Kapitel 12.10

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Kapitel 12.10

"Es geht ja nicht darum ihn zu vergessen", meinte Nanami, die ihm weiter folgte. "Sondern darum, neue, schöne Erinnerungen zu sammeln."

„Typisch Frau. In jedem Firlefanz etwas gutes sehen wollen", meinte er verächtlich und trat schließlich in seinen Flügel. Aber nur soweit, dass Nanami nicht hereinkommen konnte.

Diese blieb sowieso stehen, da sie ihn nicht weiter folgen wollte. "Möglich. Aber trotz der Dinge, die du mir angetan hast, würde ich behaupten, dass ich glücklicher bin, als du."

„Wie schön für dich", bemerkte Victor kopfschüttelnd. „Dann sei es meinetwegen."

"Was nicht heißt, dass ich sehr erfreut darüber bin, dass du mir das Leben hier zur Hölle machen willst", bemerkte sie und lehnte sich an die Wand. "Ich hoffe sehr, du hast wenigstens irgendwas davon."

„Genugtuung", antwortete Victor. „Außerdem scheinst du doch eine kleine Herausforderung und nicht so langweilig wie deine Schwestern zu sein", bemerkte er.

"Das ist zumindest netter formuliert als sonst", bemerkte sie nüchtern, bevor sie sich leicht abwandte. Sie wurde müde, bekam Schulterschmerzen und die Kopfschmerzen machten sie wahnsinnig. "Jedenfalls halte ich mich ab jetzt von dir fern, solange du nicht wieder Selbstmord begehen willst."

„Sehr gut. Das ist alles, was ich will", sagte er und schloss die Tür.

Nanami lief zurück zu ihrem Zimmer, wobei sie immer langsamer wurde, weil das Pochen in ihrem Kopf unangenehm wurde. Leise stöhnend hielt sie für einen Moment inne, bevor sie sich weiter schleppte.

Plötzlich vernahm sie Schritte, die sich ihr näherten und sie wurde ruckartig an den Schultern gepackt. Ein bekannter Geruch stieg in ihre Nase, als sie hochgehoben wurde.

Das kam unerwartet und überrascht blinzelte sie den Mann an, der sich doch eigentlich hatte zurückziehen wollen. Warum war er ihr gefolgt?

„Meinst du, ich bin so blöd und weiß nicht, dass du mich, genau wie Eric, um den Finger wickeln willst?", fragte er kühl und mit funkelnden Augen.

"Ja und wenn dem so wäre?", fragte sie mit rauer, belegter Stimme.

„Es funktioniert bei mir nicht", stellte Victor klar und drückte sie plötzlich an sich. „Meinst du, ich merke nicht, wie sehr du dich verausgabt hast? Und wie der Alkohol seine Wirkung tut?"

"Ich habe nicht erwartet, dass es irgendjemanden interessieren würde", grummelte sie und drückte ihren Kopf an seine Brust, weil es dort angenehm dunkel war und er gut roch.

Obwohl er vor kurzem noch halb tot und voller Blut gewesen war, hatte Victor seinen eigenen, herben Geruch. „Es interessiert Eric. Nicht umsonst versucht er, dir so viel wie möglich zu helfen", bemerkte Victor trocken. „Ich habe lediglich deine Schwachstelle herausgefunden."

"Was nicht schwer ist, wenn du dir einmal meine Familie ein wenig genauer angesehen hättest", grummelte Nanami gegen seine Brust.

„Habe ich. Das hat mir gereicht", bemerkte er nüchtern und trug sie zu ihrem Flügel. „Bei dir ist es jedenfalls viel deutlicher. Das gefällt mir nicht, weil du jedem deine Schwachstelle präsentierst", sagte er und stieß die Tür zu ihren Gemächern auf.

"Das Problem sind mehr die Nachwirkungen", grummelte sie. "Und was hast du?", wollte sie mürrisch wissen. Sie konnte kaum glauben, dass er in ihrer Vergangenheit herumgeforscht hatte.

„Das würdest du gerne wissen, eh?", fragte er und setzte sie auf ihrem Bett ab. Belehrend hob er den Zeigefinger. „Zeige deinem Feind niemals eine Schwäche. Das ist Regel Nummer eins."

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