Kapitel 11.6

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Kapitel 11.6

Es kitzelte und fühlte sich auf der erhitzten Haut erfrischend an. Zu der Schneeflocke gesellte sich eine zweite und Nanamis hochgestecktes Haar wurde langsam von einer Schneedecke bedeckt.

Obwohl sie schon im Bett gelegen hatte, hatte sie ihre Haare nicht geöffnet, weshalb sie das nun langsam nachholte. Sie wollte die Kühle genießen, weil es wunderschön aussah.

Im Hintergrund hörte sie Victors verstorbene Schwester, wie sie die Flocken fangen wollte. Als Geist war das nicht möglich, aber sie schien ihren Spaß zu haben. „Nanami, spiel mit mir!", bat sie lachend und ihre Kinderaugen strahlten.

Nanami beugte sich hinab und nahm ein kleines bisschen Schnee auf, was auf dem Boden lag. Es war nicht fiel, doch es reichte, um einen kleinen Ball zu formen. Diesen spickte sie mit etwas Magie und warf sie Katja zu.

Das Mädchen fing ihn auf und jubelte. „Du kannst wirklich mit mir spielen?", fragte sie sichtlich eifrig und aufgeregt.

"Nicht so lange", sagte Nanami lächelnd, hielt aber auffordernd die Hände auf.

Begeistert warf Katja ihr den Schneeball zu und klatschte glücklich in die Hände. „Endlich darf ich wieder Schneeballschlacht spielen!"

Nanami lachte und warf den Schneeball noch einmal in ihre Richtung. Dabei spürte sie jedoch wieder das leichte Klopfen an ihrer Schläfe, ignorierte es allerdings.

Katja war so in ihrem Spiel gefangen, dass sie das gar nicht bemerkte. Wahrscheinlich hatte schon lange niemand mehr so mit ihr gespielt.

Plötzlich hielt sie inne und starrte hinter Nanami, die genau in diesem Moment zwei starke Arme um sich herum spürte.

Nanami erstarrte und schnappte überrascht nach Luft, bevor sie langsam nach hinten schielte. Ihr stieg ein bekannter Duft in die Nase.

„Habe ich dir nicht befohlen, ins Bett zu gehen und dich zu erholen?", erklang Victors raue, betrunkene Stimme an ihrem Ohr und sie spürte dort seinen warmen Atem.

"Ja", murmelte sie und klang schuldbewusst. "Aber ich habe noch nie Schnee gesehen", gestand Nanami und wurde rot. Seine Wärme zu spüren war sehr schön.

„Der rennt nicht weg", murmelte er und hielt sie so fest, dass sie sich nicht bewegen konnte. „Du wirst hier noch sehr viel und lange Schnee sehen." Es klang wie ein Versprechen.

"Bis jetzt finde ich es sehr schön", murmelte sie. Dass es an Victors Gegenwart lag, die ihr gerade so gefiel, sagte sie jedoch nicht.

„Ab in dein Zimmer. Nicht, dass du wieder krank wirst", befahl er und es wirkte, als würde es ihm nichts ausmachen, dass er sie erwischt hatte und herausgekommen war.

Nanami lehnte sich an ihn. "Dann müsste ich euch aber loslassen", murmelte sie nicht gerade begeistert darüber.

„Wenn du nicht freiwillig gehst, bringe ich dich persönlich dorthin", bot er scheinbar großzügig an, versuchte aber, es wie eine Drohung klingen zu lassen.

Nanami schmunzelte und hielt seine Arme fest, als wäre das die Antwort. Es war einfach zu schön, so mit ihm hier zu stehen.

Ohne Vorwarnung warf Victor sie daraufhin über seine Schulter und stiefelte mit ihr Richtung Schloss.

Nanami keuchte überrascht, wehrte sich aber nicht. Das kam sehr plötzlich und eigentlich hatte sie noch weiter mit ihm draußen stehen wollen.

Nur schien er keineswegs vorzuhaben, sich in der Kälte aufzuhalten. Das machte Victor deutlich, indem er sie zurück zu ihrem Flügel brachte. Trotz seiner Betrunkenheit hatte er keine Probleme, sie zu tragen und sie unverletzt dorthin zu bringen.

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