Kapitel 26

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Kapitel 26

Nanami erwachte, obwohl es draußen noch gar nicht hell war. Ihr Herz klopfte heftig und sie fragte sich, ob sie einen Albtraum gehabt hatte. Deshalb sah sie sich nach Victor um. Vielleicht war dieser auch erwacht und hatte sie geweckt.

Er schien jedoch noch halb zu schlafen, doch er bewegte sich, da ihre Bewegung ihn wohl geweckt hatte. „Was ist jetzt schon wieder los?", grummelte er nicht wirklich erfreut und wandte ihr den Kopf zu.

Nanami konnte es nicht genau sagen und blickte kurz zum Fenster. Es war noch nicht hell, würde aber bald hell werden. "Ich glaub, Ihr müsst aufstehen", murmelte sie und rieb sich etwas die Augen.

„Ja", antwortete er, wollte aber wissen, was los war. „Du bist blass. Bist du krank?"

"Ich weiß nicht genau. Vielleicht ein Albtraum", sagte sie entschuldigend und griff fast automatisch zu ihrem Bauch. Als ihre Hand dort lag, versteifte sie sich, ballte ihre Hand zur Faust und zwang sich, die Hand wieder wegzunehmen.

„Eines Tages ...", begann Victor leise und beugte sich zu ihr, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben, „wirst du ein Kind in den Armen halten."

Seine Worte trieben ihr die Tränen in die Augen, weshalb sie leicht lächelte. Wusste er, wie sehr ihr diese Geste und seine Worte gut taten?

„Ich muss aufstehen. Danke fürs Wecken", sagte er und warf die Decke zur Seite, um sich zu erheben.

Nanami setzte sich ebenfalls auf und rutschte zur Bettseite, konnte aber nicht aufstehen, weil ihr schwindlig wurde. Sie war wohl noch nicht wieder ganz bei sich. Womöglich waren das noch die Nachwirkungen. Daher blieb sie auch sitzen und beobachtete Victor. "Ich wollte nicht, dass Ihr wegen mir wieder verschlaft", gestand sie.

„Schon gut. Ruh dich aus. Soll ich Kaze holen?", fragte er, während er sich anzog.

"Ich denke ich leg mich noch etwas hin. Ich ... weiß nicht, ob Kaze nötig ist", gestand sie, bevor sie sich wieder ins Bett zurückzog und Victors Geruch förmlich aufsog.

„In Ordnung", sagte er und verließ dann das Zimmer.

Nanami schloss ihre Augen wieder und war daraufhin auch schon eingeschlafen. Dass sie den gesamten Tag verschlief, bemerkte sie dabei gar nicht.

Erst ein energisches Rütteln an ihrer Schulter weckte sie auf. „Was zur Hölle fällt dir ein, deiner Arbeit nicht nachzukommen?", erklang Victors Stimme scharf über ihr.

Nanami schlug ihre Augen auf und ein Stöhnen kam ihr über die Lippen, bevor sie in sein Gesicht blickte und die Augen dann gleich wieder schloss, weil allein das Augen offenhalten ihr Schmerzen bereitete.

Sie spürte plötzlich, wie sie von Victor hochgehoben wurde und wie er das Zimmer verließ. „Wenn du krank bist, solltest du gleich zu Kaze", grummelte der Prinz nicht gerade erfreut.

Nanamis Atem ging schwer und sie lag schlaff in seinen Armen. Sie war überhaupt nicht wach geworden, um zum Arzt hätte zu gehen.

Dabei hatte er ihr extra angeboten, Kaze zu holen.

Nach kurzer Zeit hörte sie den Heiler und Victor sprechen. „Keine Ahnung, was mit ihr los ist. Sie war heute morgen schon blass, wollte dich aber nicht holen lassen", brummelte der Prinz, während er sie auf eine Liege legte.

„Seid Ihr wach, Prinzessin?", fragte Kaze freundlich und fühlte Nanamis Stirn.

Sie war sehr warm. Unnatürlich für die Prinzessin. Diese gab nur ein leises Murmeln von sich, weil sie ihrer Stimme nicht traute und ein Kratzen im Hals spürte. Brütete sie eine Erkältung aus, weil sie durch die Fehlgeburt zu schwach geworden war, um sich zu schützen?

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