Kapitel 18.3

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Kapitel 18.3

Es dauerte lange doch irgendwann kamen sie am Musikzimmer an. Nanami betrachtete es und hatte das Gefühl es zu kennen. Gleichzeitig war sie sich aber auch unsicher.

Victor ließ sie vortreten und nickte zum Klavier. „Setz dich", sagte er und schloss die Tür, wobei Lilly draußen blieb.

Nanami lief darauf zu und setzte sich nicht gerade elegant, weil sie völlig erschöpft war.

„Spiel die Melodie, die du vorhin gesummt hast", bat er.

Nanami hob ihre Hände und legte sie aufs Klavier, bevor sie die Augen schloss. Sie versuchte, sich daran zu erinnern, was das für eine Melodie war, bevor sie vorsichtig versuchte, diese zu spielen. Es klang nicht so, wie es hätte sein sollen, doch sie wusste zumindest, wie sie das Klavier benutzen musste.

Der Prinz stand daneben und wartete ab, bevor er seine Hände auf ihre legte und sie sozusagen führte.

Nanami ließ es zu. Es gefiel ihr und irgendwie war es ein sehr gewohntes Gefühl. Dazu kamen die Töne, die sie irgendwie mit sich zogen und ihre Gedanken leiteten.

Die Melodie war wunderschön und hatte etwas Wunderschönes an sich. Zudem war Victor sanft und dominant zugleich, wie er ihre Hände bewegte.

Sie spürte seine Wärme in ihrem Rücken, was ihr sehr gut gefiel. „Das fühlt sich vertraut an", murmelte sie, weil sie nicht wusste, ob es gut oder schlecht war.

„Du hast die Melodie auch öfters gespielt", erwiderte Victor, ohne zu unterbrechen.

„Ist es eine von mir?", fragte sie, weil sie nicht genau wusste, woher sie das Lied kannte. War es ein Kinderlied?

„Nein, ich weiß nicht, wer sie dir beigebracht hat, aber es ist eine Melodie aus meiner Kindheit", sagte Victor.

„Verstehe", murmelte Nanami. Dann würde es sie wohl nicht daran erinnern, was bei ihr war, aber vielleicht an Momente mit Victor. „Ich habe das Gefühl, dass wir schon einmal so dasaßen."

„Wir haben einmal zusammen gespielt", erklärte er und ließ die Melodie ausklingen, bevor er seine Hände von ihren nahm.

„Es ist gut, dass ich mich noch daran erinnere", seufzte Nanami und fühlte sich irgendwie ruhig.

„Vielleicht kommen so deine Erinnerungen Stück für Stück zurück", schlug der Prinz vor und ließ sich neben ihr auf dem Klavierstuhl nieder, bevor er begann, die Melodie zu spielen, die sie zusammen gespielt hatten.

Nanami lauschte und schloss die Augen, um sie besser zu verinnerlichen. Es kribbelte ihr in den Fingern mitzuspielen, doch sie wusste nicht genau wie.

Anscheinend bemerkte Victor es irgendwie, weshalb er sie aufforderte, es zu versuchen.

Nanami legte ihre Hand auf das Klavier und versuchte nach Gehör die Töne zu spielen, was jedoch ziemlich seltsam klang.

Es passte nicht ganz zusammen, weshalb Victor aufhörte und ihr zu erklären begann, worauf sie achten musste. Dazu spielte er ihr die Melodie einmal komplett vor.

Nanami hörte zu und beobachtete seine Finger genau. Es kam ihr alles irgendwie bekannt vor, doch wenn sie selbst spielen sollte, war es wie weggeblasen.

„Willst du es versuchen?", fragte Victor schließlich.

Nanami nickte, weil sie hoffte, dass es funktionierte. Sie wollte ihm irgendwie eine Freude machen.

„Einfach versuchen", forderte er sie auf und stand auf, damit sie besser Platz hatte.

Sie atmete tief durch, bevor sie ihre Finger auf die Tasten legte und begann, zu spielen. Anfangs zögerlich, doch immer fließender und besser.

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