Kapitel 15

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Kapitel 15

Im Morgengrauen wachte Victor auf und grummelte. Sein Griff um Nanami verfestigte sich, als er sie spürte. Bereute er, was er getan hatte?

Die junge Frau war schon eine Weile mach, genoss allerdings noch immer seine Nähe. Zudem wollte sie ihn nicht stören. Sie war sehr neugierig auf seine Reaktion und erwartete irgendwie, dass er sie aus dem Bett warf.

Jedoch schien er nicht einmal richtig wach zu sein. Er grummelte noch einmal und drehte sich einfach um, als würde es ihn nicht stören, dass Nanami da war. Oder er träumte einfach.

Nanami blieb liegen und genoss es einfach, mit ihm im Bett zu liegen. Sie hatte sehr gut geschlafen. Besser, als die letzten Tage. Daher fühlte sie sich ausgeruht und für den Tag gestärkt. Ob er wohl öfter erlauben würde, dass sie bei ihm schlief?

Wahrscheinlich nicht, solange er nüchtern war. Doch selbst jetzt musste er bereits nüchterner sein als am Abend und trotzdem schien es ihm nichts auszumachen. Vielleicht gewöhnte er sich endlich an ihre Nähe.

Das wäre wunderbar.

Nanami begann, seinen Rücken zu streicheln, weil er ihn ihr zugedreht hatte. Ob es ihn störte?

Zuerst schien er noch zu schlafen, doch nach wenigen Minuten rührte er sich. "Was machst du da?", fragte er halb gähnend, halb murmelnd.

Nanami hielt nicht inne. "Deinen Rücken streicheln", murmelte sie. Dass es draußen schon hell war und wohl bald jemand kam, um sie zu wecken, interessierte sie nicht.

"Ich mag es nicht, am Rücken angefasst zu werden", sagte Victor mit etwas wacherer Stimme, aber er rührte sich trotzdem nicht.

Nanami hielt inne. "Entschuldige", sagte sie und nahm ihre Hand zurück.

"Schon besser", seufzte er und wurde dann wieder ruhig.

Nanami schloss die Augen und hielt ihre Finger bei sich, um ihn nicht erneut zu stören.

Es war seltsam, dass es ihn im betrunkenen Zustand nicht störte. Oder er bekam es da gar nicht mit.

Nanami hörte, dass er nicht mehr schlief, denn sein Atem ging anders als zuvor, aber er schien noch dösen zu wollen. Was eigentlich seltsam war, wenn es stimmte und er jeden Morgen sehr früh aufstand.

Doch da auch Nanami dösen und den Moment genießen wollte, schwieg sie und betrachtete ihn einfach.

So verging einige Zeit, bis er sich endlich rührte und sich streckte. Gähnend richtete er sich auf und rieb sich verschlafen die Augen. Victor wirkte eher wie ein Kind als ein Erwachsener.

Nanami beobachtete ihn, rührte sich aber kaum. Auch, weil sie noch nackt war und nur die Decke ihren Körper zumindest halbwegs verhüllte. Sie wusste nicht, ob er ihren Anblick am Morgen wollte.

Ohne sie zu beachten, krabbelte er über sie drüber und stand auf. "Anziehen und geh", befahl er, während er selbst zu seiner Magieruniform ging, um sich diese anzuziehen. Dazu zog er sein Oberteil aus und warf es achtlos aufs Bett.

Nanami erhob sich und griff nach dem Korsett. Sie löste mit flinken Fingern die Schnüre, damit sie es sich wieder anziehen konnte. Dann schloss sie es vorn und zog die Schnüre fest. So, dass es für sie angenehm war. Erst dann griff sie nach dem Kleid, das am Boden lag.

"Wenn du dich das nächste Mal abreagieren willst, such Nanto auf und lass dir Übungen geben", bemerkte Victor, solange er seine Hose anzog. Er hörte sich an, als würde er ihre Schläge, die sie ihm verpasst hatte, verspotten.

Nanami schnaubte leise. "Dann kommt er wieder auf die Idee, mich mit dir in eine Halle zu stecken."

"Das werde ich nicht zulassen", erwiderte der Prinz, als er sich den Mantel umlegte und dann nach den Flaschen griff.

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