Kapitel 20.9

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Kapitel 20.9

Als die Männer nicht gleich reagierten, sah Victor diese noch einmal an. „Soll ich euch Beine machen?", fragte er spöttisch und mit drohendem Ton.

Daraufhin bewegten sie sich schnell und verließen den Handwerkerbereich. Ihnen war klar, dass sie gefeuert waren.

Nanamis Herz klopfte aufgeregt und sie hatte ein ganz seltsames Gefühl. Wahrscheinlich hatte sie sich damit gerade Feinde gemacht. „Danke für Eure Hilfe", flüsterte sie erleichtert.

Victor winkte ab. „Man muss ihnen zeigen, wer die Macht hat", meinte er schulterzuckend. „Und die hast du. Nur hast du dich nicht genug durchgesetzt", erklärte er. „Wobei die Männer sowieso nicht ganz richtig im Kopf sind. Sich gegen uns zu stellen wird ihnen noch teuer zu stehlen kommen."

Nanami fragte sich, ob das vielleicht daran lag, dass Rosalinda vorher hier das Sagen gehabt hatte. Möglicherweise waren sie nur ihr treu gewesen. „Ich verstehe das nicht", flüsterte sie. „Warum hassen sie mich so sehr, dass sie das riskieren?"

„Liegt daran, dass Rosalinde mir den Bereich weggenommen hat. Sie hat viel Mist gebaut, weshalb die Männer ihr nach einiger Zeit auch nicht mehr gehorcht haben", meinte Victor und klang gleichgültig.

Nanami senkte den Blick. „Verstehe", murmelte sie. Rosalinda war eine schreckliche Frau. Zumindest nach dem, was sie gehört hatte. Zudem hatte sie Victor sehr weh getan.

„Kann man nicht ändern. Die Männer hätte ich schon viel früher austauschen sollen", sagte er, als er durch das Schloss ging. Zu Nanamis Erstaunen nicht nach draußen, sondern auf ein Zimmer in der Nähe des Speisesaals. „Geh essen. Ich hole dich nachher ab."

Nanami nickte. „Kommt Ihr nicht mit? Ihr habt sicher auch noch nichts gegessen."

„Ich habe keinen Hunger. Eric wartet sicher schon. Geh", befahl er ihr.

Nanami seufzte. „Wie Ihr wünscht", murmelte sie und betrat den Speisesaal.

Dort begrüßte König Eric sie. Müde und nicht ausgeschlafen, aber zufrieden wirkend. „Wie geht es dir?", erkundigte er sich bei Nanami.

„Gut, danke", sagte sie lächelnd, setzte sich hin, nahm sich etwas zu Essen und beeilte sich. Dennoch wollte sie von Eric wissen, wie es ihm ging.

„Müde, aber zufrieden. Ich schicke Kaze heute Nacht dorthin, um nachzusehen, wie es ihnen geht", erklärte er, während er ebenfalls aß.

Nanami nickte. „Ich werde gleich mit Victor in die Stadt gehen", erklärte sie. „Leider braucht das Schloss neue Handwerker", erklärte sie, musterte den König dabei aber besorgt.

„Macht das", meinte er und nickte bestätigend. „Da sie unter deinen Bereich fallen, wirst du sie aussuchen. Das heißt auch, dass du ihre Personalien und alles aufnehmen wirst", verlangte Eric.

Da Nanami das durchaus wusste, nickte sie. „Werde ich machen", versicherte sie. „Bitte ruht Euch ein bisschen aus."

„Es gibt viel zu tun, Nanami. Da Victor in der Stadt ist, kümmere ich mich um die Vorbereitung für den Besuch", erklärte er ernst, nahm sich noch etwas und lehnte sich dann zurück..

Nanami leerte ihren Teller und ihr Glas, bevor sie aufstand. „Wir werden nicht lange bleiben", versprach sie und legte eine Hand sanft auf seine. Dann ließ sie ihre Magie in ihn fahren, damit er etwas Kraft daraus ziehen konnte.

Der König lächelte. „Danke für deine Hilfe", sagte er und klang ehrlich. „Pass auf dich auf."

„Werde ich", versprach sie, machte sich aber Sorgen um den König. Dennoch verließ sie den Raum, weil sie Angst hatte, dass Victor lange warten musste.

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