Kapitel 33

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Kapitel 33

Erschöpft beobachtete Nanami, wie das Schloss, in dem sie aufgewachsen war, immer kleiner wurde. Sie hatte sich gefreut, hier zu sein und ihre Schwestern zu sehen, gleichzeitig war sie aber froh, dass sie wieder abreisten. "Ich hoffe sehr, es war für Euch nicht zu anstrengend", sagte sie erschöpft.

Der Prinz rümpfte die Nase. „Viel zu viele Heilmagier", bemerkte er und lehnte sich zurück. Er wirkte, als würde er sich langsam entspannen, je weiter sie sich entfernten.

"Ich bin auch froh, dass wir bald wieder zuhause sind", gestand sie und seufzte erneut. "Es war anstrengender, als erwartet", gab sie etwas widerwillig zu. Beim Essen hatten ihre Schwestern sie sehr durchlöchert. Sie hatten alle wissen wollen.

Diese Fragereien waren nervenzehrend gewesen. Wenigstens hatte Victor sich breitschlagen lassen, immer bei Nanami zu sein, bis sie eingeschlafen war. Erst dann hatte er sich zurückgezogen. Insgesamt war er eher schweigsam gewesen.

"Ich freue mich schon darauf, wieder meinem Alltag nachzugehen. Danke, dass Ihr dabei wart, das war viel schöner, als gedacht", sagte sie und blickte hinaus auf die Wiesen.

„Das nächste mal gehst du allein", murmelte Victor und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

"Ich denke nicht, dass es so schnell ein nächstes Mal geben wird. Es sei denn, Ihr wollt, dass ich auch politische Aufgaben mit ihnen bespreche", meinte Nanami nüchtern.

„Weiß ich noch nicht. Sollte es etwas geben, vielleicht. Kommt deine Schwester zur Hochzeit?", fragte er.

"Caliane kommt zur Hochzeit", meinte Nanami nickend. "Die anderen nicht. Aber sie wollen mich einzeln besuchen kommen, wenn sie dürfen."

„Können sie, solange sie mich in Ruhe lassen", erwiderte der Prinz und schloss die Augen, als sie über die Grenze fuhren.

"Werden sie", versicherte Nanami. "Ich sorge dafür, dass sie Euch nicht stört."

Victor nickte und schien zufrieden zu sein. "Dann können sie von mir aus kommen", sagte er und wirkte sichtlich entspannter als die letzten Tage.

"Sie sollen auch nicht alle zusammen kommen. So kann ich sie leichter beschäftigen", meinte Nanami, die sich leicht streckte und dann die Augen schloss, um zu lauschen.

Das gleichmäßige Rattern und Schaukeln der Kutsche war irgendwie beruhigend.

"Gut, so viele fremde Frauen will ich auch gar nicht in meinem Schloss haben", bemerkte Victor nüchtern und legte einen Arm um sie.

Dafür lehnte sie ihren Kopf leicht an seine Schulter. "Das kann ich verstehen."

"Mir reicht schon eine wie du", meinte er und sie hörte, dass er schmunzelte.

"Ich gebe mir die größte Mühe", kicherte sie leise.

"Mich zu nerven?", fragte er spöttisch und drückte sie leicht an sich.

Nanami lachte erneut. "Ja. Auch wenn Ihr mittlerweile von vielen Dingen nicht mehr so genervt seid. Ich vermisse die Morgende im Musikzimmer", bemerkte sie etwas traurig.

"Meine einzig wirklich ruhige Zeit", seufzte Victor. "Woher willst du überhaupt wissen, ob ich genervt bin oder nicht?", wollte der Prinz von ihr wissen.

"Ihr lächelt mehr", behauptete sie, ging aber nicht weiter darauf ein. Wenn er diese Zeit ohne sie wollte, dann würde sie das erst einmal akzeptieren. Jeder brauchte Freizeit und Zeit für sich. Er war in letzte Zeit oft genug mit ihr zusammen.

Der Prinz machte ein nachdenkliches Geräusch. "Wenn es dir am Herzen liegt, kannst du dabei sein, aber ich brauche morgens meine Ruhe, um mich für den Tag vorzubereiten", erklärte er.

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