Kapitel 27

1.4K 98 3
                                    

Kapitel 27

Die Tage vergingen und Nanami ging es immer besser. Schließlich sogar so gut, dass sie wieder in die Stadt gehen konnte. Zudem wurde es ein bisschen Wärmer, doch vorbeugend war sie noch immer mit einem langen Mantel unterwegs.

Seelisch hatte sie noch immer mit sich zu kämpfen und wenn sie zu lange allein war, brach sie in Tränen aus, ohne es wirklich kontrollieren zu können. Daher war sie auch sehr froh, dass Victor entschieden hatte, dass sie sich auf die schon lange überfällige Reise begaben.

Obwohl er überhaupt keine Lust zu haben schien, tat er es für sie. Oder auch, um sich selbst abzulenken.

Lilly würde mitgehen und ihnen ihre Wünsche erfüllen. Auf dem Weg würden sie auch den magischen Heiler Nuran begegnen, der sich zurzeit in einer der Städte aufhielt.

Tagelang war Nanami mit den Vorbereitungen beschäftigt, aber auch mit dem Unterricht im Rollschuhlaufen. Das verlief gut, aber es gab immer wieder größere und kleinere Unfälle, bei denen sie helfen musste.

Es machte den Dienern sehr viel Spaß und ihr auch. Sie selbst hatte ein bisschen gebraucht, um wieder zu lernen, wie das war, doch nachdem das gelungen war, flog sie über die ebene Fläche der Halle und fühlte sich sehr wohl dabei.

"Für Morgen ist alles fertig", informierte sie Victor, als sie am Abend sein Zimmer betrat, um ihm gute Nacht zu sagen. Die meiste Zeit hatte sie bei ihm geschlafen, doch vor einigen Tagen hatte sie sich dazu entschieden, wieder in ihrem Raum zu schlafen. Gerade, weil Victor das mehrmals angemerkt hatte. Sie war sich jedoch nicht sicher, ob er das wirklich gewollt hatte.

Dass er mit so viel Nähe nicht klarkam, wusste sie. Vielleicht war es auch eine Unsicherheit von ihm, damit er nichts über sich verriet.

„In Ordnung. Gute Nacht", sagte er, während er sich Dinge fürs Baden zusammensuchte.

Nanami trat auf ihm zu und küsste ihn sanft auf die Wange. Etwas, was sie in letzter Zeit häufig tat. "Schlaf gut", sagte sie und wandte sich wieder der Tür zu, um zu gehen.

„Werden wir sehen", erwiderte er und es sah aus, als würde er schmunzeln.

"Wenn nicht, könnt Ihr gern zu mir kommen", sagte sie und zwinkerte ihm zu, bevor sie aus dem Zimmer schlüpfte. Sie wusste, dass er sowieso nicht zu ihr kommen würde.

„Verleite mich nicht dazu", hörte sie ihn noch rufen.

Dabei wäre sie froh, wenn er zu ihr kam. Auf der Reise würden sie sowieso zusammen bleiben und wahrscheinlich sogar ab und an in der Kutsche schlafen. Sie freute sich schon darauf.

Wahrscheinlich würde er selbst dann so oft es ging die Zweisamkeit meiden. Das war bei ihm normal, wenn es ihm zu viel wurde. Jedoch hatte es sich gebessert und er hielt es länger aus.

Nanami schmunzelte, als sie ihr Zimmer betrat. Schnell zog sie sich um und schlüpfte dann unter die Bettdecke. Wie eigentlich jede Nacht döste sie etwas vor sich hin, weil sie unterbewusst auf Victor wartete.

Nur kam er nie. Egal wie sehr sie hoffte oder Anmerkungen machte.

Schließlich schlief Nanami auch ein und träumte von der Reise. Dabei malte sie sich Dinge aus, die wohl nie so sein würden.

Am nächsten Morgen weckte Lilly die junge Prinzessin sanft, aber bestimmt. „Möchtet Ihr noch baden?", fragte Lilly.

Nanami rieb sich die Augen. "Ja", murmelte sie verschlafen, weil es für sie doch ungewohnt zeitig war.

Es war noch dunkel und wohl halb in der Nacht. Jedoch hatte Victor so früh wie möglich losfahren wollen, da die erste Stadt doch ein Stück weit entfernt war und er nicht unbedingt am Straßenrand übernachten wollte.

MagierkriegeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt