sich unwohl zu fühlen.

Sie griff seine Hand und drückte diese. Dabei zitterte sie leicht. "Sie sind ganz nett", versicherte sie. "Und sie werden dich nicht nerven", versprach sie. "Zumindest nicht übermäßig."

„Am liebsten würde ich dich aussetzen", seufzte er.

"Tut mir leid", seufzte sie.

„Warum hast du Angst, deinen Stiefvater zu sehen?", fragte er.

"Ich hasse ihn", sagte sie mit leiser Stimme.

Der Prinz wollte wissen, warum. Gleichzeitig sah nach draußen. Wohl um zu kontrollieren, dass alles an der Grenze ruhig war.

Nanami seufzte. "Er hasst mich auch", murmelte sie. "Er hat schon als ich ganz klein war versucht meinen Willen zu brechen und mir seinen aufzuzwingen", flüsterte sie, als wäre das etwas, was niemand wissen durfte.

„Kenne ich irgendwoher", murmelte Victor und klang verächtlich.

"Er hat es sehr subtil gemacht", flüsterte sie erschöpft. "Er wollte mich als Königin einsetzen, damit er herrschen kann. Durch mich."

„Ich verstehe", seufzte Victor und streichelte kurz über ihren Handrücken, doch sie spürte seine Anspannung, als die Kutsche die Grenze überschritt. Vermutlich stritten sich seine Erinnerungen in ihm, was es ihm unangenehm machte.

Nanami spannte sich ebenfalls an. "Meine Schwester sind mir gegenüber immer sehr vorsichtig", flüsterte sie. "Caliane ist meine Lieblingsschwester. Sie kennt mich sehr gut und sie wird dir gegenüber auch nichts sagen."

„Es ist mir egal, wer was über mich sagt", erwiderte Victor und das wusste sie. Es kümmerte ihn nicht, was andere über ihn dachten oder sagten. Er tat trotzdem das, was er wollte und stand für seine Meinung ein.

"Das ist gut", murmelte Nanami. "Und ich hoffe es stört Euch nicht, was sie über mich denken", fügte sie hinzu.

„Am besten mache ich die Ohren zu oder gehe gar nicht mit", bemerkte er trocken, als sie sich weiter in das Gebiet der Heilmagier bewegten.

"Ich denke es wird nicht so schlimm", versicherte sie. "Ich habe dafür gesorgt, dass es keine offizielle Tafel gibt. Wir essen nur mit meinen Schwester. Es ist also nicht schlimm, wenn Ihr nichts esst", sagte sie. "Wenn Ihr wollt, könnte ich auch für Euch kochen. Wir haben eine kleine Küche in dem Flügel, indem wir untergebracht sind."

„Nein und nein", sagte Victor bei ihren Worten. Bisher weigerte er sich standhaft, sich bekochen zu lassen und mit anderen zusammen zu essen.

"In Ordnung", sagte sie. "Wenn Ihr möchtet, kann ich auch dafür sorgen, dass Ihr keinen Hunger verspürt, solange wir da sind."

Victor zog eine Augenbraue nach oben. „Ich habe etwas zum Essen dabei", bemerkte er. „Wie kommst du darauf, dass ich nicht hungrig sein will?"

"Niemand möchte gern hungrig sein", meinte sie nüchtern. "Aber wenn Ihr vorgesorgt habt, dann ist alles in Ordnung. Stört es Euch, wenn wir uns ein Zimmer teilen oder möchtet Ihr lieber im Nebenraum schlafen? Es ist beides möglich."

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