Kapitel 14

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Kapitel 14

König Eric tigerte sichtlich unruhig im Speisesaal auf und ab und blieb erst stehen, als er Lillys Stimme, die Nanami ankündigte, stehen. Kurz darauf ging die Tür auf, damit die Prinzessin eintreten konnte und er sah ihr fast schon entschuldigend entgegen. „Guten Abend, Nanami."

"Guten Abend, König Eric", erwiderte sie und wurde unsicher. Warum sah er sie so an? "Gibt es ein Problem?", fragte sie vorsichtig.

„Wie man es nimmt", meinte er schulterzuckend und zog ihr den Stuhl vor. Der Tisch war bereits reichlich mit Nebenspeisen gedeckt, die nicht gewärmt werden mussten. „Mein Verhalten dir gegenüber war nicht richtig. Verzeih."

Nanami ließ sich nieder. "Ihr müsst Euch nicht entschuldigen. Es ist nichts vorgefallen, was hätte verziehen werden müssen. Ihr habt eine Entscheidung getroffen, die Ihr verteidigen wolltet", sagte sie. Er hatte sie nicht angegriffen. Lediglich seine Worte waren ein wenig harsch gewesen. "Außerdem sollte ich mich entschuldigen. Es war nicht richtig, mich auf diese Art einzumischen."

„Richtig", stimmte der König zu und ließ sich auf seinem Platz nieder. „Ich bitte dich, das nicht mehr zu tun, außer, es liegt ein wirklich guter Grund vor. Victor muss endlich lernen, dass ich sein Verhalten nicht mehr akzeptiere."

"Ich schätze, dass er das schon verstanden hat", bemerkte Nanami. "Und ich denke, ein Leben zu retten, ist ein guter Grund."

„Nicht bei uns. Einige verdienen es einfach nicht", widersprach der König ernst und ließ sich Wein einschenken. „Zudem glaube ich nicht, dass Victor irgendetwas verstanden hat. Dazu ist er zu verbissen."

"Gebt mir etwas Zeit", bat sie. "Ich denke, dass ich es schaffen werde", sagte sie und wartete darauf, dass Eric seinen Wein bekam, damit sie ebenfalls etwas trinken konnte. Das Heilen in der Stadt hatte sie sehr viel Kraft gekostet.

„Wer weiß", erwiderte Eric und deutete mit einer Handbewegung an, dass sie noch warten soll. „Victor sollte gleich kommen", sagte er.

Das überraschte sie sehr. "Er wird mitessen?", fragte sie überrascht. "Ich hatte eigentlich vor, mit Euch über ein paar Kinder aus der Stadt zu sprechen. Ich weiß nicht, ob ich das vor Victor tun sollte."

„Wenn er dir die Erlaubnis gegeben hat? Ansonsten sprechen wir nach dem Essen im Kaminzimmer", schlug er vor.

"Ich darf in die Stadt und in dieses Viertel, aber die Sache ist komplizierter", gestand sie. "Daher lieber später", fügte sie hinzu. "Aber ... Die andere Sache, würde ich gern gleich besprechen", sagte sie, wobei sie am Ende des Satzes immer leiser und trauriger wurde. Da war noch ein kleines Problem, das sie irgendwie lösen musste. Was sollte sie mit Clarissas Körper tun?

„Dann sprich dich aus", bat Eric mit einer auffordernden Handgeste.

"Ich habe ... Clarissa besucht", begann Nanami, der auf einmal sehr schlecht wurde. "Sie ist tot."

Eric wurde nachdenklich. „Das ... tut mir leid. Ich werde die Beseitigung ihres Körpers veranlassen", sagte er mit gedämpfter Stimme.

Nanami zuckte sichtlich zusammen, als er das Wort Beseitigung benutzte. Es ließ ihre Laune noch weiter sinken. Generell war ihr nicht mehr nach Essen, auch wenn sie es brauchte.

„Wir gehen in den nächsten Tagen auf den Friedhof. Dort soll sie neben ihrer Familie begraben werden", fuhr der König fort und nippte an seinem Weinglas.

Nanami nickte und nahm ebenfalls einen Schluck, um sich den Mund zu befeuchten. Wo blieb Victor?

Der Prinz ließ noch einige Minuten auf sich warten, bevor er schwungvoll die Tür aufstieß und hereinplatzte. Seine Magierrobe wehte hinter ihm her und er sah aus, als hätte er es eilig und nicht gerade erfreut darüber, seine Zeit mit dem gemeinsamen Essen zu verschwenden.

MagierkriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt