Kapitel 31.4

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Kapitel 31.4

"Dann werde ich das tun", meinte sie nachdenklich. Allerdings war sie sich unsicher, denn dann würde Eric hier die Aufgaben übernehmen müssen.

"Wahrscheinlich wird er ablehnen, aber vielleicht bedeutet es ihm etwas, wenn du fragst. Er hat sich ... ein bisschen verändert", stellte Eric fest.

Nanami nickte. "Ich werde ihn auf alle Fälle fragen. Auch das andere Thema werde ich besprechen", versprach sie lächelnd.

Eric nickte müde. "Gut. Ich bin gespannt, was er davon hält. Ich hoffe, er stimmt zu, denn ich ... kann es nicht mehr lange machen."

Nanami fuhr ihm sanft über die Wange. "Es wird Zeit, dass Ihr Euch etwas ausruht. Ihr seht sehr erschöpft aus", sagte sie und unterdrückte den Drang ihn zu heilen und auch ihre Tränen. Sie kannte diese Anzeichen. Eric war vielleicht nicht so alt, wie er hätte sein können, doch sein Leben war gezeichnet.

Durch Kriege und andere Dinge, die jede Lebenszeit verringerte. Leider konnte der Lauf des Lebens nicht aufgehalten werden.

"Werde ich machen", versprach er und lächelte, während er ihre Hand sanft an seine Wange drückte.

Nanami lächelte leicht, aber traurig.

"Schau nicht so traurig", bat Eric. "Ich weiß, dass du das Reich gut leiten wirst. Das beruhigt mich. Auch, dass Frieden eingetreten ist."

"Das schon, aber ich möchte doch, dass mein Kind irgendwann einen Großvater hat", sagte sie sanft und hoffnungsvoll. "Und ich möchte Euch bei meiner Hochzeit unbedingt dabei haben. Es wäre nicht gut, wenn Ihr Euch jetzt zu sehr überarbeitet."

"Ach, Nanami", sagte Eric und wirkte gerührt. "Du bist ein herzensguter Mensch. Genau wie Madeleine es gewesen war."

"Ihr seid mir mehr Vater, als irgendjemand anderes", flüsterte sie und kämpfte noch immer gegen die Tränen.

"Ich möchte die Fehler, die ich früher gemacht habe, wiedergutmachen", sagte er ernst.

"Bei mir habt Ihr keine Fehler gemacht", versicherte sie und streichelte mit dem Daumen seine Wange. Sie wusste jedoch, was er meinte. "Und ich bin mir sicher, dass auch Victor Euch gern bei diesen wichtigen Tagen an seiner Seite haben möchte, auch wenn er es nicht sagt."

"Das Gefühl habe ich nicht. Unser Verhältnis hat sich nicht wirklich verbessert", seufzte er niedergeschlagen.

"Habt noch etwas Geduld", bat Nanami und zog ihre Hand wieder zurück. "Ich bin sicher, dass es wieder besser wird."

"Meinst du?", fragte er hoffnungsvoll. "Es würde mich sehr freuen, aber ich kann ihn auch nicht zwingen. Wenigstens zu dir habe ich ein gutes Verhältnis."

Nanami nahm seine Hand und drückte sie sanft. "Ich mag Euch wirklich", versicherte sie, denn er war der Vater, den sie nie hatte.

"Das ist gut zu wissen. Es wäre eine Schande, wenn du dich hier nicht wohlfühlen würdest", gestand er und lächelte.

Sie waren mit dem Essen fertig und er wollte wissen, ob Nanami noch etwas essen wollte, bevor die Diener abräumten.

"Einen Tee und etwas Kuchen hätte ich gern noch", gestand sie und wurde sogar ein bisschen rot. Sie versuchte, wieder mehr zu essen, weil sie es für ihre Heilung brauchte. Aber auch, weil sie ihre Gabe wieder aktivieren wollte. Gleichzeitig war es ihr jedoch auch peinlich, da sie besonders Süßigkeiten aß. Kuchen und andere Nachspeisen, die viel Zucker enthielten. Irgendwie brauchte sie das jedoch.

Dennoch sagte keiner etwas und Eric, aber auch Victor und Kaze schienen froh zu sein, dass sie wieder besser aß. Ohne Nahrung würde ihr Körper nicht mehr mitmachen. Wenn sie Zucker brauchte, war das in Ordnung, da sie sich ansonsten ausgewogen ernährte.

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