Kapitel 16.2

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Kapitel 16.2

Nanami gab sich Mühe zu schlucken, konnte sich aber kaum rühren. Es war einfach schrecklich. Zum Glück bekam sie noch einiges mit. Alles andere wäre noch schlimmer.

Ihr entging trotzdem nicht, dass Kaze sich an ihrem Arm zu schaffen machte und Blut abnahm. In der gleichen Zeit half Eric ihr beim Trinken.

Ihr blieb keine Wahl als abzuwarten. Zuhause hätte man ihr vielleicht helfen können, aber ob Kaze ihr noch helfen konnte, war fraglich.

„Wenn nichts hilft, werde ich sie nach Hause bringen und hoffen, dass ihre eigenen Leute ihr helfen können", sagte Eric auf einmal. Sorge schwang in seiner Stimme mit und er schien diese letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen.

Das gab Nanami ein wenig Hoffnung, auch wenn sie fast davon ausging, dass vielleicht nicht einmal diese helfen konnten.

Sobald sie den Trank ausgetrunken und Kaze fertig war, konnten sie nichts anderes tun, als zu warten. Darauf, dass der Trank anschlug oder eben nicht. Es war eine nervenzermürbende Zeit.

Nanami schloss ihre Augen, konnte aber nicht schlafen. Die Kopfschmerzen machten es ihr nicht leicht und hinzu kam die Angst, dass sie vielleicht nicht wieder aufwachte. Außerdem hatte Victor gesagt, er würde ihr helfen. Ob er sie schon erwartete? Sie war auch nicht zum Musikraum gegangen. Vielleicht freute er sich auch darüber, dass er seine Ruhe hatte.

Am liebsten hätte Nanami aufgelacht, als ihr bewusst wurde, dass sich ihre Gedanken nur um Victor drehten. Das war so bizarr. Warum dachte sie ausgerechnet jetzt an ihn? Weil sie begonnen hatte, ihn irgendwie zu mögen? Bedeutete er ihr etwas? Sie konnte es nicht sagen, doch sie wollte, dass er in ihren letzten Stunden bei ihr war.

Allerdings erinnerte sie sich daran, dass er von nächster Woche gesprochen hatte. War er wirklich so beschäftigt? Möglicherweise gab er es nur als Grund an, alles aufzuschieben.

Vielleicht hatte er am Vortag nur gespielt, um sie hierzubehalten, um sie weiterhin seelisch zu quälen.

Während sie warteten, streichelte Eric Nanamis Hand und sprach leise zu ihr. Aufmunternde Worte, dass sie bitte nicht aufgeben sollte.

Der Heiler und Lilly wechselten die Wickel, um Nanamis Körper zu kühlen, denn sie war noch immer sehr heiß.

Es wärmte ihr das Herz, dass sich zumindest diese drei Sorgen um sie machten und eigentlich wollte Nanami sie auch nicht allein lassen, aber sie konnte kaum etwas tun.

In dem verzweifelten Versuch, überhaupt etwas zu tun, leitete sie Magie in ihren Körper, um diesen wenigstens zu stärken. Allerdings schien ihr Körper das bereits zu tun, denn ihre Magie war erschöpft und kaum noch vorhanden. „Es tut mir leid", murmelte sie. Es lag ihr fern, ihnen Sorgen zu machen.

„Möchtest du essen, um dich zu stärken?", fragte Eric verzweifelt und gab Lilly zu verstehen, etwas für Nanami zu holen. Essen sollte ihren Körper stärken.

Nanami nickte, wusste jedoch nicht, ob sie schlucken konnte. Alles was ihr übrig blieb, war auf Kaze zu vertrauen und zu hoffen, dass er ein Gegengift fand.

Es war nicht sicher, ob sie so viele Gifte wie die Heilmagier kannten. Zudem war er eigentlich nur Ersatz, weil Erics Leibarzt im Krieg war. Vielleicht würde der Mann mehr hinbekommen, aber er war, laut Kaze, nicht sehr nett.

Lilly kam mit einer Suppe zurück, die aus Gemüse und Fleisch bestand, aber so püriert war, dass es einfach sein sollte, diese zu trinken.

„Ich kann dich füttern", schlug Eric vor, damit Nanami sich nicht bewegen musste.

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