Kapitel 28

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Kapitel 28

Es klopfte an der Tür. Gleichzeitig erklang Lillys Stimme, die Nanami wecken sollte.

In dem Moment spürte Nanami allerdings, dass sich ein Griff um sie herum verfestigte und jemand grummelte.

Das sorgte dafür, dass sie ihre Augen aufriss und sich umsah, aber sich nicht bewegte. Dann bemerkte sie Victor und ihr Herz klopfte wild. Es war kein Traum und er war nicht gegangen. Sofort entspannte sie sich wieder und küsste ihn sanft auf die Stirn.

Sein Gesicht verzog sich. Vor allem, da Lilly nicht aufhörte, bis ein Lebenszeichen von Nanami kam.

Victor legte Nanami einen Finger an die Lippen, ohne die Augen zu öffnen. Als Lilly energischer wurde, brummte er. „Schnauze Lilly! Sie ist wach und jetzt hau ab!", rief er genervt.

Das überraschte Nanami sehr. Warum war er so gemein zu ihr und warum antwortete er für sie?

Statt, wie sie es wohl müsste, aufzustehen, genoss sie Victors Umarmung und streichelte ihn sanft. Da er seinen Finger immer noch auf ihren Lippen hatte, musste er ihr Lächeln spüren, doch sie sagte nichts.

Nanami hörte Lilly sogar, wie sie die Luft einzog und dann eine Entschuldigung hervorbrachte, bevor Schritte, die sich entfernten, zu hören waren.

"Endlich Ruhe", murmelte Victor und nahm seinen Finger von Nanamis Lippen. "Das Mädchen macht mich wahnsinnig."

Sanft streichelte sie seinen Arm, weil sie hoffte, ihn damit etwas zu beruhigen. Ob er noch liegen bleiben wollte? Sie hatten an sich am Morgen noch nicht so viel zu tun und konnten eigentlich schlafen.

"Schlaf weiter", forderte Victor sie leise auf und blieb regungslos liegen.

Nanami schloss ihre Augen wieder und hörte auf, ihn zu streicheln, während sie sich neben ihm entspannte. War das wirklich in Ordnung, wenn sie liegenblieben?

Er würde sie hoffentlich wecken. Es war nicht das erste Mal, dass er Reisen unternahm, weshalb er wohl wusste, was er tun konnte und was nicht.

"Noch eine halbe Stunde ... dann stehen wir auf", flüsterte er an ihrer Stirn.

Nanami gab einen zustimmenden Laut von sich und genoss einfach seine Nähe. Sie hatte wunderbar geschlafen und fühlte sich gut. "Danke, dass Ihr da wart", flüsterte sie und sog seinen Duft ein.

"Ich bin eingeschlafen", brummte Victor und er wirkte irgendwie verlegen.

"Habt Ihr gut geschlafen?", fragte sie, denn es störte sie überhaupt nicht. Für sie war es sehr angenehm gewesen.

„Ja", antwortete er brummend.

"Das freut mich sehr", antwortete sie. "Ich auch. Dank Euch."

„Wenn du nicht sofort die Klappe hältst, bringe ich dich zum Schweigen", prophezeite Victor ihr. „Ich möchte noch meine Ruhe."

Nanami schwieg wieder und entspannte sich in seinen Armen, während sie den Geräuschen draußen lauschte.

Die Diener schienen bereits auf den Beinen zu sein. Leises Gemurmel und Flüstern drang zu ihren Ohren, doch das schien Victor nicht zu stören.

Sein Atem ging gleichmäßig und er wirkte, als würde er noch schlafen oder dösen.

Als es an der Zeit war, fing er an, sich wieder zu regen und zu gähnen, bevor er die Augen aufschlug.

Nanami beobachtete ihn mit einem Lächeln und genoss es, ihn so zu sehen. Er sah so entspannt aus.

"Aufstehen", grummelte er und schien gar nicht in der Laune zu sein, überhaupt aufstehen zu wollen, denn er richtete sich nicht auf.

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