Kapitel 34.5

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Kapitel 34.5

Das gefiel ihr sehr, weshalb sie ihre Finger auch in seine Haare krallte, um ihn festzuhalten, während sie den Kuss genau so stürmisch und innig erwiderte.

Seine Arme schlangen sich um ihn und hielten sie fest, als hätte er Angst, dass sie verschwand. "Jetzt ist Schluss", keuchte er schließlich und drückte sie von sich weg. Sein Atem war nicht mehr so ruhig wie zuvor, als er meinte, dass sie aufsteigen sollte. "Wir reiten zurück, damit du mit deinem Projekt anfangen kannst."

Nanami schmunzelte. "Dafür, dass Ihr Euch selbst als Barbar bezeichnet, habt Ihr eine wirklich unglaubliche Beherrschung", meinte sie gut gelaunt. Ihr Körper kribbelte durch seinen Kuss und sie wusste, dass es sich genau so anfühlen sollte.

"Ich bin einer", erwiderte er mit hochgezogenen Augenbrauen, als er auf sein Pferd stieg und seine Umhängetasche zurechtrückte.

Nanami trat ebenfalls auf ihr Pferd zu, brauchte aber ein bisschen, um ihren Körper wieder unter Kontrolle zu bringen, bevor sie langsam aufstieg.

Er wartete so lange, bis sie bereits war und schließlich ritten sie gemeinsam zum Schloss zurück.

Nanami ritt ein Stück hinter ihm, weil sie nicht wusste, wo er lang wollte und ob sie neben ihm reiten durfte. "Werde ich eigentlich immer eine Begleitung dabei haben müssen, wenn ich ausreite?"

"Ja, du bist die Königin, die eine Wache braucht", erklärte er und ritt so, dass sie neben ihm reiten konnte.

Nanami seufzte. "Ist das wirklich nötig?", fragte sie leise quängelnd.

"Ja. Du brauchst Schutz. Ob es dir passt oder nicht. Und da lasse ich nicht mit mir reden, verstanden?", sagte er ernst, machte ihr aber eine Art Kompromiss, dass Tanan stets mitgehen und sich weit genug entfernt halten würde, um sie nicht zu stören.

Nanami verzog etwas die Lippen und seufzte. "Na gut", grummelte sie. Sie verstand, dass er sie schützen wollte, doch es fühlte sich beengend an, wenn sie nicht einmal in ihrer Heimatstadt allein unterwegs sein konnte, weil es nicht sicher war.

Doch ihr war klar, dass er nicht mit sich reden lassen würde.

Als sie im Stall ankamen, versorgten sie ihre Pferde, bevor Victor auf sie zukam. "Wenn du fertig mit deinem Plan bist, zeige ihn mir, ja?", bat er sie.

Nanami war nicht überrascht, dass er ihn sehen wollte, aber dass er sie fragte, überraschte sie durchaus. "Ja, mache ich", versicherte sie. "Wann habt Ihr denn Zeit?"

"Bring ihn einfach vorbei. Ich werde mich erst einmal zurückziehen", erklärte er. Wahrscheinlich ging er davon aus, dass sie noch keinen hatte.

"In Ordnung", sagte sie. "Es wird nicht lange dauern ihn an das neue Gebiet anzupassen", erklärte sie, da sie sich bereits die Tage Gedanken gemacht hatte. Immerhin hatte sie irgendwie ihre Zeit totschlagen müssen.

"Viel Spaß dabei", sagte er und lächelte leicht.

"Werde ich haben", sagte sie und lächelte zurück. Was war los mit ihm? Irgendwie kam Nanami damit gar nicht klar. Er war so anders ... aber irgendwie war das auch schön.

Ob ihn die Begegnung mit Madeleine und Katja so verändert hatte?

Nanami konnte es nicht sagen. Ob sie die beiden Fragen sollte? Oder sogar Victor?

Erst einmal verabschiedete sie sich und zog sich in ihr Zimmer zurück, um sich umzuziehen. Danach fragte sie Lilly, ob Eric schon gegessen hatte.

Die Kammerzofe schüttelte den Kopf. "Nein, er hatte heute keinen wirklichen Appetit", sagte sie.

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